03.09.2022 | 08.09.2022, 11:29
SC Paderborn
Mit dem saisonübergreifend sechsten Heimsieg erobert sich der Sportclub die Tabellenführung vom 1. FC Heidenheim zurück.
Paderborn. Wieder ein Spektakel? Nein. Wieder ein Feiertag? Ja! Der SC Paderborn ankert dank des schwer erkämpften und von Schalke-Leihgabe Marvin Pieringer vollendeten 1:0 (0:0)-Heimsiegs über den 1. FC Magdeburg noch fester in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga. Mit dem saisonübergreifend sechsten Heimsieg erobert sich der Sportclub die Tabellenführung vom 1. FC Heidenheim zurück. Das Unterfangen am Samstagnachmittag dürfte sich aber mancher einfacher vorgestellt haben.
SCP-Trainer Lukas Kwasniok tauschte auf drei Positionen: Robert Leipertz und Marvin Pieringer, Torschütze beim 2:2-Remis in St. Pauli, rotierten auf die Bank, Uwe Hünemeier setzte nach seiner mit acht Stichen genähten Platzwunde vorsichtshalber aus. Ihn ersetzte die kürzlich eingetrudelte HSV-Leihgabe Maximilian Rohr, der sich links in der Dreierkette postierte. Marco Schuster rückte neben Kapitän Ron Schallenberg ins defensive Mittelfeld und Sirlord Conteh bildete mit Felix Platte die Doppelspitze.
54 Tore fielen in den bisherigen zwölf Saisonspielen mit Beteiligung des SC Paderborn sowie der Magdeburger - viele der mehr als 11.200 Zuschauer passierten daher mit gewissen Erwartungen die Stadiontore. Doch zunächst fehlte dem Spiel die Zündung: In den ersten 20 Minuten gewährten die Hausherren dem Gegner viel Ballbesitz, der versuchte es ganz gemäß der fußballerischen Leitlinie mit flachem, oft riskanten Spielaufbau. Die Magdeburger begingen dabei auch Fehler, die Kwasniok-Elf nutzte diese lange nicht konsequent.
25 Minuten dauerte es bis zum ersten Wachmacher. Zunächst mit einem halben Schreckmoment in der SCP-Defensive: Luca Schuler tauchte frei vor Jannik Huth auf, ehe ihn Marcel Hoffmeier unter größtem Einsatz noch erfolgreich abdrängte. Auf der Gegenseite dann Irritation: Florent Muslija dribbelte sich an allen Gegenspielern vorbei, traf im ersten Versuch FCM-Keeper Dominik Reimann, im zweiten zielte er freistehend...ins Netz? Zumindest die Tormelodie löste in der Home-Deluxe-Arena sofort aus, allerdings hatte der 24-Jährige den Ball klar vorbeigeschoben (26.).
Das Geschehen flaute in der Folge so schnell wieder ab, wie es aufgefrischt war. Beim SCP enttäuschte insbesondere die Doppelspitze Platte/Conteh - bis Letzterer nach 40 Minuten bei einer der ganz wenigen Tempoverschärfungen des SCP losstürmte, der bereits verwarnte Jamie Lawrence den Fuß hinhielt und Sekunden später, das Gesicht im Trikot vergraben, vom Platz schlich: Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther hatte ihn zurecht mit Gelb-Rot vom Feld verwiesen. Aus dem Freistoß ergab sich nichts, zur Pause stand es 0:0. Doch der Sportclub hatte die Überzahl.
So war absehbar, dass der Druck auf das Magdeburger Tor zunehmen musste. Den Anfang machten Platte und Conteh mit einer raschen Kombination, die Conteh haarscharf am linken Pfosten vorbei vollendete (48.). Auch Julian Justvan (50.), Schuster (53.), Platte (61.) und Schallenberg (63.) scheiterten entweder am eigenen Vermögen oder an einem zu immer besserer Form auflaufenden Reimann im FCM-Tor. Hinten räumte der auffällige Jannis Heuer die wenigen Entlastungsangriffe der Gäste souverän ab.
Der SCP drückte, belagerte den gegnerischen Sechzehnmeterraum, erspielte sich Ecken, deren bis dato beste Platte knapp über die Latte köpfte (69.). Der erhoffte Heimsieg gegen den Aufsteiger war mit dem Platzverweis fast zur Pflicht geworden, doch die Magdeburger Defensive schenkte nichts her, verteidigte mit zehn Spielern, erschuftete sich das Glück, das der Kwasniok-Elf abging. Denn auch Muslijas Distanzschuss (73.) wurde zur erfolgreichen Prüfung des schier unbezwingbaren Reimann.
20:4 Torschüsse standen mittlerweile in der Statistik - der 22. führte zur Erlösung: Ron Schallenbergs weite Spieleröffnung landete bei Joker Dennis Srbeny, der steckte zum ebenfalls eingewechselten Pieringer durch. Dessen ersten Abschluss parierte Reimann bravourös, beim Abstauber brachen alle Dämme: Das 1:0 in der 79. Minute! Platte verpasste es, direkt nachzulegen, bei seinem Kopfball stand - natürlich - Reimann im Weg. Justvan setzte in der Nachspielzeit noch einen Freistoß auf die Latte.
Magdeburg war da längst geschlagen: Auch wenn der SCP an diesem Nachmittag zwei, drei Tore zu wenig erzielt hatte, brauchte er sich bis zum Schlusspfiff nicht unsicher zu fühlen. Stattdessen gab es zunächst Applaus für Marcel Mehlem, der nach einer Muskelverletzung spät zum Saisondebüt kam – und dann die große Spitzenreiter-Party. Denn diesen Status wird den Paderbornern bis zum Heimspiel gegen Regensburg am kommenden Samstag (13 Uhr) keiner streitig machen.
Das Spiel zum Nachlesen:
2. Fußball-Bundesliga
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