Paderborns Defensive hält dicht
Mit dem 0:0 beim FC Hansa Rostock überstand der SC Paderborn am Samstag das dritte Spiel in Folge ohne Gegentor. Das hat es seit vier Jahren nicht mehr gegeben. Damals hatte der SCP in der Drittliga-Spielzeit 2017/18 allerdings eine noch imposantere Serie hingelegt. So blieben die Paderborner unter Trainer Steffen Baumgart im Frühjahr 2018 auf dem Weg zum Aufstieg gleich acht Mal in Folge ohne Gegentreffer.
Doch auch in dieser Zweitliga-Saison kann sich die Defensivarbeit sehen lassen. So hat der SCP erst 41 Tore kassiert. Lediglich der Hamburger SV (32) und Fortuna Düsseldorf sind besser (39). Chefcoach Lukas Kwasniok verteilt dabei ein Sonderlob an seinen Torhüter: "Angesichts dieser Serie hat es sich Jannik Huth auch einmal verdient, im Mittelpunkt zu stehen."
Ananou muss passen
Vor dem besagten Huth bildeten Jannis Heuer, Maximilian Thalhammer und Jasper van der Werff am Samstag in Rostock die Paderborner Dreier-Abwehrkette. Heuer rutschte hierbei allerdings kurzfristig in die Startelf, denn ursprünglich sollte Frederic Ananou von Beginn an auflaufen. Doch beim Aufwärmen machten sich bei Ananou wieder die Wadenprobleme bemerkbar, die er zuletzt auch schon im Training gespürt hatte.
"Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass wir schon nach kurzer Zeit wechseln müssen. Freddy hat sich einfach nicht zu 100 Prozent sicher gefühlt", berichtet SCP-Trainer Lukas Kwasniok. Der Ausfall wurde letztlich prima kompensiert, denn Jannis Heuer erfüllte seine Defensivaufgaben zur vollsten Zufriedenheit.
Ex-Paderborner in Torlaune
Gleich drei ehemalige SCP-Spieler trugen sich am 32. Bundesliga-Spieltag in die Torschützenliste ein. Rundum glücklich war aber nur Gerrit Holtmann. Der Flügelflitzer des VfL Bochum, der in der Erstliga-Saison 2019/20 für Paderborn gekickt hatte, traf am Samstag im Ruhrpott-Derby bei Borussia Dortmund in der achten Minute mit einem traumhaften Schlenzer zum 2:0. Sein VfL gewann am Ende mit 4:3 und feierte ausgelassen den Klassenerhalt. Für Holtmann war es bereits der fünfte Saisontreffer.
Chris Führich verbuchte unterdessen sein drittes Ligator für den VfB Stuttgart. Der 24-Jährige, der im Sommer vom SCP zu den Schwaben gewechselt war, schoss im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg in der 89. Minute den 1:1-Ausgleich. Es war zugleich der Endstand, so dass die Stuttgarter weiterhin vier Punkte Rückstand auf Rang 15 haben.
Sven Michel verpasste unterdessen mit dem 1. FC Union Berlin den eingeplanten Heimsieg gegen Absteiger SpVgg Greuther Fürth. Der langjährige Paderborner Publikumsliebling stellte am Freitagabend aber einmal mehr seine außergewöhnlichen Joker-Qualitäten unter Beweis. So traf Michel diesmal nur 128 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 1:1-Endstand. Zuvor hatte der 31-Jährige im Monat April lediglich 139 Sekunden für sein Joker-Tor beim 4:1-Derbysieg gegen Hertha benötigt. Beim 2:1-Sieg in Leipzig netzte Michel sogar schon 22 Sekunden nach seiner Einwechslung ein.
In der 2. Bundesliga scorte Michels ehemaliger Teamkollege Sebastian Schonlau. Der HSV-Kapitän verbuchte am Samstag beim Hamburger 4:0-Erfolg in Ingolstadt seinen dritten Saisontreffer, als er in der 29. Minute zum 2:0 einköpfte. Schonlau und Co. wahrten damit ihre Aufstiegschancen.
Sabiri wird zum Derby-Helden
Auch in Italiens Fußball-Oberhaus traf am Samstag ein Ex-Paderborner ins Netz. Abdelhamid Sabiri erzielte hierbei ein extrem wichtiges Tor. So schoss der 25-Jährige seinen neuen Klub Sampdoria Genua zu einem 1:0-Derbysieg gegen CFC Genua. Während Sampdoria damit den Klassenerhalt dicht vor Augen hat, steht der Stadtrivale vor dem Abstieg in die Serie B.
Sabiri verwertete in der 25. Minute eine Vorlage seines Teamkollegen Tommaso Augello und verbuchte damit seinen zweiten Treffer in der Serie A. In der sechsten Minute der Nachspielzeit musste der Ex-Paderborner aber noch einmal mächtig zittern. So hatte CFC Genau die riesige Gelegenheit zum Ausgleich, doch Domenico Criscito verschoss einen Handelfmeter.
Dotchev und Co. tragen Trauer
Vier ehemalige Paderborner in Diensten von Erzgebirge Aue erlebten dagegen einen rabenschwarzen Samstag. So sind Pavel Dotchev, Ben Zolinski, Sören Gonther und Prince Owusu mit den Sachsen in die 3. Liga abgestiegen. Nach der am Samstagabend erlittenen 0:6-Pleite beim SV Darmstadt 98 ist Aue nun endgültig nicht mehr zu retten.
"Wir haben wie ein Absteiger gespielt, da müssen wir nicht drumherum reden. Es ist jetzt Fakt. Und die Tabelle lügt nicht", konstatierte Cheftrainer und Sportdirektor Dotchev. Die langjährigen SCP-Spieler Gonther und Zolinski, deren Verträge in Aue noch bis Juli 2023 laufen, hatten in der Startelf gestanden. Prince Owusu, der im vergangenen Januar von Paderborn ins Erzgebirge gewechselt war, fehlte gelbgesperrt und muss sich wohl einen neuen Verein suchen. Sein am Saisonende auslaufender Vertrag hätte sich nur im Falle des Klassenerhalts verlängert.