Vier Neuzugänge des SC Paderborn legen einen furiosen Start hin

Paderborn. Gleich vier Neuzugänge standen am Sonntag beim Zweitliga-Saisonauftakt in der Startelf des SC Paderborn. Der Arbeitsnachweis kann sich sehen lassen. So steuerte das Quartett zwei Treffer und zwei Assists zum 5:0 (0:0)-Heimsieg gegen den Karlsruher SC bei. "Was mich am meisten freut: Von den drei Neuzugängen kommen drei aus der 3. oder 4. Liga", erklärt SCP-Trainer Lukas Kwasniok und spricht vom "Paderborner Weg", der sich schon in der Vergangenheit oftmals bewährt habe. Der einzige Neuzugang aus der Startelf, der bereits über Zweitliga-Erfahrung verfügte, ist Robert Leipertz. "Mit Leipi haben wir einen gestandenen Spieler, der uns besser macht, aber nicht satt ist, sondern nach wie vor marschiert", sagt Kwasniok über den 29-jährigen Offensivakteur, der sich in der ersten Hälfte ebenso wie seine Teamkollegen noch ziemlich schwer getan hatte. Leipertz trifft im zweiten Anlauf "Wir hatten uns anfangs nicht an den Masterplan gehalten. Da hat jeder irgendwie sein eigenes Süppchen gekocht", urteilt Leipertz, der dann nach dem Wechsel seinen ersten Pflichtspieltreffer für Paderborn erzielte. Nachdem der Neuzugang aus Heidenheim in der 58. Minute noch einen Hundertprozenter vergeben hatte, erhöhte "Leipi" sieben Minuten später nach einem Traumpass von Julian Justvan auf 2:0. Anschließend ging der spielstarke Routinier unter dem Applaus der SCP-Fans vom Feld, denn Dennis Srbeny kam für ihn in die Partie. Srbeny fügte sich prima ein und verhalf Neuzugang Sirlord "Sissi" Conteh in der 75. Minute zum Premierentor in Liga zwei. So profitierte der Neuzugang aus Magdeburg bei seinem Treffer zum 5:0-Endstand von einem perfekten Zuspiel des Edeljokers, den Paderborns Cheftrainer anschließend als Beispiel für den exzellenten Teamgeist anführte. Schnell, schneller, Sissi "Dennis hat seine Nichtberücksichtigung in der Startelf super angenommen und spielt dann gleich einen fantastischen Pass auf Sissi Conteh", lobt Kwasniok. Der besagte Conteh lieferte wiederum die Vorarbeit für Justvans 3:0-Treffer (68.). Zudem ließ der pfeilschnelle Stürmer seinen Gegenspieler Philip Heise nach der Pause ein ums andere Mal wie einen fußkranken Rentner aussehen. "Es war unser Ansatz, Fußballer zu verpflichten, die Geschwindigkeit mitbringen und trotzdem mit der Murmel umgehen können", betont Kwasniok. In diese Kategorie gehören zweifelsohne auch die Zweitliga-Startelfdebütanten Raphael Obermair und Marcel Hoffmeier. Obermair konnte am Sonntag zwar nicht ganz an seine starke Leistung aus dem Testspiel gegen Bochum anknüpfen, überzeugte aber nicht nur durch seine Maßflanke, die Felix Platte zum 4:0 (72.) einköpfte. "Er ist unsere Allroundwaffe - von hinten rechts bis vorne links", sagt Kwasniok über den Neuzugang aus Magdeburg. Marcel Hoffmeier, der bislang in Diensten von Preußen Münster nur in der Regionalliga gekickt hatte, war unterdessen am Sonntag wie schon in den meisten Testspielen der beste Paderborner in der Dreier-Abwehrkette. "Marcel ist eine Bereicherung für uns und die gesamte 2. Liga. Der Junge pinkelt Eiswürfel und ist mit dem Ball extrem wachsam", urteilt der SCP-Coach über seinen 22 Jahre jungen Innenverteidiger, der mit viel Offensivdrang ausgestattet ist. Mahnende Worte vom Torschützen Mit Joker Richmond Tachie kam am Sonntag noch ein weiterer SCP-Novize zu seinem Zweitliga-Debüt. Die Neuzugänge Tobias Müller und Robin Bormuth hofften dagegen vergeblich auf eine Einwechslung, während Adrian Gryszkiewicz den Sprung in den 20er-Kader verpasst hatte. Doch auch sie dürften im Verlauf der Saison noch gewichtige Rolle einnehmen. "Der Teamgedanke erwächst nicht, weil der Trainer es sagt, sondern im alltäglichen Zusammenleben und durch Erfolge. Und das spürst du bei uns jeden Tag", betont Lukas Kwasniok. Die mannschaftliche Geschlossenheit zeigt sich auch darin, dass sich sieben verschiedene Spieler gegen den KSC in die Scorerliste eintragen konnten. Dennoch gab es nach dem Auftaktsieg auch mahnende Worte. Beispielsweise von Robert Leipertz. "Ein 5:0 ist super. Aber es wäre tricky, jetzt alles positiv zu sehen. Wenn man auf die erste Halbzeit schaut, haben wir noch viel Luft nach oben", bilanziert der 29-Jährige und hofft, dass sein Team an diesem Freitag, 22. Juli, im Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr) noch eine Schippe drauflegen kann. Dann werden wohl wieder mindestens vier Neuzugänge in der Paderborner Anfangsformation stehen.

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