Mit einem Plus durch die Corona-Krise: SC Paderborn verbucht erneut Gewinn

Paderborn. Die Corona-Pandemie hatte für den SC Paderborn Mindereinnahmen von schätzungsweise zehn Millionen Euro zur Folge. Dennoch kam der Fußball-Zweitligist glänzend durch die Krisenzeiten. So konnte der SCP bei seiner Mitgliederversammlung am Montagabend im Paderborner Schützenhof zum dritten Mal in Folge positive Zahlen verkünden. So steht für die Saison 2021/22 ein operativer Gewinn in Höhe von 1,4 Millionen Euro zu Buche. Der operative Gewinn in den drei "Corona-Spielzeiten" beträgt damit trotz der besagten Mindereinnahmen satte 13,8 Millionen Euro. 11,2 Millionen Euro davon entfallen auf die Erstliga-Saison 2019/20, in der sich der SCP komplett entschulden und ein stattliches Finanzpolster für schlechtere Zeiten aufbauen konnte. "Wir haben uns kontinuierlich weiter stabilisiert. Und wir werden weiter daran arbeiten, dass wir hier eine stabile Finanzsituation haben", betont der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Rees. So kann der SCP nun auch mal Nein sagen, wenn ein Angebot für einen wichtigen Spieler ins Haus flattert. Dies zeigt das am Freitag veröffentlichte Statement des neuen Sportchefs Benjamin Weber, dass in diesem Winter keine Leistungsträger abgegeben werden. Daher wurde auch einem möglichen Wechsel des Kapitäns Ron Schallenberg zum Erstligisten FC Augsburg ein Riegel vorgeschoben. &bdquo;Wir haben dem interessierten Verein deutlich erklärt, dass wir nicht der Selbstbedienungsladen der Bundesliga sind“, erklärte SCP-Präsident Thomas Sagel bei der Mitgliederversammlung und fügte an: &bdquo;Wir werden unsere Substanz zunehmend schärfer verteidigen und die Qualität, die wir selbst hervorbringen, länger halten. Das ist ein Schwerpunkt unserer zukünftigen Arbeit.“ Drittliga-Jahre fallen aus der Wertung "Wir haben eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent, verzeichnen zwei Mal ein zweistelliges Wachstum und sind schuldenfrei. Das ist gerade in Zeiten steigender Zinsen ein Faustpfand. Unser Bankkonto ist ordentlich gefüllt", sagt Finanz-Geschäftsführer Ralf Huschen. So wuchs der Umsatz im Vergleich zur Vorsaison in der Spielzeit 2021/22 um knapp 18 Prozent auf 29,7 Millionen Euro. Zugleich stieg der operative Gewinn von 1,2 auf 1,4 Millionen Euro (plus 16,6 Prozent). Bei der Mitgliederversammlung im März war "nur" ein Plus von 200.000 Euro prognostiziert worden. Durch die hohen Abschreibungen aus der Ausgliederung und durch Zinsaufwendungen weist die Bilanz jedoch einen Jahresfehlbetrag von 465.946 Euro aus, so dass das Eigenkapital von 6,61 auf 6,15 Millionen Euro sank. Rund 50 Prozent des SCP-Umsatzes machen die TV-Gelder aus. Und hier darf der Verein in den nächsten beiden Geschäftsjahren auf signifikante Zuwächse hoffen, sofern die Paderborner erneut auf einstelligen Tabellenplätzen landen. Zum einen steigt die Gesamtsumme der zu verteilenden Medienerlöse. Zum anderen wird der SCP wohl deutlich mehr Geld aus den sogenannten Fünfjahreswertungen kassieren. Grund: Die Paderborner Drittliga-Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 fallen aus eben jener Wertung. Junge Spieler bringen bares Geld Stattliche Summen kassierte der SCP zuletzt auch aus dem TV-Topf, der den Einsatz von in DFB-Vereinen ausgebildeten U23-Spielern honoriert. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren dies insgesamt 2,6 Millionen Euro. In der Zwischenwertung für die Saison 2022/23 liegen die Paderborner in dieser Kategorie unter allen 36 Erst- und Zweitligisten auf Rang zwei. Einsätze von jungen Spielern wie Jannis Heuer, Marcel Hoffmeier und Kai Klefisch sind somit auch künftig bares Geld wert. Und mit diesem konnte der SC Paderborn in den vergangenen Jahren offensichtlich gut umgehen.

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