Die Wochenendbilanz des SC Paderborn: Zwei gute Tests, eine bittere Pille

Paderborn. Für den SC Paderborn hätte es ein ziemlich gelungenes Wochenende werden können. Die Leistungen, die der OWL-Zweitligist am Samstag und Sonntag in den Testspielen gegen die Drittligisten SC Verl (2:2) und Hallescher FC (3:1) zeigte, passten. Doch das Verletzungspech eines SCP-Akteurs drückt auf die Stimmung. So droht Sebastian Klaas eine lange Zwangspause. Der Neuzugang aus Osnabrück war am Samstag im Test gegen Verl in der 80. Minute ohne gegnerische Einwirkung im Rasen hängen geblieben. Klaas fasste sich sofort ans linke Knie und musste verletzt raus. Als seine Teamkollegen sich am Sonntag auf den nächsten Test gegen Halle vorbereiteten, humpelte der 23-jährige Mittelfeldspieler auf Krücken ins Trainingszentrum. Zudem trug er am linken Bein eine Knieorthese. "Das verheißt alles nichts Gutes. Ich fürchte, wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok und hofft, dass er sich irrt. Aufschluss über die Schwere der Verletzung soll eine MRT-Untersuchung am Montagvormittag bringen. Sollte Klaas länger ausfallen, müssten die Paderborner wohl noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. So steht mit Neuzugang Kai Klefisch (Knöchelbruch) bereits ein zentraler Mittelfeldspieler auf der Liste der Langzeitverletzten. Verletzungsserie gegen Verl setzt sich fort Testspiele gegen Verl stehen für den SCP somit unter keinem guten Stern. Einst hatte sich Marlon Ritter in einem Duell gegen den OWL-Nachbarn schwer verletzt. Vor einem Jahr erwischte es Frederic Ananou, der anschließend fast die gesamte Saison ausfiel. Abgesehen vom dicken Klaas-Wermutstropfen sollte der Testkick gegen Verl aber seine Funktion erfüllen. Die Gäste aus dem Kreis Gütersloh verlangten dem SCP alles ab und ließen sich auch von einer Paderborner 2:0-Führung nicht aus dem Konzept bringen. Julian Justvan (25.) und Kelvin Ofori (44.) hatten die Hausherren in Front gebracht, doch Cyrill Akono (45.) und der Ex-Paderborner Mateo Biondic (56.) belohnten mit ihren Treffern den hohen Aufwand der Verler. Letztlich präsentierte sich der SCV deutlich stärker als der Drittliga-Rivale aus Halle, der am Sonntag mit der 1:3 (1:3)-Niederlage in Paderborn noch gut bedient war. Zwar hatte Sebastian Müller den HFC in der 14. Minute in Führung gebracht. Doch anschließend spielte nur noch der SCP, der die Partie umgehend drehte. Der pfeilschnelle Neuzugang Sirlord Conteh schnürte einen Doppelpack (17./20.). Robert Leipertz erzielte bereits nach 25 Minuten den 3:1-Endstand und schwang sich zum besten Mann auf dem Platz auf. Ofori mit Licht und Schatten "Ich habe das Gefühl, dass sich bei ihm die Fesseln langsam lösen. Wir werden mit ihm in Paderborn ganz viel Spaß haben. Ich habe ein Faible für Leipi, er ist einfach ein Schlitzohr", urteilte Kwasniok über seinen Neuzugang aus Heidenheim, der sich in den Testspielen zuvor noch dezent zurückgehalten hatte. Mit etwas mehr Glück hätte Leipertz gegen Halle noch ein, zwei Tore mehr schießen können. Doch die SCP-Chancenverwertung war sowohl am Samstag als auch am Sonntag stark verbesserungswürdig. Bestes Beispiel dafür ist Kelvin Ofori, der als einziger Paderborner in beiden Partien in der Startelf gestanden hatte. Der 20-jährige Ghanaer, der auf eine für ihn verkorkste erste Saison beim SCP zurückblickt, zählte dabei zu den auffälligsten Akteuren. Neben Licht gab es allerdings auch Schatten. "Kelvin war in beiden Spielen gut, aber er belohnt sich einfach zu selten. Um komplett auf sich aufmerksam zu machen, müsste er auch mal mit drei Toren und einem Assist aus solchen Partien herausgehen", urteilt SCP-Coach Kwasniok und fügt an: "Kelvin ist jung. Aber die Frage bleibt: Ist er in der Lage, dies so zu verbessern, dass er eine Option für Zweitliga-Einsätze ist?" Die nächste Bewährungschance dürfte Ofori am kommenden Samstag, 2. Juli, erhalten. Dann testet der SCP um 13 Uhr im niederländischen Oldenzaal gegen Ajax Amsterdam. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sebastian Klaas dann im Paderborner Kader stehen wird, ist leider verschwindend gering.

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