SCP-Splitter

SC Paderborn kann sich gegen Hannover auf eine stattliche Kulisse freuen

Für die Partie gegen 96 wurden bereits mehr als 10.000 Karten verkauft. Beim Gegner fällt der Abwehrchef aus. Zudem herrscht in Hannover Krach hinter den Kulissen. Doch 96-Coach Stefan Leitl ist zuversichtlich.

Frank Beineke
04.08.2022 | 05.08.2022, 10:43

Endlich wieder fünfstellig

9.399 Zuschauer hatten vor drei Wochen den Paderborner 5:0-Auftaktsieg gegen den Karlsruher SC gesehen. Das konnte sich durchaus sehen lassen. Wenn der SCP nun an diesem Samstag, 6. August, ab 13 Uhr gegen Hannover 96 um Zweitligazähler kickt, wird es in der Home Deluxe Arena sogar eine fünfstellige Zuschauerkulisse geben.

So hatte der SC Paderborn am Donnerstagmittag bereits 10.032 Karten verkauft. Rund 2.400 Tickets gingen dabei an Anhänger der Gäste. "Wir rechnen mit 11.000 plus x Zuschauern", erklärt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger. Karten können bis zum Anpfiff online gebucht werden. Zudem öffnen am Samstag um 11.30 Uhr die Tageskassen. Dort ist allerdings keine Barzahlung möglich.

Am 21. Oktober 2021 hatten 13.000 Zuschauer das SCP-Heimspiel gegen den HSV gesehen. Seitdem gab es in der Paderborner Arena keine fünfstellige Kulisse mehr. Doch das wird sich am Samstag ändern. | © Besim Mazhiqi
Am 21. Oktober 2021 hatten 13.000 Zuschauer das SCP-Heimspiel gegen den HSV gesehen. Seitdem gab es in der Paderborner Arena keine fünfstellige Kulisse mehr. Doch das wird sich am Samstag ändern. | © Besim Mazhiqi

In Hannover hängt der Haussegen schief

Nach dem enttäuschenden elften Platz aus der Vorsaison soll bei Hannover 96 eigentlich alles besser werden. Die Voraussetzungen sind auch vielversprechend. Sportdirektor Marcus Mann verpflichtete namhafte Neuzugänge. Der neue Trainer Stefan Leitl hat in Ingolstadt und Fürth hinlänglich bewiesen, was er kann. Doch die Stimmung bei 96 ist schon jetzt wieder hochexplosiv.

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Grund ist ein Machtkampf zwischen dem Vorstand des Stammvereins und Profi-Boss Martin Kind, der in der vergangenen Woche eskalierte. Der Vorstand des e.V. berief Kind als Geschäftsführer der Management GmbH ab. Der 78-jährige Hauptgesellschafter darf aber nun dank einer gerichtlichen Verfügung seine Amtsgeschäfte weiterführen. Am 16. August sehen sich die beiden streitenden Parteien vor dem Landgericht Hannover wieder.

"Das Thema sollte uns als Mannschaft nicht berühren. Wir konzentrieren uns auf unsere sportlichen Aufgaben", betont Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler, der seit dieser Saison der neue 96-Kapitän ist. Ans Paderborner Stadion hat der inzwischen 33 Jahre alte Keeper übrigens keine guten Erinnerungen. Am 20. September hatte Zieler dort einen Gegentreffer aus 82,3 Metern kassiert, mit dem Moritz Stoppelkamp den 2:0-Endstand im Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover erzielte.

Niedersachsen im Last-Minute-Pech

Doch nicht nur die Grabenkämpfe in der Vereinsführung drücken in Hannover aufs Gemüt. Auch den Saisonstart hatten sich die 96er anders vorgestellt. Nach zwei Ligaspielen steht nur ein magerer Punkt zu Buche. Es hätten auch vier Zähler sein können, doch sowohl bei der 1:2-Auftaktpleite in Kaiserslautern als auch beim 2:2 gegen den FC St. Pauli kassierte Hannover einen Treffer in der Nachspielzeit. Immerhin: Im DFB-Pokal gelang zuletzt ein (wenn auch glanzloser) 3:0-Erfolg beim Oberligisten TSV Schott Mainz.

Hannover fehlt der Abwehrchef

Dass Hannover 96 am Samstag in Paderborn auf die verletzten Akteure Hendrik Weydandt, Sebastian Ernst und Tim Walbrecht verzichten muss, war von vornherein klar. Nun aber fällt auch noch Abwehrchef Julian Börner aus. Der 31-jährige Ex-Bielefelder hatte nach dem 2:2 gegen St. Pauli über Oberschenkelprobleme geklagt und setzte im DFB-Pokal vorsichtshalber aus.

Am Dienstag und Mittwoch trainierte Börner zwar wieder mit, doch die besagten Oberschenkelbeschwerden machten sich erneut bemerkbar. "Börni wird am Wochenende nicht spielen können. Wir haben ihn noch mal aus dem Training herausgenommen", berichtet 96-Trainer Stefan Leitl.

Leitl lobt den SCP

Eben jener Stefan Leitl hatte am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum SCP-Spiel viel Lob für den Gegner parat. "Paderborn spielt sehr mutigen und offensiven Fußball. Das ist eine Mannschaft, die sich ordentlich verstärkt hat und die sich in einem ruhigen Umfeld sicherlich im oberen Tabellendrittel etablieren kann", urteilte Hannovers Chefcoach.

Leitl sieht aber auch sein Team auf dem richtigen Weg. "Auch wir wollen mutig Fußball spielen. Auch wir wollen die Kugel haben. Aber wir brauchen auch die Ergebnisse. Und da sind wir jetzt einfach mal dran, dreifach zu punkten", so der 96-Trainer.

Die Bilanz spricht für den SCP

Für Hannover 96 gab es bislang in den Pflichtspielen gegen Paderborn wenig bis gar nichts zu holen. In sechs Partien ergatterte der SCP vier Siege und zwei Remis - und das bei einem Torverhältnis von 8:1. In den vergangenen beiden Spielzeiten gewannen die Paderborner zuhause mit 1:0 und 3:0, um auswärts jeweils ein 0:0 einzufahren.

In der Zweitliga-Saison 1982/83 hatte 96 allerdings im Vergleich mit dem SCP-Vorgängerverein TuS Schloß Neuhaus die Nase vorn. So kassierte der TuS am 15. Oktober 1982 vor lediglich 2.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion eine 1:6-Schlappe in Hannover. Das Rückspiel im Lönsstadion endete dann 1:1.

Auch am Sonntag rollt der Ball

Wer an diesem Sonntag noch Lust auf Drittliga-Fußball hat, ist in der Paderborner Home Deluxe Arena ebenfalls an der richtigen Adresse. Dort nämlich wird am Sonntag um 15 Uhr die Partie zwischen dem SC Verl und Waldhof Mannheim angepfiffen. Mit Cheftrainer Mitch Kniat und einigen Ex-Spielern aus der U21 stehen bekanntlich diverse ehemalige Paderborner in Verler Diensten.

Doch auch für einen Mannheimer wird es ein verkapptes Heimspiel. Schließlich kickt Johannes Dörfler seit dieser Saison als SCP-Leihgabe für den Waldhof. Der 25-jährige Rechtsverteidiger, der in der Sommervorbereitung über Knieprobleme klagte, wird aber vermutlich nicht in der Startelf stehen.


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