SCP-Splitter

Panne vor dem Anpfiff: Nur Paderborns Platzwart macht den Gegner nass

Die Sprinkleranlage macht sich vor der Partie zwischen Paderborn und Darmstadt selbstständig. Die Trainer bitten anschließend zur Taktik-Schlacht. Und eine unnötige Aktion einiger Fans könnte für den SCP teuer werden.

Kurz vor dem Anpfiff der Zweitligapartie zwischen Paderborn und Darmstadt ging in der Hälfte der Gäste die Sprinkleranlage in Betrieb. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
01.10.2022 | 01.10.2022, 17:30

Taktik-Tüftler in Höchstform

Paderborns Cheftrainer Lukas Kwasniok hatte sich für das Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 wieder einiges einfallen lassen. So tauchte Robert Leipertz diesmal auf der linken Seite auf. Der etatmäßige Schienenspieler Raphael Obermair spielte auf der Halbposition, um bei gegnerischem Ballbesitz als zweiter Sechser zu fungieren. Julian Justvan rückte derweil auf die rechte Seite. Und während des Spiels sollten die Paderborner mal wieder fleißig rotieren.

"Es war auch für uns am Spielfeldrand heute die reinste Schwerstarbeit. Grundordnungen wurden gewechselt, wir mussten immer wieder umstellen und reagieren", erklärte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. Dessen Mannschaft steckte einen frühen 0:1-Rückstand prima wett, drehte bis zur 24. Minute die Partie und brachte dank einer abgezockten Defensivleistung den 2:1-Erfolg über die Bühne. "Doch Paderborn hat trotz der Niederlage ein klasse Heimspiel gezeigt", urteilte Lieberknecht.

Nicht alles Gute kommt von oben

Immerhin ein Paderborner hatte am Freitagabend den Gegner nass gemacht: Der Platzwart. Denn als Schiedsrichter Benjamin Cortus um 18.30 Uhr die Partie anpfeifen wollte, ging in der Hälfte der Darmstädter plötzlich die Sprinkleranlage in Betrieb. Der Spuk war allerdings schnell vorbei, das Leder konnte rollen. Vielleicht lag's aber ja an dieser spritzigen Einlage, dass die 11.238 Zuschauer in der Home-Deluxe-Arena eine atemberaubende Anfangsphase erlebten.

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Choreo mit bitterem Beigeschmack

Die Fans des SC Paderborn warteten unterdessen vor dem Spiel mit einer durchaus sehenswerten Choreographie auf. Anlass war das zehnjährige Bestehen der "Ultra-Jugend in Paderborn". Auf die 18 Bengalos, die dabei gezündet wurden, hätten die SCP-Anhänger allerdings verzichten sollen. Die Aktion dürfte dem Verein jedenfalls wieder teuer zu stehen kommen. Laut DFB-Strafenkatalog werden in der Regel stolze 600 Euro pro Bengalo fällig.

Zudem wurde am Freitagabend auf der Südtribüne ein Spruchband entrollt, auf dem Kritik an einer Veranstaltung des Stadion-Namenssponsors Home Deluxe geübt wurde. "Unser Stadion ist keine Bühne für Eure C-Promis", stand auf dem besagten Banner. Zur Erinnerung: Der neue Namenssponsor hatte am vergangenen Samstag mit einer nicht-öffentlichen Veranstaltung, an der unter anderem diverse Influencer teilnahmen, die Umbenennung des Stadions gefeiert.

Startelf-Saisondebüt ohne Happy End

Dennis Srbeny ist derzeit in keiner schlechten Verfassung. Dennoch hatte der Paderborner Offensiv-Akteur in dieser Saison aufgrund der starken Konkurrenz bislang nur beim DFB-Pokalspiel in Wernigerode in der Anfangsformation gestanden. Doch am Freitag durfte Srbeny nun auch in der Liga erstmals von Beginn an ran. Der 28-Jährige holte prompt einen Elfmeter heraus, den Teamkollege Marvin Pieringer jedoch in der siebten Minute beim Spielstand von 1:0 verschoss.

