SCP-Splitter

Paderborns Rotsünder wartet noch aufs Urteil, sein Opfer hat Glück im Unglück

Das DFB-Sportgericht lässt sich im Fall Visar Musliu Zeit. Foul-Opfer Dennis Srbeny ist nach einer Diagnose erleichtert. Und ein Ex-Hövelrieger in Osnabrücker Diensten muss auf die Zweitligapartie in Paderborn verzichten.

Schiedsrichter Richard Hempel zeigte Visar Musliu zunächst die Gelbe Karte. Anschließend sah er sich das Foul des Paderborner Verteidigers aber noch einmal am TV-Monitor an. Und Musliu sah Rot. | © dpa

Frank Beineke
31.07.2023 | 31.07.2023, 19:41

Musliu-Urteil steht noch aus

Eigentlich verkündet das DFB-Sportgericht recht zeitnah seine Urteile in Sachen Platzverweise. Doch am Montagabend stand noch immer nicht fest, wie lange Visar Musliu gesperrt wird. Auch der SC Paderborn hat bislang keine Nachricht aus Frankfurt erhalten.

SCP-Neuzugang Musliu hatte am Sonntag im Zweitliga-Auftaktspiel bei der SpVgg Greuther Fürth in der achten Minute die Rote Karte gesehen und die Paderborner 0:5-Pleite eingeleitet. Der Innenverteidiger hatte den Ex-Paderborner Dennis Srbeny mit offener Sohle am Sprunggelenk erwischt.

Für Musliu war es der erste Platzverweis in Deutschland. So hatte er in 41 Spielen für Ingolstadt weder Gelb-Rot noch Rot gesehen. In den bislang 299 Pflichtspielen, die der Nordmazedonier auf Vereinsebene bestritt, verbuchte Musliu insgesamt vier Rote und zwei Gelb-Rote Karten. Gleich drei Mal Rot sah er hierbei für den nordmazedonischen Erstligisten FK Renova in der Saison 2013/14.

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Die Rote Karte in Fürth war übrigens nicht Muslius schnellster Platzverweis. So war der Abwehrakteur am 12. April 2014 bei der 1:5-Pleite in Skopje wegen einer Notbremse in der ersten Spielminute vom Platz geflogen. Hinzu kommen eine Rote Karte und zwei Gelb-Rote Karten, die er in seinen 51-A-Länderspielen für Nordmazedonien kassierte.

Srbeny kann aufatmen

Während Visar Musliu die Rote Karte sah, musste sein "Opfer" ausgewechselt werden. So hatte sich Dennis Srbeny bei dem rüden Foul des SCP-Verteidigers am rechten Sprunggelenk verletzt. "Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm", sagte der Fürther Neuzugang am Sonntag nach dem Spiel. Nun steht fest, dass Srbeny tatsächlich Glück im Unglück hatte, denn dem Ex-Paderborner droht keine längere Zwangspause.

So teilte die SpVgg Greuther Fürth am Montagnachmittag mit, dass der 29-jährige Stürmer eine leichte, aber schmerzhafte Sprunggelenksverletzung erlitten hat. Bänder und Knochen blieben heil. Nun werde von Tag zu Tag geschaut, wann Srbeny wieder ins Training einsteigen kann.

Kruses verkorkstes Comeback

Am 3. September 2022 hatte Max Kruse letztmals für den VfL Wolfsburg auf dem Platz gestanden. 331 Tage später feierte der Ex-Nationalspieler im Trikot des SC Paderborn sein Pflichtspiel-Comeback. Kruse stand prompt in der Startelf. Doch seinen ersten Auftritt für den SCP hatte er sich ganz anders vorgestellt, denn zur deutlichen 0:5-Pleite gesellte sich eine Auswechslung zur Halbzeitpause.

In den ersten 45 Minuten hatte Paderborns prominenter Neuzugang lediglich 14 Ballkontakte verbucht. Und nach der frühen Roten Karte für seinen Teamkollegen Visar Musliu wirkte der technisch versierte 35-Jährige ein wenig fehl am Platze. "Max ist ein Ballbesitzfußballer, der den Unterschied ausmachen kann. Aber seine Qualitäten kamen nicht zur Geltung, weil wir meistens hinterherlaufen mussten. Es war nicht sein Spiel", konstatierte Lukas Kwasniok.

