SC Paderborn siegt mit Nervenstärke

Paderborn. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok versprach den 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena ein turbulentes Spiel. Schließlich sei man in der Unterhaltungsbranche. Er hielt Wort – der Zweitligist spielte leidenschaftlich und gewann mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen den Erstligisten SV Werder Bremen. Tachie war der Held, der den letzten Elfer versenkte. Vorher hielt Zingerle den Elfmeter von Bittencourt. Die Paderborner stehen somit im Achtelfinale des DFB-Pokals und können sich nebenbei über 830.000 Euro freuen. "Da waren natürlich besondere Emotionen für mich", sagte Leopold Zingerle, der auch als Man of the Match ausgezeichnet wurde. Wie fest verabredet stand Zingerle im Tor anstatt Stammkeeper Huth. "Es tut gut, wenn man sonst nicht zum Zug kommt. Es ist mir aber nicht wichtig, dass ich eine entscheidende Rolle spiele, sondern, dass wir weiterkommen", so Zingerle. Und er zeigte so gleich, dass auf ihn Verlass ist. Schon nach eineinhalb Minuten parierte er sicher einen Kopfball von Weiser. Beide Teams neutralisierten sich in der Anfangsviertelstunde, hielten sich gegenseitig von den Toren fern. Erst Contehs Pass auf Pieringer (16.), der den Ball am 16er aber nicht mitbekam, deutete die Paderborner Offensivstärke an. Die kam dann sechs Minuten später mit Wucht. Der bärenstarke Hoffmeier schickte mit einem Steilpass Pieringer auf die Reise, der legte eigentlich zu ungenau quer auf Platte. Der Torjäger behauptete aber den Ball und legte ihn links unten ins Eck zum 1:0 (22.). Im Gegensatz zu Werder nutzte der SCP seine erste richtige Chance eiskalt aus. Paderborn war griffig in den Zweikämpfen Werder versucht, Druck aufzubauen. Das gelang aber nur selten. Paderborn war sehr griffig in den Zweikämpfen und ließ nur wenig zu. Ein Kopfball von Füllkrug (31.) war harmlos und in der 39. rettete Zingerle mit Fußreflex gegen Füllkrug. Der SCP erspielte sich immer wieder gute Möglichkeiten durch frühe Ballgewinne im Mittelfeld. Aber weder Conteh noch Justvan konnten frei über links den Ball gefährlich in die Box bringen. Auch ein Konter (37.) über Platte, Pieringer und Conteh wurde zu unsauber ausgespielt. Dann ging es ganz einfach, dank der Mithilfe der Gäste: Der flinke Sirlord Conteh erläuft am rechten Strafraumrand einen Steilpass von Justvan begleitet von Veljkovic, auch Torwart Pavlenka eilt heraus – warum, weiß wohl nur er. Das Schlitzohr Conteh nimmt die Einladung ein und legt den Ball an beiden vorbei zum 2:0 (43.). Die Paderborner spielten weiter aggressiv Nach dem Seitenwechsel übernahm aber nicht der Erstligist das Kommando. Die Paderborner ließen den Bremern gar nicht die Chance dazu und spielten weiter aggressiv und offensiv. Hoffmeier über links zielte drüber (48.) und Kapitän Schallenberg hatte zweimal die Möglichkeit auf 3:0 zu erhöhen – beide Male wird er stark von Justvan bedient, einmal schoss er übers Lattenkreuz, einmal parierte der Werder-Keeper. Dass man Bremen nie abschreiben sollte, zeigte die 65. Minute als der gerade eingewechselte Bittencourt per abgefälschtem Schuss aus 16 Meter auf 2:1 verkürzte. Das war ein Wirkungstreffer für den SCP, der danach Glück hatte, dass weder Bittencourt (75.) noch Dinkci den Ausgleich erzielten. Den besorgte dann Mitchel Weiser per Kopfball nach einer Ecke in der 84. Minute. "Das zweite Tor darf nicht passieren. Einer der Kleinen setzt den Kopfball, da haben wir nicht gut verteidigt", analysierte Maximilian Rohr. In der Nachspielzeit hatte Pieringer noch die Chance auf den Lucky-Punch, doch sein Schuss nach einem Solo war dann zu kraftlos. In der Verlängerung köpfte Füllkrug den Erstligisten mit 3:2 in Front (104.), doch auch ohne Videoassistent nahm Schiedsrichter Frank Willenborg das Tor zurück – der Linienrichter sah vorher ein Foul an Leipertz. Füllkrug sah Gelb Im Anschluss sah Füllkrug noch Gelb, da er sich vehement bei Kwasniok an der Seitenlinie beschwerte. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung hatte der SCP wieder mehr Luft und auch Chancen diesen Pokalfight noch zu gewinnen. Tachie, Justvan, Srbeny und Rohr in der allerletzten Minute hatten ihre Möglichkeiten. So blieb es beim 2:2 und das Elfmeterschießen musste entscheiden. "Unterm Strich war der Sieg nicht unverdient. Bis zur 65. Minute haben wir ein extrem, gutes Pokalspiel gemacht. Dann mussten wir nach dem 2:1 leiden. Aber in der Verlängerung waren wir wieder den Tick näher dran am Sieg und haben all in gespielt. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, auch weil wir gegen eine sehr gute Bremer Mannschaft gewonnen haben", meinte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok. Das Spiel hier im NW-Liveticker: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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