SC Paderborn Ein Paderborner will es 96 zeigen: Muslija brennt aufs Duell gegen Hannover

Paderborn. Der Aufstiegszug ist abgefahren, der Klassenerhalt gesichert. Für den SC Paderborn scheint es im Saisonendspurt nur noch um die vielzitierte Goldene Ananas zu gehen, wenngleich eine möglichst gute Abschlussplatzierung und das damit verbundene Plus an TV-Geldern wichtig sind. Doch im Heimspiel gegen Hannover 96 sollte es den SCP-Kickern an diesem Sonntag, 24. April, ab 13.30 Uhr nicht an der nötigen Motivation mangeln. Schließlich soll nach 170 Tagen Wartezeit endlich der dritte Heimsieg der Saison her. Vor allem ein Paderborner wird auf einen Einsatz brennen. So trifft Florent Muslija auf den Klub, für den er bis vergangenen Januar dreieinhalb Jahre lang gespielt hatte. "Ich bin supermotiviert und habe richtig Bock auf diese Partie", betont der 23-Jährige, der in diesem Winter ablösefrei aus Hannover zum SCP gewechselt war. Dieser Wechsel hat sich bislang ausgezahlt. Muslija stand in elf von zwölf Spielen in der Startelf, verbuchte dabei vier Tore und zwei Assists, belebt mit seinen Eins-gegen-Eins-Qualitäten das Paderborner Offensivspiel und erzielte zuletzt per Elfmeter den 1:0-Siegtreffer in Ingolstadt. "Es hätte noch das ein oder andere Tor und der ein oder andere Assist mehr sein können. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden", bilanziert der im Schwarzwald-Städtchen Achern aufgewachsene Deutsch-Kosovare. Ohne Selbstvertrauen keine Leistung Unter seinem alten und neuen Coach Lukas Kwasniok, der ihn schon zu Juniorenzeiten beim Karlsruher SC trainiert hatte, blüht Muslija wieder auf. Denn in Paderborn spürt der Mittelfeld-Dribbler das Vertrauen, das er für sein mitunter riskantes Spiel benötigt. Wie eng das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer ist, beweist ausgerechnet die Partie, in der Muslija nicht in der Anfangsformation gestanden hatte. Denn vor dem 1:1 gegen Düsseldorf hatte der 23-Jährige seinem Chefcoach erklärt, dass er sich nicht richtig bereit für einen Startelf-Einsatz fühle. Exakt dieses Vertrauen vermisste Muslija über weite Strecken seiner Zeit in Hannover. Nach einem schlechten Spiel fand er sich oft sofort auf der Bank wieder. Das Selbstvertrauen sank. Die Leistungen wurden noch schwächer. Das Mittelfeld-Talent, das im Sommer 2018 für 1,4 Millionen Euro vom damaligen Drittligisten Karlsruher SC zum Erstligisten Hannover gewechselt war, konnte die in ihn gesetzten Hoffnungen nie erfüllen. "Es ist halt schwer, Konstanz zu zeigen, wenn im gesamten Verein die Konstanz fehlt", sagt Muslija, der in den dreieinhalb Jahren in Hannover sechs verschiedene Cheftrainer erlebte. "Aber ich muss auch selbstkritisch sagen, dass ich einfach nicht abgeliefert habe. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr gebraucht werde", fügt der SCP-Neuzugang an. "Die wichtigste Partie der Rückrunde" Dieser Zeitpunkt war in diesem Winter gekommen. Unter Christoph Dabrowski, der Anfang Dezember das Cheftrainer-Amt in Hannover übernommen hatte, kam Muslija nicht mehr zum Einsatz. Und so einigte er sich mit 96 auf eine Vertragsauflösung. "Wir sind im Guten auseinandergegangen. Und ich habe mich auch von Christoph Dabrowski im Guten getrennt. Ich bin nicht nachtragend. Es ist halt so gelaufen, wie es gelaufen ist", resümiert der SCP-Akteur. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub verspürt Muslija daher keine Rachegelüste. Er freut sich vielmehr aufs Wiedersehen mit guten Kumpeln wie Linton Maina, Martin Hansen und Mike Frantz. Gleichwohl will er 96 am Sonntag unbedingt beweisen, was in ihm steckt. "Für mich ist es die wichtigste Partie der Rückrunde", betont der kosovarische Nationalspieler. Das klingt nicht nach einem Spiel um die Goldene Ananas. Und das Gefühl eines SCP-Heimsieges hat der 23-Jährige noch nicht ausgekostet. "Es wäre der perfekte Zeitpunkt", so Muslija.

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