Nürnberger Personalprobleme
Durch den Wirbel um Cheftrainer Lukas Kwasniok herrscht rund um den SC Paderborn derzeit eine große Unruhe. Doch auch der 1. FC Nürnberg, der am Pfingstsonntag um 15.30 Uhr in der Home-Deluxe-Arena gastiert, hätte sich die Vorbereitung auf das Saisonfinale sicherlich anders vorgestellt. So haben die Franken, für die es um den direkten Klassenerhalt geht, enorme Personalprobleme.
"Wir haben heute Morgen mit 14 Spielern plus zwei Jungs aus der U23 trainiert. Wir werden erst morgen entscheiden können, wer alles nach Paderborn mitfährt. Das ist überall eine 50:50-Entscheidung", berichtete FCN-Coach Dieter Hecking bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. So sind die Einsätze von Jannes Horn, James Lawrence, Taylan Duman, Felix Lohkemper, Florian Hübner, Mats Möller Daehli, Jens Castrop und Kwadwo Duah aufgrund von Erkältungen oder Blessuren gefährdet.
Duah, der im Hinspiel einen Doppelpack zum Nürnberger 2:1-Heimsieg geschnürt hatte, wird aber vermutlich spielen können. Johannes Geis muss dagegen wegen einer Gelbsperre passen. Hinzu kommen diverse Langzeitverletzte. "So wie es sich jetzt darstellt, werden wir wahrscheinlich eine Aufstellung wählen müssen, die so nie geplant war. Aber das müssen wir annehmen und es wird kein Jammern von mir geben. Wir können es selbst regeln", erklärte Hecking, der sich mit seiner Mannschaft bereits am Freitag auf den Weg an die Pader macht. "Wir wollen einen Ortswechsel haben, um uns bestmöglich auf Paderborn vorzubereiten", begründet Nürnbergs Trainer.
Kein Kommentar von Hecking
In der besagten Pressekonferenz wurde Dieter Hecking auch zu den Vorkommnissen um SCP-Coach Lukas Kwasniok gefragt. Doch der 58-Jährige, der einst selbst für den 1. FC Paderborn und TuS Paderborn-Neuhaus kickte, antwortete kurz und knapp: "Von meiner Seite wird es dazu keinen Kommentar geben. Es ist nicht meine Aufgabe, das Verhalten eines Kollegen beziehungsweise des SC Paderborn zu kommentieren."
Tolle Kulisse zum Saisonfinale
Mit dem aktuellen Schnitt von 12.029 Zuschauern pro Spiel hat der SC Paderborn in dieser Saison bereits einen neuen Zweitliga-Vereinsrekord aufgestellt. Und im letzten Heimspiel wird sich dieser Schnitt noch einmal etwas erhöhen. So hatte der SCP bis zum Donnerstag bereits 13.500 Karten für das am Pfingstsonntag (15.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) anstehende Saisonfinale gegen den 1. FC Nürnberg verkauft.
Es sind nur noch Stehplätze erhältlich, vor allem für die Nordtribüne. Zudem gibt es noch einige wenige Stehplatz-Tickets für die Südtribüne. Der Gästebereich ist ausverkauft. So werden 2.400 Nürnberger Fans am Sonntag mit dabei sein.
Kein Interesse an Sittard-Stürmer
Die Personalplanungen beim SC Paderborn schreiten voran. So fiel in dieser Woche beispielsweise die endgültige Entscheidung, dass der Vertrag mit Dennis Srbeny nicht verlängert wird. Und am Freitag präsentierte der SCP den zweitliga-erfahrenen David Kinsombi als dritten Neuzugang für die Saison 2023/24.
Dogan Erdogan vom niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard wird sich nicht in die Liste dieser Neuzugänge einreihen, wenngleich das Schweizer Internetportal "sport.ch" den türkischen Mittelfeldspieler mit dem SCP in Verbindung bringt. Angeblich seien der FC Sion, der FC Zürich sowie die deutschen Zweitligisten aus Fürth, Magdeburg und Paderborn an einer Verpflichtung des 26-Jährigen interessiert, der einst türkischer Junioren-Nationalspieler gewesen war.
Doch an diesem Gerücht ist zumindest in Sachen SCP nichts dran. "Das kann ich klar verneinen", antwortet Sportchef Benjamin Weber gegenüber "nw.de" auf die Frage, ob Erdogan tatsächlich im Visier der Paderborner stehe.
Hobbyturnier in Kult-Spielstätte
Das Fanprojekt Paderborn und der SC Aleviten Paderborn bitten am Samstag, den 17. Juni, zum Hobby-Fußballturnier ins altehrwürdige Hermann-Löns-Stadion. Einlass ist ab 9.30 Uhr, das erste Spiel wird um 10.15 Uhr angepfiffen. Es wird im Kleinfeldmodus (6+1) gespielt. Jedes Team benötigt somit mindestens sieben Spielerinnen und Spieler.
Mitmachen dürfen alle, die Spaß am Fußball haben, unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Spielerfahrung. Jedes Team erhält eine Kiste Mineralwasser. Zuschauer sind herzlich willkommen, fürs leibliche Wohl zu fairen Preisen sorgt der SC Aleviten Paderborn. Anmeldungen sind bis zum 12. Juni per Mail an "fanprojekt@caritas-pb.de" möglich. Das Startgeld in Höhe von zehn Euro wird am Turniertag entrichtet. Weitere Informationen unter "www.fanprojekt-paderborn.de".
Ein Ex-Paderborner für St. Pauli
Nun ist es offiziell: Hauke Wahl wechselt ablösefrei von Holstein Kiel zum Zweitligakonkurrenten FC St. Pauli. Der Innenverteidiger, der in der Saison 2015/16 insgesamt 29 Pflichtspiele für den SC Paderborn bestritten hatte, erhält bei den Kiezkickern einen Vertrag bis Juli 2026. "Ich freue mich sehr auf St. Pauli und die Rückkehr in meine Heimatstadt", erklärte der 29-Jährige, der seinen Abschied aus Kiel schon vor Wochen angekündigt hatte.
Seinen ersten Treffer für St. Pauli hat Wahl übrigens schon erzielt. Bei der Kieler 3:4-Heimpleite gegen die Hamburger unterlief dem Abwehrchef der Ostseestädter am vergangenen Freitag ein unglückliches Eigentor.