Eine starke Szene hatte Srbeny zudem in der 17. Minute, als er einen Konter initiierte, der fast zum 2:1 geführt hätte. "Dennis hat eine ordentliche Leistung gezeigt. Aber er wäre wohl selbst lieber häufiger zu Abschlussaktionen gekommen", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok über seinen Schützling, der vornehmlich als Zehner agiert hatte. In der 56. Minute war Srbenys Arbeitstag vorzeitig beendet. Florent Muslija kam für ihn in die Partie.

Ofori schrammt am 2:2 vorbei

Seit drei Jahren wartet Kelvin Ofori auf seinen Zweitliga-Durchbruch. Zunächst konnte er sich bei Fortuna Düsseldorf nicht durchsetzen. Und auch beim SC Paderborn läuft es für den 21 Jahre jungen Deutsch-Ghanaer suboptimal. Im Heimspiel gegen Darmstadt kam Ofori nun immerhin zu seinem ersten Saisoneinsatz. So wurde der Offensivspieler in der 72. Minute für Sirlord Conteh eingewechselt.

Keine 120 Sekunden später hätte Ofori fast per Traumtor das 2:2 erzielt. Der 21-Jährige zog aus der Distanz ab, doch Darmstadts Keeper Marcel Schuhen verhinderte den Einschlag. Immerhin dürfte Ofori aus seinem elften Pflichtspiel für den SCP neues Selbstvertrauen ziehen. Seinen zuvor letzten Joker-Einsatz hatte er übrigens am 15. Mai 2022 ebenfalls gegen Darmstadt verbucht.

Ein Ex-Paderborner muss passen

Auf beiden Seiten musste am Freitag ein Spieler auf das Duell gegen seinen ehemaligen Klub verzichten. Bei Paderborn fehlte der Ex-Darmstädter Felix Platte (Einblutung im Knie). Die Gäste aus Südhessen mussten derweil auf Klaus Gjasula verzichten. Der Defensiv-Spezialist, der von 2018 bis 2020 für den SCP kickte, hat sich im Länderspiel-Einsatz für Albanien einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen.

Für Gjasula spielte Christoph Zimmermann auf der zentralen Position in der Darmstädter Dreier-Abwehrkette, die damit noch mehr Lufthoheit haben sollte. Denn zum 1,94 Meter großen Zimmermann gesellten sich Patric Pfeiffer (1,96 Meter) und Jannik Müller (1,89 Meter). Letztgenannter erzielte auch das Siegtor. Per Kopf, versteht sich.

Und wieder gibt's ein 1:2

20 Siege, 13 Remis, 13 Niederlagen. So lautet die mehr als ordentliche Paderborner Pflichtspiel-Bilanz unter Cheftrainer Lukas Kwasniok. Lediglich zwei Mal verlor der SCP hierbei mit mehr als einem Tor Unterschied. Gleich bei sieben der dreizehn Niederlagen gab es ein 1:2. In dieser Saison ist es sogar das Standardergebnis, wenn Paderborn mal leer ausgeht. So endeten sowohl die Partien in Düsseldorf und Fürth als auch das Heimspiel gegen Darmstadt mit einer knappen 1:2-Pleite des SCP.

Hinterseer lässt Rostock jubeln

Paderborns nächster Gegner heimste am Samstag Saisonpunkt Nummer 13 ein. So holte der FC Hansa Rostock, der am kommenden Samstag (13 Uhr) im heimischen Ostseestadion auf den SCP trifft, ein 1:1 bei Holstein Kiel. Fabian Reese hatte die Kieler per Elfmeter (28.) in Führung gebracht. Nach der Pause aber konnten sich die bis dato harmlosen Rostocker steigern.

Die Belohnung gab's in Minute 88. Da nämlich erzielte Lukas Hinterseer mit seinem ersten Saisontreffer den 1:1-Endstand. Kiel vergab anschließend noch zwei Großchancen in der Nachspielzeit. Und so konnte auch der in Rostocker Diensten stehende Ex-Paderborner Kai Pröger, der diesmal in der 75. Minute ausgewechselt worden war, den Punktgewinn bejubeln.


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