Paderborns Taktgeber ist zurück: Mit Philipp Klement zum HSV

Paderborn. Die Punkte-Ausbeute des SC Paderborn war zwar auch in den ersten fünf Zweitligaspielen des Jahres 2022 überschaubar. Doch spielerisch konnten die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok fast immer überzeugen. Exakt dies war in den vergangenen vier Partien nur selten der Fall. Das lag wohl nicht zuletzt am Fehlen von Philipp Klement. Nun hat sich der Winterneuzugang nach fünf Wochen Verletzungspause zurückgemeldet. Und so dürfte Klement an diesem Samstag, 2. April, im Gastspiel beim Hamburger SV (13.30 Uhr, Volksparkstadion) in der Startelf stehen. "Philipp hat uns extrem gefehlt. Er verändert unser Spiel, gibt uns Ruhe und Struktur", sagt SCP-Coach Kwasniok, warnt aber zugleich vor einer zu hohen Erwartungshaltung: "Vier Wochen Pause gehen schließlich an keinem spurlos vorüber." Im Testspiel gegen Drittliga-Schlusslicht Havelse (2:3) konnte Klement zuletzt schon einmal Wettkampfpraxis sammeln. "Ich fühle mich gut. Der Muskel hält", berichtet der 29-Jährige, der im Training am 22. Februar einen Muskelfaserriss im hinteren rechten Oberschenkel erlitten hatte. "Eine Verletzung kommt nie zum richtigen Zeitpunkt, aber das war schon nervig und sehr ärgerlich. Ich war auf einem guten Weg und wurde von Spiel zu Spiel besser", sagt Klement. Die Leihgabe vom VfB Stuttgart avancierte in der Tat peu à peu zum erhofften Taktgeber im Mittelfeld und verlieh dem SCP-Spiel neue kreative Impulse. "Die Leistungen waren ganz ordentlich. Ich denke, dass ich der Mannschaft etwas geben konnte", urteilt Klement. Vorfreude auf eine große Kulisse Gänzlich zufrieden ist er aber nicht. "Dafür fehlten Tore und Vorlagen. Es ist schon mein Anspruch, Treffer zu erzielen", sagt der gebürtige Ludwigshafener, der seit seiner Rückkehr nach Paderborn erst einen Assist verbuchte. Vielleicht gelingt das erste Tor nun am Samstag in Hamburg. Klements Vorfreude auf die Partie ist jedenfalls groß. "Wir haben schon lange nicht mehr vor einer so großen Zuschauerkulisse gespielt. Das erinnert an alte Zeiten und kitzelt sicherlich noch einmal ein paar Extra-Prozentpunkte aus allen heraus", sagt der SCP-Mittelfeldstratege. Eben jene Prozentpunkte hatten in den vergangenen Wochen spürbar gefehlt. "Wir hatten sicher die Hoffnung, dass wir oben dabei bleiben können. Vielleicht fehlten zuletzt die letzte Schärfe und Konsequenz, weil wir nicht mehr ein klares Ziel vor Augen hatten", mutmaßt Klement. Klement kennt den HSV-Coach In den restlichen sieben Saisonspielen gehe es nun darum, die derzeit eher negative Stimmung im Umfeld in eine positive umzuwandeln. "Das ist ja das Schöne am Fußball, dass so etwas sehr schnell gehen kann", sagt der ehemalige U20-Nationalspieler. Ein Sieg in Hamburg wäre bereits ein perfekter Stimmungsaufheller. Doch auch Klement weiß um die Schwere der Aufgabe. "Hamburg will immer den Ball haben und setzt auf viele Positionswechsel. Da müssen wir auf jeden Fall erst einmal gut verteidigen, gleichzeitig aber aktiv sein und den HSV unter Druck setzen", mahnt der 29-Jährige, der HSV-Coach Tim Walter bestens kennt. Zu seiner Anfangszeit beim VfB Stuttgart trainierte Klement unter Walter, ehe dieser Ende Dezember 2019 beurlaubt wurde. "Tim Walter ist ein emotionaler Typ, der in seiner Art sehr direkt ist. Er stellt sehr stark nach dem Leistungsprinzip auf. Wenn du gut trainierst, bekommst du deine Chance. Im Großen und Ganzen bin ich gut mit ihm klar gekommen. Und es war für mich eine sehr lehrreiche Zeit, weil Tim Walter einen anderen Ansatz verfolgt", erklärt Klement, der unter dem heutigen HSV-Coach immerhin acht Mal in der Stuttgarter Startelf gestanden hatte. Im Sommer geht's wohl zurück zum VfB Richtig durchsetzen konnte er sich beim VfB aber weder unter Walter noch unter dessen Nachfolger Pellegrino Matarazzo. Dennoch wird es für Klement im Sommer wohl erst einmal zurück ins Schwabenland gehen, denn sein gut dotierter Vertrag in Stuttgart läuft noch bis Juli 2023. Der SCP besitzt keine Kaufoption und dürfte sich eine feste Verpflichtung des Mittelfeldregisseurs nur schwerlich leisten können. Klement selbst macht sich aber noch keinen großen Kopf über seine Zukunft. "Mein Ziel ist es, gut zu spielen. Alles andere wird sich zeigen", sagt der SCP-Akteur und hofft, dass sein Team in Hamburg nicht nur spielerisch überzeugen kann. "Es sollte auch etwas Zählbares dabei herausspringen", betont Klement.

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