Pokal-Knipser Pieringer feiert ein perfektes Debüt für Paderborn

Wernigerode. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel für den SC Paderborn heimste Marvin Pieringer eine kleine Trophäe ein. So nahm der 22-jährige Stürmer am Samstag nach dem DFB-Pokalspiel in Wernigerode einen Plexiglas-Pokal für die Wahl zum "Man of the Match" in Empfang. Die Auszeichnung hatte sich Pieringer auch redlich verdient, denn die Schalke-Leihgabe steuerte vier Tore und einen Assist zum Paderborner 10:0 (3:0)-Kantersieg gegen den Oberligisten FC Einheit Wernigerode bei. Dabei hatte er zuvor ganze zwei Trainingseinheiten beim SCP absolviert. "Das ist natürlich ein super Einstand für mich und macht Lust auf mehr", bilanzierte ein glücklicher Neuzugang, der beim Gastspiel in Harz schon einmal die breite Palette seines Könnens präsentierte. Mit eiskalten Abschlüssen genau ins Eck erzielte Pieringer das 0:3 (40.) und 0:10 (90.). Beim 0:6 (50.) wartete der gebürtige Schwabe mit einem artistischen Seitfallzieher auf. Beim 0:7 (53.) war er per Abstauber erfolgreich. Und das 0:9 (67.) durch Joker Richmond Tachie bereitete Pieringer per Maßflanke vor. "Es war jetzt nicht der größte Gegner. Aber es war ein gutes Spiel, um die Mannschaft und die Automatismen kennen zu lernen", resümierte der 22-Jährige. Dieser hatte bis vor zwei, drei Wochen eigentlich noch fest geplant, die Erstliga-Saison auf Schalke in Angriff zu nehmen. "Doch mir wurde klar kommuniziert, dass ich in der 1. Liga wohl wenig Spielzeit bekommen würde. Für diese Offenheit bin ich Schalke sehr dankbar", erklärte der Angreifer nach seinem perfekten Debüt im Harz. Bisherige Reservisten spielen stark auf An Zweitliga-Interessenten für ein Leihgeschäft sollte es nicht mangeln. Die Wahl fiel auf den SCP. "Schon die ersten Gespräche waren sehr positiv. Und vor allem die Art und Weise, wie Paderborn Fußball spielt, gab den Ausschlag. Letztlich war es eine einfache Entscheidung. Und für mich ist es der absolut richtige Schritt, denn in dieser Mannschaft steckt eine hohe Qualität", so Pieringer. Eben jene Qualität bekam am Samstag ein heillos überforderter Fünftligist aus Wernigerode schmerzhaft zu spüren. Neben Pieringer drehten vor allem Julian Justvan und Dennis Srbeny auf den Achterpositionen mächtig auf. Justvan schnürte einen Doppelpack (7./46.). Srbeny traf zum 0:5 (49.) und lieferte obendrein drei Assists. Pieringers Sturmkollege Robert Leipertz (10./58.) und der bereits erwähnte Tachie (67.) besorgten vor 3.268 Zuschauern im Sportforum Wernigerode die weiteren SCP-Treffer. "Wir haben es von vorne bis hinten professionell durchgezogen", lobte Sportchef Fabian Wohlgemuth. "Das zeigt den Geist dieser Mannschaft. Die Jungs sind absolute Profis. Da musste ich vor dem Spiel gar nicht viel sagen", erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok, der seine Startelf im Vergleich zu den ersten beiden Ligaspielen gleich auf sieben Positionen verändert hatte. Die bisherigen Reservisten bestätigten die Eindrücke aus den Testspielen und zeigten, wie gut der Paderborner Kader auch in der Breite besetzt ist. "Der Gegner hat es einfach sehr, sehr gut gemacht", urteilte Wernigerodes Coach Maximilian Dentz und sagte mit Blick in Richtung seines Trainerkollegen: "Danke für das Spiel und für die Grenzen, die ihr uns aufgezeigt habt." Mannschaft erhält üppige Pokalprämien Der Einzug in die zweite Runde beschert dem SC Paderborn eine zusätzliche DFB-Prämie in Höhe von 418.494 Euro. Und weitere Erfolge wären auch für die Spieler ziemlich lukrativ. &bdquo;Die Mannschaft hat mit uns gute Prämien fürs Weiterkommen ausgehandelt“, so Sportchef Wohlgemuth. Der Kontrahent für die zweite Runde (18. und 19. Oktober) wird aber erst am 4. September ausgelost. &bdquo;Ich bin bereit für jeden Gegner“, sagt Marvin Pieringer, der auch nichts gegen ein Duell gegen Schalke hätte. Ob der Pokal-Vierfachtorschütze auch am kommenden Samstag, 6. August, im Zweitliga-Heimspiel gegen Hannover 96 (13.30 Uhr, Home Deluxe Arena) in der Startelf stehen wird, ist derweil fraglich. Schließlich dürfte Felix Platte, der in Wernigerode wegen einer Erkältung kurzfristig ausgefallen war, dann wieder einsatzbereit sein. Vielleicht stürmt gegen die Niedersachsen aber auch erstmals das Duo Platte/Pieringer. &bdquo;Wir wissen um Marvins Qualitäten“, so SCP-Coach Lukas Kwasniok. Und dies ganz sicher nicht erst seit dem Viererpack in Wernigerode.

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