SCP-Splitter

Kwasniok findet "Honig ums Maul" unnötig und der SCP darf unter Sonnen- statt Flutlicht ran

Der Trainer des FC St. Pauli, Fabian Hürzeler, tritt bei dem bemerkenswerten Erfolgslauf seiner Mannschaft gerne mal auf die "Euphoribremse". Etwas, dass auch Lukas Kwasniok aus seiner Zeit in Paderborn kennt.

Yannick Sonntag
20.10.2023 | 20.10.2023, 13:19

Paderborn. Unter Pauli-Trainer Fabian Hürzeler läuft es seit letztem Winter bei den "Kickern vom Kiez". Nur zwei (!) Spiele verloren der FC St. Pauli seit seiner Ernennung zum Cheftrainer. Hürzeler sprach daher zuletzt davon, dass er bei seiner Mannschaft gerne mal auf die "Euphoriebremse" tritt, damit der Erfolgslauf kein Ende nimmt. Etwas, dass auch der Trainer des SC Paderborn kennt.

"In unserer aktuellen Lage wäre das wohl noch ein Bissel zu früh", sagte Kwasniok am Donnerstag mit einem Augenzwinkern. Doch der 42-Jährige erinnert sich an ähnliche Situationen aus seiner Zeit in Paderborn: "In der vergangenen Saison waren wir auch mit 19 Punkten nach neun Spielen ganz oben. Dann wird dir immer so ein bisschen Honig ums Maul geschmiert, wie toll du nur seist - das bringt dich keinen Deut weiter." Man müsse vielmehr jedes Spiel so sehen, als sei es das Finale der Saison.

Der Samstagsgegner des SC Paderborn, St. Pauli, surft bereits seit längerem auf einer eindrucksvollen Erfolgswelle. Aber auch beim SCP läuft es alles andere als schlecht. | © IMAGO/Noah Wedel
Der Samstagsgegner des SC Paderborn, St. Pauli, surft bereits seit längerem auf einer eindrucksvollen Erfolgswelle. Aber auch beim SCP läuft es alles andere als schlecht. | © IMAGO/Noah Wedel

Viel Erfahrung im Kader

Das schaffe St. Pauli jedoch laut Kwasniok sehr gut. Denn die Mannschaft aus der Hansestadt habe viele routinierte Spieler im Team - "vielleicht der Unterschied zu uns im vergangenen Jahr", so der SCP-Trainer. Das fange bei Pauli-Torhüter Nikola Vasilj, der Nationalspieler für Bosnien-Herzegovina ist, an und gehe bei Spielern wie Jackson Irvine und Eric Smith weiter.

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"Das sind gestandene Zweitligaspieler mit einer guten Körperlichkeit." Hinzu kämen laut Kwasniok noch zwei, drei "Wilde". Als Beispiel nennt er Elias Saad, der zudem auch Futsal-Nationalspieler ist. "Ich könnte jetzt stundenlang über St. Pauli philosophieren, die sind halt echt gut. Aber wir sind das auch und am Samstag fangen wir von null an", sagte Kwasiok auf der Pressekonferenz am vor dem nächsten Ligaspiel.

Ein junger Coach macht vieles richtig

Aber was macht Fabian Hürzeler, dass es so beeindruckend gut bei den Hamburgern läuft? "Als er übernommen hat, habe ich schon deutlich kommuniziert, dass die Arbeit seines Vorgängers jetzt nicht so schlecht war, wie es der Punktstand damals aussagte", betonte Kwasniok. "Aber die art und wiese wie er das fortgeführt hat, da muss man alle Hüte vor ziehen."

Hürzeler habe sehr im Detail gearbeitet und seine Mannschaft damit einfach noch besser gemacht. "Er hat Spieler auf Positionen gebracht, die wie die Faust aufs Auge zu ihnen passen", nennt der SCP-Coach dabei Irvine, Smith und Johannes Eggestein, die "eigentlich zwei Positionen innehaben - mit und gegen den Ball. Deshalb sind sie so schwer bespielbar."

Eine mutige Herangehensweise, wie Kwasniok findet. Was mitunter auch für den jugendlichen Elan stehe, den Pauli-Coach Hürzeler hineinbringe. "Das ist vielleicht ein bisschen vergleichbar mit Brighton oder auch dem VfB Stuttgart, der in der Bundesliga zu recht steht, wo er steht. Ich will nicht sagen, dass die jetzt den Fußball revolutionieren, aber diese Futsal artigen Ansätze sind sehr neu und es ist für viele Gegner sehr ungewöhnlich, sich darauf einzustellen."

Mal mit Sonnen- statt Flutlicht

Der SC Paderborn hatte in dieser Saison schon so einige Heimspiele am Freitagabend unter Flutlicht - für viele Fußballer und Fans ein Highlight. Jetzt dürfen die Kicker von der Pader mal am Samstagmittag ran. "Joa, es wird ja jetzt früher dunkel, je nachdem, wie neblig es wird, ist wahrscheinlich auch zum Ende des Spiels eine gewisse Dunkelheit vorhanden", scherzte Kwasniok. Spaß beiseite: "Es spielt gar keine Rolle. Wir waren uns schon im Klaren, dass wir unser Pulver was Freitagsspiele angeht für diese Saison schon fast verschossen haben."

Freitagabend-Spiele seinen zwar schön, aber "ich glaube jetzt nicht, dass die Jungs weniger motiviert sind, wenn sie Samstags gegen St. Pauli spielen, als Freitagabend gegen Wiesbaden, ohne denen jetzt zu nahe treten zu wollen." Seine Jungs gäben am Samstag Vollgas, die Uhrzeit spiele da nur maximal eine untergeordnete Rolle.


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