"Dennoch ist er für uns ein ganz wichtiger Spieler und wichtiger Faktor. Das wird er nächste Woche unter Beweis stellen", ergänzte Paderborns Cheftrainer mit Blick auf das anstehende Heimspiel gegen Osnabrück. "Ich habe mir den Start anders vorgestellt. Die Rote Karte hat das Spiel verändert, aber kein Vorwurf an Visar. So etwas passiert im Fußball", resümierte unterdessen Max Kruse via Instagram.

"Wir sind nun einmal offensiv ausgerichtet, aber wir müssen in solchen Situationen noch ein bisschen was lernen. Wir dürfen nicht so untergehen. Aber mit elf Mann wäre das Spiel ganz anders ausgegangen", fügte der SCP-Akteur an.

Ein Ex-Hövelrieger muss zuschauen

Nicht nur SCP-Verteidiger Visar Musliu wird die besagte Partie gegen Osnabrück wegen seiner Rotsperre verpassen. Auch ein Spieler des VfL Osnabrück ist zum Zuschauen verdammt, weil er am ersten Spieltag vom Platz geflogen war. So hatte Bashkim Ajdini am Samstag bei der 2:3-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC die Gelb-Rote Karte gesehen.

Der VfL-Rechtsverteidiger war zunächst nach einem Foul am KSC-Doppeltorschützen Marvin Wanitzek in der 18. Minute mit Gelb verwarnt worden. In der fünften Minute der Nachspielzeit leistete sich Ajdini dann ein taktisches Foul, so dass er nun ausgerechnet das Spiel in seiner alten Heimat verpasst. Seine Fußballkarriere hatte der aus dem Kosovo stammende Kicker nämlich beim SJC Hövelriege begonnen.

Auch der SC Paderborn bekam schon Ajdinis Qualitäten zu spüren. In den vergangenen beiden Jahren traf der Ex-Hövelrieger im Trikot des SV Sandhausen auf den SCP. Dabei verhinderte er im Dezember 2021 mit seinem späten 1:1-Ausgleichstreffer einen Paderborner Sieg in Sandhausen.

Pleite für Paderborns Pokalgegner

Auch der DFB-Pokal-Erstrundengegner des SC Paderborn erwischte einen Fehlstart in die neue Saison. So kassierte Nordost-Regionalligist Energie Cottbus am Sonntag eine 1:2-Pleite bei Viktoria Berlin. "Das kann nicht unser Anspruch sein. Heute hat praktisch gar nichts funktioniert", ärgerte sich Energie-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz.

Die Partie hatte für Cottbus mit einem Schock begonnen. So prallte Energie-Torwart Elias Bethke in der fünften Minute mit Berlins Angreifer Shean Mensah zusammen. Bethke musste lange behandelt werden und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Zum Glück hat sich der Keeper aber wohl nur eine Gehirnerschütterung zugezogen.

Cottbus geriet anschließend mit 0:2 in Rückstand, verkürzte per Elfmeter auf 1:2 (78.) und drängte auf den Ausgleich. Doch dieser sollte nicht mehr fallen. Der heiße Aufstiegskandidat trifft nun am Samstag auf Rot-Weiß Erfurt, ehe am Sonntag, 13. August, im Stadion der Freundschaft das DFB-Pokalspiel gegen den SC Paderborn (18 Uhr) steigt.

Tickets fürs NRW-Duell

Mit einem exklusiven Vorverkauf für Mitglieder startet der SC Paderborn an diesem Dienstag, 1. August, um 9 Uhr den Ticketverkauf für das Zweitliga-Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf (Samstag, 19. August, 13 Uhr, Merkur Spiel-Arena). Bis einschließlich Mittwoch, 2. August, können SCP-Mitglieder vorab je bis zu vier Karten für das Spiel erwerben.

Karten gibt es im Online-Ticketshop auf "scp07.de", per Ticket-Hotline unter (0 18 06) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena. Der freie Verkauf startet am Donnerstag, 3. August, um 9 Uhr.


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