Müller macht's prima: Paderborns Innenverteidiger glänzt in der alten Heimat

Magdeburg. Der SC Paderborn war am Freitagabend im Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Magdeburg mit einer Startelf angetreten, mit der wohl niemand gerechnet hatte. Eine von mehreren Überraschungen in der Anfangsformation war hierbei die Nominierung von Tobias Müller. Der erfahrene Innenverteidiger, der in den vergangenen drei Partien nicht zum Einsatz gekommen war, durfte gegen seinen Ex-Klub zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an ran. Und Müller sollte seinen Trainer nicht enttäuschen. Der 29-Jährige bot als Abwehrchef eine tadellose Leistung und trug maßgeblich dazu bei, dass die Paderborner bei den formstarken Hausherren immerhin ein 1:1 einheimste. Es hätte für die Gäste auch mehr sein können. Und Tobias Müller hätte zum umjubelten Helden werden können. So kam der SCP-Verteidiger in der 81. und 90. Minute zu guten Kopfballchancen. Doch beide Male verfehlte Müller knapp sein Ziel. "Ich ärgere mich vor allem über den ersten Kopfball. Da kam die Ecke exakt so wie wir es am Donnerstag trainiert hatten, aber ich bekomme den Ball nicht richtig runter gedrückt. Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen", erklärte Müller und fügte an: "Aber noch ärgerlicher ist, dass wir hinten nicht die Null halten konnten." Eben jenes Kunststück gelang dem SCP vor den 24.123 Zuschauern in der MDCC-Arena nur bis zur 85. Minute. Dann legte Magdeburg nach einem Paderborner Ballverlust blitzschnell den Vorwärtsgang ein. FCM-Akteur Baris Atik schickte Luc Castaignos mit einem Traumpass auf die Reise. Der Magdeburger Edeljoker ließ Jannis Heuer und Marco Schuster stehen und netzte zum 1:1-Endstand ein. Ein Teamkollege meldet sich krank "Bei einer 1:0-Führung dürfen wir uns nicht auskontern lassen. Das hätten wir besser machen können", urteilte Müller. Dieser hätte den Konter mit einem taktischen Foul unterbinden können. Dann aber wäre er mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. "Es wäre schön gewesen, wenn wir diese leidenschaftliche Leistung mit einem Sieg belohnt hätten. So bleiben zwiespältige Gefühle. Zum einen hätten wir gerne drei Punkte mitgenommen, zum anderen ist das Remis unterm Strich sicher leistungsgerecht", bilanzierte der Innenverteidiger, der von 2018 bis 2022 für Magdeburg gekickt hatte. "Ich habe mich wahnsinnig gefreut, gegen meinen Ex-Verein von Anfang an spielen zu dürfen", sagte Müller, der mit seinen Nebenleuten Marco Schuster und Marcel Hoffmeier die Paderborner Dreier-Abwehrkette bildete. Innenverteidiger-Kollege Visar Musliu hatte sich unterdessen vor dem Abschlusstraining mit einem Magen-Darm-Infekt abgemeldet. Müller hätte aber auch gespielt, wenn der nordmazedonische Nationalspieler einsatzbereit gewesen wäre. "Tobi hat in den letzten 14 Tagen wieder gute Trainingsleistungen gezeigt, nachdem er vorher in einem kleinen Loch gewesen war. Er gibt uns mit dem Ball andere Optionen. Wir sind froh, dass er den Weg von Magdeburg nach Paderborn gefunden hat", erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok. Gegen Schalke droht wieder die Bank "Ich spiele gerne mit Tobi. Er hat die Ruhe weg", lobte Paderborns Keeper Jannik Huth seinen Teamkollegen, der unter anderem in der 30. und 49. Minute zur Stelle war. Zunächst entschärfte Müller eine Bockhorn-Hereingabe. Dann verhinderte er gegen Schuler das 1:1. Und so durfte der SCP nach der 1:0-Führung durch Adriano Grimaldi (34.) sehr lange auf den dritten Saisonsieg hoffen. &bdquo;Unser Plan ist eigentlich aufgegangen. Wir hätten nur den Deckel draufmachen müssen“, sagte Müller. Nichtsdestotrotz wächst dank der in Magdeburg gezeigten Leistung die Zuversicht, dass der SC Paderborn auf dem richtigen Weg ist. Die Breite im Kader ist groß. Der Trainer hat viele personelle und taktische Optionen, auch in der Abwehr. Und so muss Tobias Müller am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Schalke (18.30 Uhr) womöglich wieder auf der Bank Platz nehmen. "Wir haben halt eine hohe Qualität in der Mannschaft. Ich kenne das ja schon aus der letzten Saison. Man muss auf seine Chancen warten. Und wenn sie kommt, sollte man sie so gut wie möglich nutzen", betonte Tobias Müller. Und Letzteres ist dem 29-Jährigen bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte vortrefflich gelungen.

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