Paderborns Allzweckwaffe liefert Argumente für eine Festverpflichtung

Paderborn. Maximilian Rohr ist beim SC Paderborn einer der vielseitigsten Spieler. Dies stellte der 27-Jährige auch am Sonntag im Zweitligaspiel beim SV Sandhausen (2:2) unter Beweis. Auf dem Papier hatte Rohr in der ersten Halbzeit den linken Part in der Dreier-Abwehrkette inne. Doch bei SCP-Ballbesitz agierte die HSV-Leihgabe eher als Offensivakteur. Rohr sorgte zusammen mit Florent Muslija und Julian Justvan für viel Betrieb über links. "Wenn du solche Zocker auf der Seite hast, macht es einfach sehr viel Spaß", sagt Paderborns Allrounder, der ein Zaubertor zum zwischenzeitlichen 2:0 erzielte. So hatte er in der 27. Minute wieder einmal den Vorwärtsgang eingeworfen. Rohr passte auf Muslija, der den Ball per Lupfer zu seinem Teamkollegen zurückspielte. Und dieser hob das Leder gefühlvoll ins lange Eck. Das besagte Zaubertor hatte allerdings einen kleinen Schönheitsfehler. "Das war nicht so gewollt. Eigentlich sollte der Heber bei Felix Platte landen", gibt Rohr mit einem breiten Grinsen zu. Ärger übers verpasste Siegtor Seine Rolle in der ersten Hälfte war ebenso anspruchsvoll wie kraftraubend. Nach dem Wechsel rückte er daher in die Abwehrmitte, um sich ums Paderborner Aufbauspiel zu kümmern. Auch diese Umstellung sollte Rohr auf Anhieb meistern. "Ich mache mir da keine Gedanken mehr: Ob Innenverteidiger, Sechser, Achter, Zehner oder falsche Neun - ich nehme es einfach an und versuche, mein Bestes zu geben", sagt der SCP-Akteur. Auch in der defensiveren Rolle hätte Rohr übrigens fast seinen vierten Rückrundentreffer markiert. So kam er in der vorletzten Minute der Nachspielzeit aus fünf Metern freistehend zum Kopfball. Doch Rohr vergab den 3:2-Siegtreffer. "An diese Szene denke ich noch immer. Das war natürlich eine hundertprozentige Chance, aber ich bin nicht ganz hinter den Ball gekommen", erklärt der 27-Jährige. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass Rohr in Sandhausen zusammen mit Muslija bester Paderborner gewesen war. "Maxi ist kaum vom Ball zu trennen. Er hat eine unheimliche Dynamik und kann einfach kicken", urteilt SCP-Coach Lukas Kwasniok und fügt an: "Hoffentlich kann er diese Leistungen konservieren. Maxi darf jetzt nicht in Selbstzufriedenheit verfallen." Zieht der SCP die Kaufoption? Mit eben solchen Leistungen lieferte Rohr in den vergangenen Wochen jedenfalls reichlich Argumente, warum der SCP die Kaufoption ziehen sollte, um die "Allzweckwaffe" nach dieser Saison fest vom Hamburger SV zu verpflichten. Paderborns Sportchef Benjamin Weber erklärte aber am Dienstag gegenüber "nw.de", dass diese Personalentscheidung noch nicht zeitnah getroffen wird. "Ich wäre glücklich, wenn ich hierbleiben könnte und werde versuchen, weiter mein Bestmögliches zu geben. Aber es wäre natürlich kein leichtes Paket, das Paderborn stemmen müsste", sagt Rohr, der in dieser Saison bislang in 16 Pflichtspielen in der SCP-Anfangsformation gestanden hat. Startelf-Einsatz Nummer 17 dürfte an diesem Freitag, 28. April, im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) folgen. "Das wird ein ähnlich schweres Spiel wie zuletzt gegen Rostock und Sandhausen", prognostiziert Rohr, der in eben jenen beiden Partien jeweils einen Treffer verbuchte. Wiedersehen mit dem Volkspark Exakt eine Woche später gastiert der aus Heilbronn stammende 1,93-Meter-Mann dann mit dem SCP beim Hamburger SV (Freitag, 5. Mai, 18.30 Uhr). Es ist ein Duell, bei dem Rohr seinem künftigen Arbeitgeber mächtig in die Aufstiegssuppe spucken könnte. "Aber es ist für mich kein schwieriges, sondern ein besonderes Spiel. Ich freue mich darauf, im Volkspark mal auf der anderen Seite stehen zu können", sagt der 27-Jährige. Dabei dürfte es Maximilian Rohr auch egal sein, ob er als Innenverteidiger, Sechser, Achter oder falsche Neun aufläuft.

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