Ein Paderborner Duo macht Dampf: Justvan und Obermair zerlegen Eintracht Braunschweig

Paderborn. Mit Julian Justvan und Raphael Obermair verfügt der SC Paderborn über zwei außergewöhnlich spielstarke Außen, die ihre immense Offensivstärke in der Rückrunde aber bislang zu selten zur Entfaltung bringen konnten. So standen für das Duo in diesem Jahr erst vier Torvorlagen zu Buche. Doch beim 5:1 (2:0)-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig kamen am Freitagabend zwei Tore und zwei Assists hinzu. Obermair bereitete Justvans 1:0-Treffer (28.) vor, netzte selbst zum 2:0 (45.+1) ein, spielte den vorletzten Pass beim 3:0 (51.) durch Sirlord Conteh und holte obendrein einen Foulelfmeter heraus, den Marvin Pieringer allerdings vergab (90.+3). Justvan markierte per Flugkopfball sein viertes Saisontor, bereitete den 5:1-Endstand (90.+4) durch Dennis Srbeny mustergültig vor und gewann 14 von 18 Zweikämpfen. Gerade vor der Pause hatten Justvan und Obermair mit den heillos überforderten Eintracht-Außenverteidigern Anton Donkor und Nathan de Medina Katz und Maus gespielt. "Wenn Ju und ich mit Tempo kommen, wird's für die Verteidiger schwierig", sagte der aus Oberbayern stammende Obermair, der an diesem Abend der beste Mann auf dem Platz gewesen war. Kwasniok hat ein Déjà-vu "Wir wussten, dass uns der Gegner Räume über die Außen bieten wird. Und die haben wir genutzt", konstatierte der gebürtige Niederbayer Julian Justvan. Unterm Strich haben die beiden SCP-Schienenspieler in den Pflichtspielen dieser Saison nun schon 23 Scorerpunkte gesammelt. 16 davon gingen auf das Konto von Justvan. "Ein Vergleich ist aber auch etwas unfair, denn Ju positioniere ich meistens auch deutlich weiter vorne", erklärte Kwasniok, der sich umso mehr freute, dass auch Obermair diesmal in der Offensive glänzen konnte. "Raffa ist ein unheimlich spannender Zweitligaspieler", lobte Paderborns Trainer den 27-jährigen Sommerneuzugang aus Magdeburg. Dennoch war Kwasniok auch nach dem elften Heimsieg der Saison nicht rundum zufrieden. Denn bei aller Überlegenheit war sein Team schon vor dem 2:0 und nach dem 3:0 etwas zu nachlässig zu Werke gegangen. Im letztgenannten Fall wurde das mit dem Gegentreffer zum 3:1 (52.) bestraft. Und bei Lukas Kwasniok wurden prompt Erinnerungen ans 2:2 in Sandhausen wach, bei dem sein Team fünf Tage zuvor eine 2:0-Führung verspielt hatte. Mit breiter Brust zum HSV "Der Unterschied war nur, dass wir diesmal mit 3:0 geführt und die Fans im Rücken hatten. Aber wir müssen in solchen Situationen noch reifer werden", sagte der SCP-Coach und fügte an: "Wenn wir mal ganz oben ranschnuppern wollen, dürfen wir uns nicht nur auf unsere individuelle Qualitäten und unser Positionsspiel verlassen, sondern vor allem in der Arbeit gegen den Ball zupacken." Doch all das war Jammern auf hohem Niveau. "Dennis Srbeny hat genetzt. Marvin Pieringer ist wieder an Bord. Und alle haben Uwe Hünemeier gefeiert. Es gibt schlechtere Tage", musste auch Lukas Kwasniok eingestehen. Und vielleicht kann sein Team schon in dieser Saison doch noch einmal an Relegationsplatz drei schnuppern. So kassierte der HSV am Samstag eine 2:3-Niederlage in Magdeburg. Sollte der SCP am kommenden Freitag, 5. Mai, nun beim Hamburger SV (18.30 Uhr) gewinnen, würde der Rückstand auf Rang drei nur noch drei Punkte betragen. Und das Torverhältnis spricht für Paderborn. "Der Weg nach oben ist weit. Aber wir nehmen den Schwung mit und haben in Hamburg nichts zu verlieren", erklärte Julian Justvan. Und die Außenverteidiger des HSV sind bekanntlich auch nicht immer sattelfest.

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