SC-Paderborn-Trainer Kwasniok sieht trotz der Pleite gegen Osnabrück viel Positives

Paderborn. "Ich hätte lieber beide Spiele gewonnen. Nach Siegen schmeckt der Kaffee einfach besser", bilanzierte Lukas Kwasniok. Doch 24 Stunden nach dem 1:0-Testspiel-Erfolg gegen Zweitligakonkurrent Hannover 96 musste der Chefcoach des SC Paderborn am Samstagnachmittag eine 1:2 (1:2)-Niederlage gegen den Drittligisten VfL Osnabrück notieren. Es war eine unnötige Testspielpleite. Denn während die Chancenverwertung und Durchschlagskraft auf Seiten der Hausherren zu wünschen übrig ließ, präsentierten sie den Gästen aus Niedersachsen die beiden Treffer auf dem Silbertablett. "Wir haben die Tore hergeschenkt und Osnabrück eingeladen. Es ist fahrlässig, wenn du zwei Gegentreffer fängst, obwohl der Gegner alles andere als drückt", ärgerte sich Kwasniok. Dieser hatte in seiner Startelf mit Huth, Leipertz, Heuer, Hoffmeier und Platte fünf Akteure aufgeboten, die in der Hinrunde zumeist als Stammspieler fungiert hatten. Zudem durften sich Carls, Ofori, Mehlem, Schuster und van der Werff beweisen. Komplettiert wurde die SCP-Elf von U19-Akteur David Stamm, der auf der rechten Außenbahn einen selbstbewussten Auftritt hinlegte. Fehlpass führt zum 1:2 Auch seine etablierten Teamkollegen boten unterm Strich keine schlechte Leistung. "Wir waren zwar etwas träger als am Freitag. Aber die Spielanlage war in Ordnung", urteilte Kwasniok. "Auch die erste Halbzeit war nicht so verkehrt", ergänzte Paderborns Trainer. Wie schon am Freitag spielte der SCP auf dem tiefen Geläuf des heimischen Trainingszentrums gefällig nach vorne. Diesmal jedoch leisteten sich die Hausherren einige individuelle Fehler, die dem SCP schon im Hinrunden-Endspurt so manches Mal das Genick gebrochen hatten. Gegen Osnabrück patzte vor allem Marcel Hoffmeier. Sein Ballverlust im Strafraum in Minute sieben blieb noch folgenlos, weil der abgefälschte Schuss von VfL-Akteur Leandro Putaro übers Tor ging. Doch als Hoffmeier in der 37. Minute einen Fehlpass direkt in die Füße des Osnabrücker Stürmers Erik Engelhardt spielte, münzte Engelhardt diesen Fauxpas in einen Treffer um. Es war der 1:2-Endstand, denn zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Tore gefallen. In der neunten Minute hatte VfL-Verteidiger Paterson Chato aus 17 Metern das 0:1 erzielt. Keiner knackt den Abwehrriegel In der 23. Minute wurde SCP-Angreifer Robert Leipertz am Strafraumeck von Haktab Traore zu Fall gebracht. Sturmkollege Felix Platte verwandelte den fälligen Elfmeter souverän zum 1:1 (24.). Bei zwei Freistoß-Geschossen hatte Platte dagegen Pech. Einen fulminanten Versuch aus 30 Metern lenkte VfL-Keeper Philipp Kühn in der 42. Minute über die Latte. Ein weiterer Platte-Freistoß in Minute 67 landete am Außennetz. Zudem hatten Carls (49.), Schuster (50.) und Ofori (63.) das 2:2 auf dem Fuß. Letztlich aber sollten sich die Hausherren nach der Pause nur noch wenige zwingende Chancen erspielen. Denn während sich der SCP am Freitag gegen Hannover mit einer 1:0-Pausenführung weitgehend aufs Verteidigen konzentrieren konnte, mussten die Paderborner diesmal einen Abwehrriegel knacken. So brachten die Osnabrücker zur zweiten Hälfte acht neue Kräfte, um zugleich auf eine Abwehr-Fünferkette umzustellen. Und die Kwasniok-Mannen fanden gegen tiefstehende Gäste nur selten eine Lücke. "Wir hatten auch nicht ganz so viele Kreativspieler auf dem Platz, die solche engen Räume bespielen und Lösungen finden können", erklärte Paderborns Coach. Die beste Chance hatte noch Youngster Ilyas Ansah. Der 17-jährige SCP-Stürmer donnerte das Leder in der 56. Minute aus 15 Metern an die Latte und wusste ebenso wie sein U19-Teamkollege David Stamm zu gefallen. "Das sind ordentliche Jungs, die auch schon sehr gut trainiert haben. Aber man darf nicht vergessen, dass beide noch dem Jungjahrgang angehören", so Kwasniok. Zwei weitere Tests folgen Dessen Gesamtfazit fiel trotz der Niederlage gegen Osnabrück positiv aus. "Keiner hat sich verletzt. Und unsere Spieler können alle nach wie vor über 90 Minuten gehen", resümierte Kwasniok. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sei ohnehin das Hauptziel des ersten Teils der Vorbereitung, den der Cheftrainer gerne als "Übergangsphase" bezeichnet. "Es geht darum, dass die Jungs nicht körperlich abbauen. Die beste Lösung ist, sie einfach spielen zu lassen. Ob im Training oder bei solchen Testspielen", so Kwasniok. Daher stehen auch in der kommenden Woche Trainingseinheiten mit vielen Spielformen sowie zwei Testpartien gegen den VfL Bochum (16.12.) und RW Essen (17.12.) auf dem Programm, ehe es in die Weihnachtspause geht. Florent Muslija und Richmond Tachie (beide grippaler Infekt) sollen im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Womöglich können sie dann in den Testspielen gegen Bochum und Essen dazu beitragen, dass ihrem Cheftrainer anschließend der Kaffee schmeckt. SC Paderborn - VfL Osnabrück 1:2 (1:2) Paderborn: Huth - van der Werff, Heuer, Hoffmeier - Schuster - Stamm, Ofori, Mehlem, Carls - Platte, Leipertz (46. Ansah). Osnabrück: Kühn (46. Adamczyk) - Traore (46. Zahmel), Karademir, Chato, Kleinhansl (46. Haas) - Kunze, Köhler (46. Tesche) - Niemann (46. Higl), Putaro (46. Wiethaup), Simakala (46. Rorig) - Engelhardt (46. Heider). Tore: 0:1 Chato (9.), 1:1 Platte (24.), 1:2 Engelhardt (37.) Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann