Ein diskutabler Pfiff trübt das Startelf-Comeback des Paderborner Vizekapitäns

Kiel/Paderborn. In der vergangenen Saison war Marco Schuster gesetzt. Der Vize-Kapitän des SC Paderborn hatte in 32 von 34 Zweitligaspielen in der Startelf gestanden. Doch dies hat sich in der aktuellen Spielzeit grundlegend geändert. Bis zum vergangenen Wochenende durfte Schuster nur zwei Mal von Beginn an ran - zuletzt am 18. September 2022 beim 1:2 in Fürth. Startelf-Einsatz Nummer drei folgte nun am Samstag beim Paderborner 1:1 in Kiel. "Das kam für mich schon überraschend. Und es hat mich natürlich gefreut", sagte der 27-Jährige nach der Partie, in der er an der Seite von Kapitän Ron Schallenberg im defensiven Mittelfeld gespielt hatte. Schuster machte hierbei einen soliden Job und hätte in der siebten Minute fast eine Ecke direkt verwandelt. "Marco hat sich aufgeopfert und Energie auf den Platz gebracht. Er hat halt die Beine, um Lücken zu schließen", urteilt SCP-Trainer Lukas Kwasniok. Es hätte für Schuster also ein rundum gelungener Nachmittag werden können, wenn da nicht die 64. Minute gewesen wäre. In dieser ahndete Schiedsrichter Wolfgang Haslberger ein vermeintliches Handspiel des Paderborner Sechsers, der im eigenen Strafraum vom Kieler Philipp Sander bedrängt und leicht geschubst worden war. Teamkollegen ziehen an Schuster vorbei "Ich habe den Gegenspieler im Rücken und versuche, den Körper reinzustellen. Ich will den Ball nicht wegschlagen, um zu vermeiden, dass ich Sander dabei treffe. Dann springt mir der Ball an die Brust. Vielleicht berühre ich ihn noch leicht mit dem Oberarm. Aber da auf Handelfmeter zu entscheiden, ist schon sehr hart", kommentiert Schuster die Szene, die zum Kieler Ausgleich führte. "Es tut mir leid für Marco, dass er sich deshalb nun eine Mitschuld am 1:1 gibt. Er hat es nicht verdient, für diese Aktion bestraft zu werden", erklärt sein Chefcoach, der eigentlich große Stücke auf seinen Vize-Kapitän hält. Doch Schuster hatte in der Sommervorbereitung und im Verlauf der Hinrunde immer wieder mit Verletzungen und Infekten zu kämpfen. Folge: Diverse Teamkollegen zogen an ihm vorbei. Und auch künftig dürften seine Chancen auf regelmäßige Startelf-Einsätze nicht allzu groß sein. Auf der rechten defensiven Außenbahn hat Marcel Hoffmeier gegenüber Schuster die Nase vorn. Auf der Sechserposition ist er hinter Ron Schallenberg, Maximilian Rohr und Kai Klefisch derzeit die Nummer vier. Wenn der SCP an diesem Freitag, 3. März, um 18.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena auf den FC St. Pauli trifft, könnte Schuster aber erneut in der Anfangsformation stehen - selbst wenn Rohr, der in Kiel als Aushilfsstürmer fungierte, ins defensive Mittelfeld zurückkehrt. Teamerfolg steht an erster Stelle Klefisch ist weiterhin verletzt. Schallenberg muss wegen einer Gelbsperre passen. "Kann sein, dass ich gegen St. Pauli spiele. Aber wir haben sicher auch noch andere Alternativen", so Schuster. Sollte ihn sein Trainer auf die Bank zurückbeordern, würde er dies ohne Murren akzeptieren. "Wir sind in einer Position, in der wir die Chance haben, etwas Großes zu erreichen. Da muss sich man sich dem Mannschaftserfolg unterordnen", betont der gebürtige Bayernschwabe, der in den vergangenen vier Ligaspielen immerhin stets zum Einsatz gekommen ist. "Wir haben in der Rückrunde nun vier Siege und ein Remis gegen mehr als ordentliche Gegner geholt. Das ist sicher keine schlechte Bilanz. Da ist auch mal ein Unentschieden in Kiel in Ordnung. Wichtig ist, dass wir dranbleiben und weiter punkten", sagt Schuster. Das wird gegen den FC St. Pauli jedoch nicht einfach. Die Kiezkicker können nämlich mit fünf Siegen aus fünf Rückrundenspielen eine noch bessere Ausbeute vorweisen.

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