SC Paderborn Der Mittelfeld-Malocher des SC Paderborn kann endlich wieder Vollgas geben

Paderborn. Am 4. Dezember 2021 hatte Marcel Mehlem im Gastspiel beim SV Sandhausen seinen ersten und bislang noch immer einzigen Zweitligatreffer erzielt. "Ein schönes Tor, das ich nie vergessen werde", sagt der Mittelfeld-Malocher des SC Paderborn, der an dem besagten trüben Dezember-Samstag in der fünften Minute zum Solo ansetzte, Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier vernatzte und das 1:0 für den SCP schoss. Die Partie endete 1:1. An diesem Sonntag soll nun ein Sieg her, wenn Paderborn ab 13.30 Uhr in der heimischen Home Deluxe Arena erneut gegen den SV Sandhausen um Zweitligapunkte kickt. Mehlem wird dann sehr wahrscheinlich zunächst auf der Bank Platz nehmen. Der 27-Jährige stand in dieser Saison noch nicht in der Startelf und verbuchte erst 50 Einsatzminuten. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten plagten ihn hartnäckige muskuläre Probleme im rechten Bein. "Es war sehr frustrierend. Ich habe mich immer ganz gut gefühlt, ehe dann Mitte der Woche in der Hauptbelastung wieder der Schmerz in die Wade oder in den Oberschenkel gezogen ist", berichtet Mehlem. Doch nun könnte die lange Leidenszeit ein Ende haben. Eine MRT-Untersuchung ergab, dass die besagten Probleme wohl von einem leichten Bandscheibenvorfall verursacht worden sind. Spezialist für wilde Spiele "Ich habe eine Spritze bekommen. Und die Beschwerden waren von heute auf morgen weg. Seitdem sieht es super aus", freut sich Mehlem, der am vergangenen Samstag bei der Partie in Rostock immerhin schon wieder zu einem 28-minütigen Joker-Einsatz kam. Dabei trug der Mann mit dem Spitznamen "Cello" mit seiner Aggressivität und seiner enormen Laufbereitschaft dazu bei, dass der SCP am Ende einen 3:0-Erfolg feierte. "Gerade wenn Spiele wild werden, ist Cello für uns Gold wert", betont Lukas Kwasniok. Paderborns Trainer hebt aber nicht nur die sportlichen Qualitäten seines Schützlings hervor. "Cello ist eine Frohnatur und ein belebendes Element. Ohne ihn ist es auf dem Platz und in der Kabine viel leiser. Er ist für die Mannschaft nahezu unverzichtbar", sagt Kwasniok. Doch leider wird Mehlem immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. "Bei seiner Spielweise muss man halt damit rechnen, denn Cello schont sich nie", erklärt sein Trainer. Allerdings büße Mehlem auch während solcher Zwangspausen kaum etwas von seiner Laufstärke ein. So ist der 27-Jährige auch jetzt in einem sehr guten Fitnesszustand, obwohl er weite Teile der Vorbereitung verpasst hatte. Verzicht auf Corona-Impfung Mehlem musste hierbei aufs SCP-Trainingslager in Übersee verzichten, weil er nicht in die USA einreisen durfte. Grund: Der in Karlsruhe aufgewachsene Profikicker wollte sich nicht gegen Corona impfen lassen. "Ich hatte mich zwei Mal mit Corona infiziert", berichtet Mehlem. Seine Mutter und sein Vater waren nach einer Corona-Impfung schwer erkrankt. "All das waren Faktoren, warum ich mich gegen eine Impfung entschieden habe. Auch wenn es weh tat, nicht beim Trainingslager dabei sein zu können", so der SCP-Akteur. Nicht minder schmerzhaft war für ihn der verletzungsbedingte Ausfall im Heimspiel gegen Darmstadt. Schließlich musste Marcel Mehlem so auf das Duell gegen seinen jüngeren Bruder Marvin verzichten. Aus familiärer Sicht tut der Blick auf die aktuelle Zweitligatabelle dagegen extrem gut. Darmstadt ist Zweiter, der SCP grüßt von Rang drei. "Das ist eine schöne Momentaufnahme. Aber hinten kackt die Ente", betont Marcel. Wiedersehen mit einem Förderer Schon Sandhausen könne am Sonntag der nächste Spielverderber werden. Denn bei aller Freude über sein Zweitliga-Premierentor denkt Mehlem mit zwiespältigen Gefühlen an den Gegner aus der Kurpfalz zurück. "Für mich persönlich war es das bislang ekelhafteste Zweitligaspiel auf einem ekelhaften Platz. Sandhausen haut immer alles raus", sagt der SCP-Akteur, der sich aber aufs Wiedersehen mit einem alten Bekannten freut. Sandhausens Coach Alois Schwartz war nämlich einst sein Cheftrainer beim Karlsruher SC. "Ich habe ihm viel zu verdanken. Alois Schwartz hat mich zum Stammspieler gemacht, obwohl damals nicht alle von mir überzeugt gewesen waren", sagt Mehlem mit Blick auf die Drittliga-Saison 2017/18, in der der KSC unter Schwartz erst in der Relegation gegen Aue am Aufstieg gescheitert war. Unter Chefcoach Schwartz hatte er am 24. November 2017 übrigens auch das erste Tor seiner Profikarriere geschossen. Die Fans des SC Paderborn haben daran allerdings keine guten Erinnerungen, denn Marcel Mehlem traf in der damaligen Benteler-Arena für den Karlsruher SC im Drittliga-Gastspiel an der Pader zum 2:0-Endstand.

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