SC Paderborn agiert mit Leidenschaft, aber (noch) zu wenig Durchschlagskraft

Paderborn. Leidenschaft, Teamspirit, Energie. All das sind Substantive, die Ralf Kettemann seit seinem Amtsantritt als Cheftrainer des SC Paderborn regelmäßig benutzt. Denn exakt das fordert er von seinen Schützlingen ein. Nach den ersten beiden Spieltagen der neuen Saison lässt sich konstatieren: Bislang füllen Paderborns Zweitligakicker die besagten Schlagworte mit Leben. &bdquo;Es ist wichtig, dass eine gewisse Leidenschaft da ist und dass wir eine Mannschaft sehen, die gerne gemeinsam Fußball spielt. Das ist die Basis. Und da kann ich absolut einen Haken hinter machen“, bilanzierte der 38-jährige SCP-Coach am Freitagabend nach dem Gastspiel beim SC Preußen Münster. Kettemann hätte auch liebend gerne einen Haken hinter sechs Punkten gemacht, doch nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Kiel musste sich sein Team bei den Preußen mit einem 1:1 zufriedengeben. Lesen Sie auch: SC Paderborn holt Punkt bei Preußen Münster: Die Einzelkritik zum Westfalenduell &bdquo;Den Saisonstart hätten wir vorher so unterschrieben. Aber dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen“, sagte unterdessen Paderborns Sportchef Sebastian Lange. Schließlich verbuchte der SCP in Münster ein klares Chancenplus. Doch letztlich reichte es nur zu einem Treffer in der 23. Minute, in der Youngster Luis Engelns (18) per Kopfball sein erstes Profitor erzielte. Paderborns Gegner kommen kaum zu nennenswerten Abschlüssen Das hätte zum Sieg langen können, doch zwischen der 55. und 65. Minute machten die bis dato harmlosen Münsteraner plötzlich mächtig Betrieb, um durch Jano ter Horst zum 1:1-Ausgleich (61.) zu kommen. Ansonsten aber ließ der SCP kaum etwas anbrennen. Nachdem die Paderborner dem Auftaktgegner Kiel nur einen mickrigen xGoals-Wert von 0,48 gegönnt hatten, mussten sich die Preußen sogar mit 0,3 begnügen. In beiden Partien gönnte der SCP den Kontrahenten jeweils nur sieben Abschlüsse. Lesen Sie auch: 1. FC Köln will Obermair: So reagiert der SC Paderborn auf Aussagen von Ex-Trainer &bdquo;Darauf kann man aufbauen, das ist richtig gut. Die Jungs haben eine geile Energie“, lobte Sportchef Lange. In der Tat hatten die Paderborner im Preußen-Stadion einmal mehr vor allem durch ihre exzellente Arbeit gegen den Ball geglänzt. Das aggressive Angriffspressing brachte auch Münsters Keeper Johannes Schenk im Aufbauspiel mitunter ziemlich ins Schwitzen. Am Ende aber war der 22-Jährige mit seinen Paraden der Garant für den Punktgewinn der Hausherren. Sein Paderborner Torwartkollege Dennis Seimen erlebte dagegen einen ruhigen Abend. Das lag auch an Halbverteidiger Marcel Hoffmeier, der 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und so manchen Fehler seiner Teamkollegen mit gekonnten Grätschen ausbügelte. Zudem glänzte &bdquo;Hoffi“ mit sehenswerten Seitenverlagerungen, mit denen der SCP die Preußen vor der Pause vor große Probleme gestellt hatte. Grimaldi und Tigges dürfen auf einen Startelf-Einsatz hoffen Zur exzellenten Defensivleistung trug aber auch erneut die Dreier-Offensivreihe um Bätzner, Bilbija und Copado bei, die unermüdlich anlief. Allerdings kommen Bätzner und Copado bislang zu selten zu Abschlussaktionen. Ohnehin mangelt es dem SCP noch an der nötigen Konsequenz im letzten Drittel. &bdquo;Aber das andere wird kommen, auch wenn es derzeit noch nicht ideal aussieht“, sagte Ralf Kettemann nach dem Spiel in Münster und hatte dabei wohl exakt dieses Manko im Blick. Doch der SCP-Trainer hat auch hier einige Optionen in der Hinterhand. In Münster kamen mit Adriano Grimaldi und Steffen Tigges beispielsweise zwei Sturmhünen in die Partie. Einer von beiden dürfte am kommenden Sonntag, 17. August, im DFB-Pokal-Erstrundenspiel beim Drittligisten Viktoria Köln (Anstoß 13 Uhr) in der Startelf stehen. Vielleicht rückt auch der pfeilschnelle SCP-Novize Stefano Marino in den Kader, der am Freitag in der Regionalliga beim 5:0-Heimsieg der Paderborner U21 gegen den 1. FC Köln II einen Dreierpack schnürte. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Zudem dürfte Routinier Sven Michel bald wieder einsatzbereit sein. Die Paderborner können somit voller Zuversicht die kommenden Aufgaben in Angriff nehmen. Vorausgesetzt, Leidenschaft, Teamspirit und Energie sind weiterhin so ausgeprägt.

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