Paderborns Neuzugang aus der Regionalliga ist einer der wenigen Lichtblicke

Paderborn. Mit Spielern wie Kruse, Bilbija, Musliu und Kinsombi hat der SC Paderborn in diesem Sommer namhafte Neuzugänge verpflichtet, für die der OWL-Zweitligist zum Teil auch gutes Geld auf den Tisch legte. Beim 1:1 (0:0) gegen den VfL Osnabrück aber zählte ein SCP-Novize aus der Regionalliga zu den wenigen Lichtblicken im Team der Gastgeber. So feierte Laurin Curda ein gelungenes Zweitliga-Startelfdebüt. Der 21-Jährige, der vom Südwest-Regionalligisten TSG Balingen an die Pader gewechselt war, beackerte für Raphael Obermair die rechte Außenbahn. Curda stellte dabei eben jene Dynamik und Zielstrebigkeit unter Beweis, die der Großteil seiner Teamkollegen vor den 14.789 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena vermissen ließ. Obendrein gewann der Rotschopf die meisten Zweikämpfe, obwohl er nach 76 Minuten für Obermair ausgewechselt wurde. "Für mich persönlich läuft es in Paderborn bislang ganz gut. Aber der Teamgedanke steht natürlich im Vordergrund. Und da kannst du mit nur einem Punkt aus zwei Spielen nicht zufrieden sein", erklärt Curda, der am ersten Spieltag in Fürth seinen ersten Zweitliga-Einsatz verbucht hatte. Dort war er in der 76. Minute für Obermair ins Spiel gekommen. "Das war schon etwas Besonderes, obwohl wir da schon mit 0:4 zurücklagen", sagt der 21-Jährige. Eltern sitzen auf der Tribüne Gegen Osnabrück durfte er nun von Beginn an ran. Und Curda sollte seinen Cheftrainer Lukas Kwasniok nicht enttäuschen. Während seine Mitspieler viel zu oft auf die Devise "Safety first" setzten und mit unzähligen Quer- und Rückpässen aufwarteten, ging ausgerechnet der Neuzugang aus der vierten Liga immer wieder ins Eins gegen Eins, um den Osnabrücker Routinier Robert Tesche dabei vor große Probleme zu stellen. Und dies alles vor den Augen seiner Eltern, die zusammen mit Curdas Freundin aus Stuttgart angereist waren, um Paderborns Mann mit der Nummer 17 vor Ort zu unterstützen. Um ein Haar hätten sie einen Treffer ihres Lieblings bejubeln können, denn kurz vor dem Pausenpfiff hatte sich Curda auf der rechten Seite durchgetankt, um in den Strafraum zu ziehen. Der 21-Jährige zog ab, doch Osnabrücks Keeper Lennart Grill parierte. "Den hätte ich machen können", ärgert sich der SCP-Akteur, der sich die Geburtsjahre seiner Eltern auf seine muskulösen Oberschenkel hat tätöwieren lassen. Eine noch bessere Torgelegenheit vergab Teamkollege Florent Muslija in der 73. Minute beim Spielstand von 1:0, weil auch er mit einem satten Schuss am glänzend reagierenden Grill scheiterte. Und so stand fünf Tage nach der 0:5-Auftaktpleite in Fürth nur ein enttäuschendes Remis zu Buche, weil VfL-Linksverteidiger Florian Kleinhansl zehn Minuten vor dem Ende die Paderborner Führung durch Jannis Heuer (56.) ausglich. Jetzt wartet ein Regionalligist "Wir hätten drei Punkte mitnehmen müssen", hadert Curda und fügt an: "Phasenweise haben wir es ganz gut gemacht. Aber das reicht leider nicht aus." So mangelte es dem Paderborner Spiel an Tempo und Zielstrebigkeit. "Die letzte Konsequenz und der Mut haben gefehlt. Wir waren zu verspielt, die Aktionen nach vorne hätten schneller kommen müssen. Wir haben zu viele Kontakte gebraucht, ehe wir in die Nähe des Strafraums kamen", urteilt Curda über die Vorstellung seiner Mannschaft, die einige Paderborner Fans während der ersten Hälfte mit Pfiffen quittierten."Vielleicht hat uns das auch etwas verunsichert. Wir wollten unbedingt zeigen, was in uns steckt", so der Neuzugang aus Balingen. Doch dieses Vorhaben sollte unterm Strich misslingen. Auf den SC Paderborn wartet nun das DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim Nordost-Regionalligisten FC Energie Cottbus (Sonntag, 13. August, 18 Uhr). "Da zählt nur ein Sieg", betont Curda und ergänzt: "Wir müssen in Cottbus alles auf dem Platz lassen, was wir haben." Der ehemalige U17-Nationalspieler ist aber guter Dinge, dass der SCP seiner Favoritenrolle gerecht wird. "Wir wissen, was wir können. Und ich hoffe, dass es der Startschuss für einen Positivlauf wird", sagt Curda. Allerdings dürfte es für die Paderborner ein hartes Stück Arbeit werden, denn auch in der Regionalliga wird guter Fußball gespielt. Laurin Curda ist dafür der beste Beweis.

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