Paderborns Edeltechniker Florent Muslija zahlt das Vertrauen zurück

Paderborn. "Ich spüre hier vollstes Vertrauen. Das beflügelt mich", sagt Florent Muslija. Dieses Vertrauen spiegelt sich auch in Zahlen wider. Seit seinem im Januar erfolgten Wechsel von Hannover 96 an die Pader stand der Mittelfeldakteur in 22 von 23 Zweitligaspielen des SC Paderborn in der Anfangsformation. An diesem Samstag, 10. September, dürfte im SCP-Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg (13 Uhr, Home Deluxe Arena) Startelf-Einsatz Nummer 23 folgen. Dabei ist die Konkurrenz auf der von ihm bevorzugten Achterposition angesichts von Teamkollegen wie Leipertz, Justvan, Srbeny, Pieringer, Schuster oder Mehlem riesig. Irgendwann einmal wird auch Muslija auf der Bank sitzen. Vielleicht sogar schon gegen Regensburg. Das weiß auch er. "Aber Konkurrenzkampf hast du überall. Und es macht einfach Spaß, mit solch guten Fußballern zu kicken. Ich genieße jede einzelne Sekunde. Auf und neben dem Platz", betont Muslija. Der 24-Jährige zahlt das in ihn gesetzte Vertrauen zurück. In den 23 Ligaspielen für den SCP verbuchte er acht Tore und drei Assists. Das sind schon jetzt genauso viele Scorerpunkte wie in seinen 81 Partien für Hannover 96. Bei den Niedersachsen war er nach schlechten Leistungen oft der Buhmann. Nun aber spürt Muslija die volle Rückendeckung von Chefcoach Lukas Kwasniok, der ihn schon zu Juniorenzeiten in Karlsruhe trainiert hatte. Noch kein Saisontor aus dem Spiel heraus In dieser Saison gingen bereits zwei Tore und zwei Assists auf Muslijas Konto. "So ein bis drei Scorerpunkte mehr hätten es aber schon sein müssen", bemängelt der 1,72 Meter große Edeltechniker. "Vor allem die Großchance gegen Magdeburg hätte ich nutzen müssen", ärgert sich Muslija mit Blick auf das vergangene Heimspiel, in dem er in der 26. Minute das 1:0 vergeben hatte. So aber wurde die Partie gegen die Magdeburger zum Geduldsspiel. Ein solches könne es nun auch gegen Regensburg geben. "Wir müssen uns auf einen ekligen Gegner einstellen, der kompakt steht und eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legt", sagt Muslija und hofft, dass er gegen die Oberpfälzer sein erstes Saisontor aus dem Spiel heraus erzielt. "Es würde mal wieder Zeit", erklärt der SCP-Akteur, der in den ersten sieben Partien nur vom Elfmeterpunkt traf. Letztlich wird es Muslija aber herzlich egal sein, wenn er leer ausgeht, solange sein Team am Samstag den fünften Sieg im fünften Heimspiel einfährt. Es wäre die Fortsetzung eines sensationellen Saisonstarts, der für den 24-Jährigen aber nicht überraschend kommt. "Man hat schon in der Vorbereitung gesehen, welches Potenzial wir haben", sagt Muslija. Bei der Anwort auf die Frage, was mit dieser Mannschaft in dieser Saison möglich ist, hält er sich aber bedeckt: "Es wäre noch viel zu früh, sich aus dem Fenster zu lehnen." EM 2024 als großes Traumziel Auf ihn persönlich wartet bis zum Ende der Hinrunde erst einmal ein hartes Programm. Dabei hatte Muslija keine echte Sommerpause, denn Anfang Juni war er für die kosovarische Nationalmannschaft in der Nations League im Einsatz. Aus diesem Grund verpasste er auch das SCP-Trainingslager in den USA. Noch aber spüre er keine Ermüdungserscheinungen, wenngleich er vor ein paar Wochen über eine Entzündung in der rechten Achillessehne klagte. "Aber das ist schnell wieder abgeklungen. Ich bin derzeit in einer sehr guten körperlichen Verfassung", betont Muslija. Und während seine Teamkollegen nach dem Spiel in Fürth (18. September) eine trainingsfreie Woche genießen können, wird der gebürtige Badener wohl wieder für den Kosovo im Einsatz sein. So steigen Ende September die Nations-League-Spiele in Nordirland und gegen Zypern. "Die Nominierungen stehen noch aus, aber ich denke, dass ich dabei bin", sagt Muslija. Die Konkurrenz in der Nationalmannschaft ist allerdings mindestens genauso groß wie beim SCP. Zu seinen Rivalen zählt dabei auch Blendi Idrizi, mit dem es am Samstag ein Wiedersehen gibt. Schließlich kickt Idrizi seit diesem Sommer als Schalke-Leihgabe für Regensburg. Das große Ziel von Kosovos Fußballhelden ist die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland. "Das ist mein größter Traum. Und es ist wohl auch der größte Traum des Landes Kosovo", betont Muslija. Vielleicht aber geht für ihn schon im Mai 2023 ein anderer Traum in Erfüllung. Und zwar mit dem SC Paderborn. Auch wenn Florent Muslija derzeit noch nicht darüber reden will.

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