Auch ohne Abwehrchef ist der SC Paderborn in Angriffslaune

Paderborn. Das Restprogramm des SC Paderborn ist durchaus kurios. Zum einen warten noch die drei Topteams aus Darmstadt, Hamburg und Heidenheim. Zum anderen geht es noch gegen die sieben Teams, die derzeit auf den Rängen 12 bis 18 stehen. An diesem Samstag, 18. März, gastiert der SCP zunächst einmal bei einem Gegner aus der zweiten Kategorie. So müssen die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok beim Tabellensechzehnten SSV Jahn Regensburg (Anstoß 13 Uhr, Jahnstadion) ran. "Wir wissen um die Wichtigkeit der Aufgabe. Wenn du dich oben ranrobben willst, musst du gewinnen", sagt Kwasniok vor dem Duell bei den Donaustädtern. Diese haben ihre vergangenen vier Heimspiele gegen Paderborn allesamt gewonnen und kassierten dabei keinen Gegentreffer. Doch es spricht einiges dafür, dass diese SCP-Negativserie am Samstag reißt, wenngleich schon wieder ein neuer Name auf der Verletztenliste der Ostwestfalen auftaucht. Abwehrchef Jannis Heuer erlitt beim Training am Mittwoch eine Muskelblessur im hinteren Oberschenkel. Eine exakte Diagnose steht noch aus. "Wir hoffen aber, dass uns Jannis nach der Länderspielpause zeitnah wieder zur Verfügung steht", so Kwasniok. Obermair kann wohl spielen Trotz dieses Ausfalls will Paderborns Coach erneut auf eine Abwehr-Dreierkette setzen. Die naheliegende Option als Heuer-Ersatz wäre Altmeister Uwe Hünemeier. Vermutlich wird jedoch Marcel Hoffmeier nach hinten rücken. Schließlich steht Raphael Obermair nach auskurierter Schulterverletzung wohl wieder für einen Einsatz auf der linken Schiene zur Verfügung. "Wenn ich das Gefühl habe, dass Raffa absolut in der Lage ist, in jeden Zweikampf zu gehen, wird er eine Option sein", betont der SCP-Trainer. In der Offensive wären Florent "Flo" Muslija und Sirlord "Sissi" Conteh nach abgelaufener Sperre bereit für einen Startelf-Einsatz. Allerdings hatten Felix Platte, Niclas Nadj und Dennis Srbeny unlängst beim 0:0 in Magdeburg überzeugt. "Vor allem in der Arbeit gegen den Ball", sagt Kwasniok und kündigt daher an, "nicht großartig etwas verändern" zu wollen. "Wir wissen um die Qualitäten von Flo und Sissi. Als Trainer bist du auch happy, wenn du solche Jungs auf der Bank hast und nachlegen kannst", erklärt der 41-Jährige. Ein Joker war es auch, der dem SSV Jahn Regensburg am vergangenen Sonntag nach zuvor zehn sieglosen Spielen in Folge wieder zu einem Dreier verhalf. So traf der Ex-Paderborner Prince Owusu zum glücklichen 2:1-Sieg in Kiel. "Sie haben in Kiel leidenschaftlich verteidigt und hatten einen guten Torhüter", urteilt Kwasniok und nennt die größten Regensburger Stärken: "Sie spielen geradlinigen, schnörkellosen und zielstrebigen Fußball. Sie sind im Umschaltspiel und bei Standards gefährlich. Und sie sind die Nummer eins der Liga bei zweiten Bällen." Ein "Bekloppter" glaubte ans Wunder Im Hinspiel hatte der SCP diese Stärken prima im Griff. So feierten die Paderborner in der heimischen Home-Deluxe-Arena einen ungefährdeten 3:0-Erfolg. Am Samstag soll nun der 13. Saisonsieg her. "Aber wenn uns das nicht gelingt, werden wir den Spielbetrieb nicht einstellen. Dann sind noch immer 27 Punkte zu vergeben", sagt Kwasniok und erinnert an seine Trainer-Zeit bei Carl Zeiss Jena. "Da hatte niemand mehr an den Drittliga-Klassenerhalt geglaubt. Abgesehen von einem Bekloppten. Das war meine Wenigkeit. Und diesen Virus habe ich in die Mannschaft getragen", betont der SCP-Coach. Jena gewann damals sieben der letzten acht Spiele und erreichte tatsächlich noch das Klassenziel. "Im Fußball ist alles möglich", sagt Kwasniok. Ein Sieg in Regensburg würde allerdings helfen, um das schier Unmögliche möglich zu machen. Und so könnten sie spielen: Regensburg: Urbig - Faber, Breitkreuz, Elvedi, Guwara - Gimber, Thalhammer - Singh, Mees - Caliskaner, Albers. Paderborn: Huth - Hoffmeier, Müller, Humphreys - Justvan, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Nadj, Muslija - Platte.

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