SCP-Splitter

SC Paderborn bangt um Tobias Müller und freut sich übers Leipertz-Comeback

Der SCP-Innenverteidiger muss beim 3:2-Heimsieg gegen Greuther Fürth verletzt raus. Zwei Paderborner Offensivkräfte melden sich zurück. Der Kapitän steht in der Kicker-Elf des Tages. Und ein Ex-Paderborner hat mit Benfica Lissabon Großes vor.

Tobias Müller klatscht nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung mit seinem Trainer Lukas Kwasniok ab. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
03.04.2023 | 03.04.2023, 14:15

Müller muss vorzeitig raus

Auf Tobias Müller war am Sonntag wieder einmal Verlass. Der 28-jährige Innenverteidiger des SC Paderborn war beim 3:2 (1:0)-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth der beste Akteur in der Dreier-Abwehrkette der Hausherren. Allerdings musste Müller vorzeitig den Platz verlassen, denn in der 72. Minute wurde er beim Spielstand von 3:0 für Uwe Hünemeier ausgewechselt.

Es war ein verletzungsbedingter Wechsel. So hatte Müller bereits in der ersten Hälfte einen Schlag auf den rechten Oberschenkel bekommen. "Irgendwann hat der Muskel dann zugemacht", berichtete der SCP-Verteidiger nach Spielschluss. Nun bleibt abzuwarten, ob ihm eine Zwangspause droht. Ein Ausfall im Gastspiel beim Spitzenreiter SV Darmstadt 98 (Ostersonntag, 9. April, 13.30 Uhr) wäre für Paderborn ziemlich schmerzhaft, zumal fraglich ist, ob Müllers Abwehrkollege Jannis Heuer (Muskelfaserriss) bis dahin wieder einsatzbereit ist.

Platte hat schon wieder Pech

Ein anderer SCP-Akteur, der eigentlich in der Startelf erwartet worden war, stand unterdessen noch nicht einmal im 20er-Kader. Felix Platte hatte sich im Abschlusstraining am Samstag im Adduktorenbereich verletzt. "Das ist bei einem Ausfallschritt passiert. Aber ich denke, es ist nichts Wildes", erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok, der im Angriff daher unter anderem auf Sirlord Conteh setzte. Und der pfeilschnelle Angreifer erzielte prompt ein Tor.

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Zudem meldeten sich mit Sebastian Klaas und Robert Leipertz zwei Offensivkräfte zurück, die in den vergangenen Wochen verletzungsbedingt gefehlt hatten. Beide gaben ein Comeback als Joker. Im Fall Leipertz ist das sehr erstaunlich, denn der SCP-Torjäger hatte erst vor fünf Wochen einen Knöchelbruch und einen Riss des vorderen Bandes am Wadenbeinköpfchen erlitten. "Aber es hatte sich angebahnt. Leipi konnte schon recht früh wieder laufen. Er hat halt ein anderes Schmerzempfinden", sagte Kwasniok und fügte an: "Wir sind froh, dass er wieder da ist."

Pieringer macht Hoffnung

SCP-Sturmkollege Marvin Pieringer hatte sich ebenfalls vor gut fünf Wochen eine Sprunggelenksfraktur zugezogen. Die Schalke-Leihgabe musste daher auch am Sonntag gegen Fürth passen, ist aber inzwischen immerhin ins Lauftraining zurückgekehrt. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder ein paar Runden drehen zu können. Und ich bin guter Dinge, dass ich bald wieder auf dem Platz stehen kann", erklärte der 23-Jährige am Sonntag vor dem Anpfiff des Fürth-Spiels.

Pieringer will nun in den nächsten Tagen und Wochen peu à peu die Intensität hochfahren. "In rund eineinhalb Wochen möchte ich wieder individuelle Übungen mit Ball machen. Dann wäre sicherlich recht zeitnah die Rückkehr ins Mannschaftstraining möglich", so der SCP-Angreifer.

Schallenberg wird nominiert

Ron Schallenberg zählte derweil zu den Schlüsselfiguren des 13. Paderborner Saisonsieges. Der Kapitän bot wieder eine grundsolide Leistung in der Defensive und brachte die Hausherren mit seinem dritten Saisontreffer in der 13. Minute obendrein mit 1:0 in Führung. Und so wurde Schallenberg vom Sportmagazin Kicker zum vierten Mal in dieser Zweitliga-Saison in die "Elf des Tages" berufen. Zudem wurde der Fürther Branimir Hrgota nominiert. Zum "Spieler des Spiels" kürte der Kicker indes Florent Muslija, der per Freistoß das 2:0 erzielt hatte.

