Die Liebe muss ruhen: Paderborns Marvin Mehlem und sein Wiedersehen mit Darmstadt

Paderborn. Sieben Jahre lang hatte Marvin Mehlem das Trikot des SV Darmstadt 98 getragen. Der Mittelfeldstratege feierte bei den Lilien den endgültigen Durchbruch im Profibereich, spielte sich in die Herzen der Fans und stieg mit den Südhessen 2023 in die Bundesliga auf. Entsprechend schwer fiel ihm der Abschied, als er im vergangenen August zum englischen Zweitligisten Hull City wechselte. Doch an diesem Sonntag feiert Mehlem in Diensten des SC Paderborn ein Wiedersehen mit Darmstadt, wenn der OWL-Zweitligist um 13.30 Uhr am altehrwürdigen Böllenfalltor gastiert. &bdquo;Dieses Wiedersehen gibt es schneller als gedacht", sagt der gebürtige Karlsruher, der sich eigentlich auf einen längeren England-Aufenthalt eingestellt hatte. So war Mehlem dem Lockruf seines ehemaligen KSC-Jugendtrainers Tim Walter gefolgt, um in Hull anzuheuern. Walter wurde jedoch Ende November als Chefcoach entlassen. Mehlem war fortan nur noch Reservist. Und der SCP nutzte die Gunst der Stunde, um den 27-Jährigen in diesem Winter für den Rest der Saison auszuleihen. Zudem sicherte sich Paderborn eine Kaufoption. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog Schon sein zweites Pflichtspiel für den SCP führt Mehlem nun zurück an die alte Wirkungsstätte. &bdquo;Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Es war eine sehr schöne Zeit in Darmstadt, in der ich viele positive Dinge erlebt habe", bilanziert der ehemalige Junioren-Nationalspieler, der wohl am Sonntag von den Darmstädter Fans einen herzlichen Empfang erhält. Mehlem pflegt noch enge Kontakte nach Darmstadt &bdquo;Marvin hat sich total mit dem Verein identifiziert. Er wird immer ein gern gesehener Gast am Böllenfalltor bleiben", sagte Darmstadts Sportdirektor Paul Fernie bei der Bekanntgabe des Mehlem-Transfers nach Hull. &bdquo;Ich habe schon mitbekommen, dass Marvin hier in Darmstadt ein großer Sympathieträger war. Insofern freuen sich viele auf seine Rückkehr. Ich habe mit ihm bislang aber null Berührungspunkte", erklärte Lilien-Cheftrainer Florian Kohfeldt am Freitag bei der Pressekonferenz zum Spiel. &bdquo;Es ist viel passiert, seitdem ich Darmstadt verlassen habe", sagt Marvin Mehlem und verweist auf diverse Neuverpflichtungen und den Trainerwechsel. So trat der besagte Kohfeldt Anfang September die Nachfolge von Torsten Lieberknecht an, um den zu diesem Zeitpunkt arg taumelnden Erstliga-Absteiger wieder in die Erfolgsspur zu führen. &bdquo;Ich habe nur Positives über den Trainer gehört", erklärt Mehlem, der noch enge Kontakte nach Darmstadt pflegt. &bdquo;Vor allem zum Staff, zum Manager, zu den Physios und den Zeugwarten", berichtet der 27-Jährige, der zudem weiterhin einer Darmstädter Kickbase-Gruppe angehört, um seine Qualitäten als Fußball-Manager zu schulen. Doch am Sonntag muss seine Liebe zu den Lilien für gut 90 Minuten ruhen. Mehlem will seinen ersten Pflichtspielsieg mit dem SCP einfahren. Die letzte Saison bei den Lilien war dreifach schmerzhaft Seinen letzten Heimerfolg mit Darmstadt hatte er am 1. Oktober 2023 in der Bundesligapartie gegen Werder Bremen gefeiert. Mehlem steuerte einen Treffer und einen Assist zum 4:2-Sieg bei. Doch diese Erstliga-Spielzeit war für ihn aus dreifacher Hinsicht ziemlich schmerzhaft. Zum einen stieg Darmstadt sang- und klanglos ab. Zum anderen brach sich Mehlem im Saisonverlauf gleich zweimal das Wadenbein. Doch in den 191 Pflichtspielen, die er für Darmstadt bestritt, gab es weitaus mehr schöne Momente, die Mehlem auch in Partien gegen den SCP erlebte. So ging er in acht Duellen gegen Paderborn gleich sechs Mal als Sieger vom Platz. In der Zweitliga-Saison 2020/21 kassierte Mehlem mit den Lilien allerdings eine 0:4-Heimpleite gegen den SCP. Der 27-Jährige hätte nichts dagegen, wenn aus Darmstädter Sicht auch am Sonntag so ein Ergebnis zu Buche steht. &bdquo;Es kann alles passieren. Darmstadt ist schon ein bisschen eine Wundertüte", urteilt Mehlem und verweist auf die 5:1-Erfolge, die sein Ex-Team gegen Köln, Kaiserslautern und Fürth feierte. Andererseits verloren die Südhessen beim Schlusslicht aus Regensburg. Aus seinen sieben Jahren in Darmstadt weiß der SCP-Winterneuzugang darüber hinaus nur allzu gut, dass die Lilien niemals aufgeben. Lesen Sie auch: Hier können Sie VIP-Tickets fürs Heimspiel gegen Greuther Fürth gewinnen Am vergangenen Spieltag machte der SVD beispielsweise einen 0:2-Rückstand bei Fortuna Düsseldorf wett. &bdquo;Das sagt viel über diese Mannschaft aus", betont Mehlem. Doch was den Teamspirit betrifft, fühlt sich der 27-Jährige in Ostwestfalen schon jetzt wie damals in Südhessen. Und was das Punkten nach Rückständen angeht, ist der SCP seit eineinhalb Jahren sogar das beste Team der 2. Liga. Marvin Mehlem würde es aber gutheißen, wenn seine neue Mannschaft am Sonntag ausnahmsweise mal in Führung gehen würde.

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