2. Fußball-Bundesliga SC Paderborn reist mit Personalsorgen zum Auswärtsspiel nach Kiel

Paderborn. Beim Start in die neue Trainingswoche hatte die Personallage beim SC Paderborn am vergangenen Dienstag noch ausgesprochen rosig ausgesehen. Abgesehen von Kai Klefisch (Innenbandanriss im linken Sprunggelenk) waren alle Mann an Bord. Doch wenn der SCP an diesem Samstag, 25. Februar, ab 13 Uhr im Zweitliga-Gastspiel bei Holstein Kiel den fünften Sieg in Folge in Angriff nimmt, drohen gleich sechs bis sieben Akteure auszufallen. Neben Klefisch muss Sebastian Klaas wegen einer Oberschenkelverletzung definitiv passen. Stürmer Felix Platte, Mittelfeldspieler Julian Justvan und Innenverteidiger Jasper van der Werff haben sich einen Infekt eingefangen. Die Einsatzchancen stehen schlecht. Etwas besser sieht es bei Florent Muslija aus. Der etatmäßige Achter hat im Training einen Kapselanriss im Kniegelenk erlitten, kann aber möglicherweise spielen. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Bashir Humphreys (Knöchelprobleme), der am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war. "Ich gehe davon aus, dass Bash spielen kann", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Ob der 19 Jahre junge Engländer dann in die Startelf zurückkehrt, ist eine andere Frage, denn die Abwehr-Dreierkette um Hünemeier, Heuer und Müller hatte zuletzt beim 1:0 gegen Kaiserslautern prächtig funktioniert. Auch Kiel beklagt Ausfälle "Ein Trainer sagt ja oft schon am ersten Spieltag: Wir werden am Ende alle Spieler brauchen", so Kwasniok. Sein Kieler Kollege könnte diesen Satz dick unterstreichen, denn auch Holstein-Coach Marcel Rapp beklagt diverse Ausfälle. So müssen die Ostseestädter auf Kapitän Hauke Wahl (Gelbsperre) und fünf weitere Spieler verzichten, die im Hinspiel zum Einsatz gekommen waren. Eben jene Partie hatte der SCP mit 7:2 gewonnen. Allerdings hätte Holstein damals ebenfalls fünf, sechs Treffer erzielen können, denn gerade vor der Pause hatten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch geliefert. Das kam nicht von ungefähr, denn in Spielen mit Kieler und Paderborner Beteiligung sind in dieser Saison bislang die mit Abstand meisten Tore gefallen. "Es kann auch diesmal ein torreiches Spiel werden. Muss es aber nicht", erklärt Paderborns Trainer und fügt an: "Beide Mannschaften beherrschen alle Elemente des Spiels, haben aber kleinere Schwächen. Dann kommt es manchmal zu einer wilden Partie." Rohr kehrt zurück Ziemlich wild waren jedenfalls auch die letzten beiden Heimspiele der Kieler, in denen die Gastgeber satte 48 Torschüsse abgaben. 29 davon in der Partie gegen Magdeburg, die dennoch mit 2:3 verloren ging. "Kiel hat viele Spieler, die Tore erzielen können, aber offensichtlich auch die ein oder andere verwundbare Stelle in der Defensive", urteilt Kwasniok und hofft, dass sein Team diese Verwundbarkeit ähnlich wie im Hinspiel ausnutzen kann. Sollten seine Schützlinge allerdings nicht zu 100 Prozent bei der Sache sein, könne der SCP an der Förde auch sein blaues Wunder erleben. "Die Kieler können dir fußballerisch und körperlich richtig wehtun", sagt Kwasniok und erinnert an den 3:1-Heimsieg der Ostseestädter gegen das Spitzenteam aus Heidenheim: "Da haben sie den Gegner aufgefressen." Maximilian Rohr soll dabei helfen, dass dem SCP ein solches Schicksal erspart bleibt. Der zuletzt gelbgesperrte Paderborner dürfte in die Startelf zurückkehren und mit Ron Schallenberg die Doppel-Sechs bilden. Sollten Platte, Justvan und Muslija ausfallen, würde es hochkarätige Alternativen wie Srbeny oder Conteh geben. "Ich freue mich darauf, am Samstag andere Jungs auf dem Rasen zu sehen, die zeigen können, dass sie die gleiche Qualität und den gleichen Geist auf den Platz bringen können", sagt Lukas Kwasniok. Allerdings hätte der Cheftrainer dann nicht mehr allzu viel Qualität, die er von der Bank bringen könnte. Und so könnten sie spielen: Kiel: Schreiber - Becker, Erras, Lorenz - Holtby - Sterner, Sander, Kirkeskov - Skrzybski - Fridjonsson, Reese. Paderborn: Huth - Müller, Heuer, Hünemeier (Humphreys) - Hoffmeier, Schallenberg, Rohr, Obermair - Leipertz, Muslija (Srbeny) - Pieringer.

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