Paderborn rechnet sich im Chamäleon-Modus gegen St. Pauli Chancen aus

Paderborn. Fragt man Lukas Kwasniok, gibt es zwei Möglichkeiten, gegen die "Mannschaft der Stunde" in der zweiten Bundesliga zu gewinnen: Ganz tief verteidigen oder dem Gegner irgendwie den Ball abnehmen. "Wir werden beides versuchen", sagte der SCP-Coach vor der Partie gegen St. Pauli. Dafür habe man auch Ansätze, mehr Details dazu seien aber eher etwas für eine "Trainerfortbildungsmaßnahme" als für eine Pressekonferenz. "Was die uns anbieten, ist schon sehr komplex, dagegen müssen wir mit Komplexität antworten", so Kwasniok. Ein Gegner im "Flow" Und der Paderborn-Trainer blieb in seiner kommunikativen Gegnerbeschreibung recht kreativ: "Die größte Stärke von St. Pauli ist, dass sie keine klaren Schwächen haben." Zudem habe sich das Team von Erfolgstrainer Fabian Hürzeler (nur zwei Niederlagen unter dem 30-Jährigen seit Beginn der Rückrunde der vergangenen Saison) einen "Flow" erarbeitet und agiere spätestens seit dem 5:1-Sieg gegen Holstein Kiel vom sechsten Spieltag auch offensiv mit einer gewissen "Selbstverständlichkeit". Quartett fällt weiter aus "Am Anfang hat bei Pauli so ein wenig die Torgefahr gefehlt. Aber mit den zwei, drei Traumtoren gegen Kiel ist der Groschen endgültig gefallen", sagt Kwasniok, der für das Heimspiel gegen die "Kiezkicker" am Samstag (13 Uhr, Home-Deluxe-Arena) auf Felix Platte, Maxi Rohr, Jannis Heuer und Kimberly Ezekwem verzichten muss. Alle anderen SCP-Akteure sind fit und einsatzbereit - und das ist auch gut so. Denn der Spitzenreiter steht auch was die Laufleistung (1.070 Kilometer in neun Spielen) angeht über allen anderen Teams der zweiten Liga. Paderborn rangiert hierbei auf Platz sieben (1.040 Kilometer) - ebenfalls der Tabelle entsprechend. Außerdem hätten die "Boys in Brown" eine ziemlich besondere Art zu kicken."Man könnte sagen, sie spielen über den ganzen Platz Futsal", sagt Kwasniok. Und Hallenfußball ist ähnlich, aber dann doch anders als der Kick auf dem Rasen: "Sie haben den Ball viel unter der Sohle, stoppen ihn tot und lassen den Gegner einfach kommen, wenn er nicht attackiert." Der SCP-Trainer sammelt Infos auf Schalke Was eine eher ungewöhnliche Herangehensweise sei. Für den Gegner, aber auch für die Zuschauer. "Ich war auf Schalke, als St. Pauli zu Gast war - und zwar in der Nähe des Schalke-Blocks", erinnert sich Kwasniok. Wahrgenommen habe der SCP-Trainer auch Zwischenrufe der S04-Fans: "Geh doch drauf, geh doch drauf. Dann sind die Schalker draufgegangen und gefühlte zwölf Sekunden später hatte Pauli eine Großchance. Hut ab vor der Art und Weise, wie sie das machen." Für sein Team gelte daher, sich die richtigen Momente für Angriffe auf den Ballführenden auszusuchen. Trotz der Stärken des Kontrahenten rechnet sich Kwasniok durchaus Chancen für das Samstagsspiel aus: "Wir fangen bei null an. Wir sind ein Team, dass sich chamäleonartig auf eine Mannschaft einstellen kann und haben in den letzten Spielen - zumindest phasenweise - bewiesen, dass wir einem Gegner sehr wohl wehtun können", will der SCP-Coach der erste sein, dem es in dieser Saison gelingt, St. Pauli ganze drei Punkte zu entreißen. Keine Startelf für Kruse Ein Startelf-Einsatz von Max Kruse kommt derweil noch zu früh. Die Zeit des Ex-Nationalspielers komme, wenn im Laufe der Partie "das Feld größer" würde und der SCP diese zwei, drei genialen Pässe gebrauchen kann. Und so könnten sie spielen: SCP: Huth - Ma. Schuster, Tob. Müller, M. Hoffmeier - Obermair, Klefisch, Hansen, Muslija - Bilbija, Klaas - Grimaldi St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, La. Ritzka - Afolayan, J. Eggestein, Saad

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