Um ein Haar wäre es aber für Schallenberg, Muslija und Co. noch ein verkorkster Nachmittag geworden, denn in den letzten zehn Minuten hätte der SCP um ein Haar einen 3:0-Vorsprung verspielt. "Wir dürfen da eigentlich nicht ins Wanken geraten. Aber das war sicher auch der Situation geschuldet, dass wir vier Spiele in Folge nicht gewonnen hatten", erklärte Paderborns Kapitän.

Schwerer Stand für die Geburtstagskinder

Julian Justvan und Raphael Obermair hatten am Wochenende doppelten Grund zur Freude. Die beiden SCP-Spieler feierten nämlich nicht nur den Heimsieg gegen Fürth, sondern auch ihren Geburtstag. Obermair wurde am Samstag 27 Jahre alt. Justvan zählt seit Sonntag 25 Lenze. Im Spiel gegen die Franken konnten die beiden "Schienenspieler" allerdings nur wenig Offensivakzente setzen.

Gerade Justvan hatte auf der rechten Seite einen schweren Stand. Oftmals wurde er schon bei der Ballannahme gedoppelt. Zudem war Justvan häufig mit Defensivarbeit beschäftigt, weil die meisten Fürther Angriffe über die rechte SCP-Abwehrseite liefen. Auch Obermair konnte sein großes Offensivpotenzial nur selten entfalten. Allerdings leistete er die sehenswerte Vorarbeit zu Contehs 3:0-Treffer in Minute 76.

Schmidt verlängert bis 2026

Als Chefcoach des SC Paderborn hatte Roger Schmidt in der Zweitliga-Saison 2011/12 einst seinen Durchbruch im Profifußball gefeiert. Inzwischen zählt der gelernte Maschinenbau-Ingenieur längst zu den besten und begehrtesten Trainern der Welt. So sorgt der 56-Jährige seit dem vergangenen Sommer mit Benfica Lissabon für Furore. Der portugiesische Traditionsverein hat unter Schmidt erst zwei Pflichtspiele verloren. Die erste nationale Meisterschaft seit 2019 ist nur noch Formsache. Und in der Champions League kickt Benfica gegen Inter Mailand um den Halbfinaleinzug.

Kein Wunder, dass die Portugiesen ihren Erfolgscoach langfristig an sich binden wollten. Das ist ihnen nun gelungen, denn Schmidt verlängerte seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig bis Juli 2026. Das Grundgehalt wurde hierbei wohl angehoben. Und die in einer Ausstiegsklausel festgeschriebene Ablösesumme stieg Medienberichten zufolge von 10 auf 30 Millionen Euro.

"Um ehrlich zu sein, hätte ich am Anfang nicht gedacht, so früh einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Aber ich habe das mit hundertprozentiger Überzeugung getan", erklärt der ehemalige SCP-Coach und fügt an: "Ich fühle mich am richtigen Ort und bin sehr froh darüber, dass Benfica an mich glaubt. Wir wollen weiter guten Fußball spielen und Titel holen."

Der 56-Jährige wird übrigens auch in Lissabon von einem anderen Ex-Paderborner unterstützt. So arbeitet Jens Wissing seit 2021 als Co-Trainer unter Schmidt. Zunächst in Eindhoven, nun in Lissabon. Der 35-Jährige hatte von 2011 bis 2013 beim SCP unter Vertrag gestanden. Wissing hatte allerdings viel Verletzungspech, so dass er seine aktive Profikarriere mit knapp 26 Jahren beendete.

Tickets für Sandhausen

Mit einem exklusiven Vorverkauf für Mitglieder hat der SC Paderborn am Dienstag den Ticketverkauf für das Zweitligaspiel beim SV Sandhausen (Sonntag, 23. April, 13.30 Uhr, Hardtwald-Stadion) gestartet. Jedes SCP-Mitglied kann für dieses Spiel bis zu vier Karten erwerben. Tickets gibt es im Online-Ticketshop auf "scp07.de", telefonisch unter (0 18 06) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena. Der freie Verkauf für die Partie in Sandhausen startet am Donnerstag, 6. April, um 9 Uhr.


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