Correia trifft erstmals für den SC Paderborn und ist doch traurig

Paderborn. In der zweiten Minute der Nachspielzeit stand Marcel Correia am Freitagabend goldrichtig. Teamkollege Kemal Ademi hatte wuchtig aufs Tor geköpft, Aues Keeper Martin Männel glänzend pariert. Und eben jener Correia drückte den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie, so dass dem SC Paderborn bei seiner schlechtesten Saisonleistung zumindest die siebte Heimniederlage erspart blieb. Denn mit seinem Treffer sicherte der SCP-Innenverteidiger seiner Mannschaft ein 3:3 (1:0) gegen das bisherige Zweitliga-Schlusslicht Erzgebirge Aue. Mit einer perfekten Flanke hatte Correia zudem in der 26. Minute den 1:0-Kopfballtreffer von Dennis Srbeny vorbereitet. Es war sein erster Assist im 183. Zweitligaspiel. Und auch für seine Torgefahr ist der 32-jährige Deutsch-Portugiese nicht gerade bekannt. So war das besagte 3:3 sein erster Pflichtspieltreffer im Paderborner Trikot. Unterm Strich verbuchte Correia somit erstmals in seiner Profikarriere zwei Scorerpunkte in einem Spiel. "Meine Frau und meine Kinder haben sich gefreut, dass ich auch mal ein Tor geschossen habe. Aber ich konnte mich nicht wirklich darüber freuen. Vielleicht kommt die Freude darüber noch in den nächsten ein, zwei Tagen", sagt der Familienvater. Schließlich drückt die geradezu desaströse Vorstellung, die sein Team vor den nur 3.319 Zuschauern in der Benteler-Arena bot, auch bei ihm mächtig aufs Gemüt. "Das hat von vorne bis hinten nicht dem entsprochen, was wir zu leisten imstande sind", urteilt der SCP-Verteidiger. Unglückliche Aktion gegen Ex-Teamkollege Owusu Correia hatte zu Beginn nur auf der Bank gesessen. Doch da sich Rechtsverteidiger Jannis Heuer früh verletzte, kam der routinierte Abwehrmann schon in der sechsten Minute in die Partie. Und er sollte eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben. Auf der einen Seite gewann Correia die meisten Zweikämpfe und verbuchte wie erwähnt geradezu sensationell zwei Scorerpunkte. Auf der anderen Seite sollte auch er folgenschwer patzen.So holte der gebürtige Pfälzer in der 70. Minute seinen ehemaligen Teamkollegen Prince Owusu von den Beinen. Aues Dimitrij Nazarov verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 3:1 für die Gäste. "Ich versuche Prince zu blocken und berühre ihn dann. Den Elfmeter muss man wohl pfeifen", sagt Correia, der auch in zwei Situationen gegen den Ex-Paderborner Ben Zolinski nicht gut aussah. In der 43. Minute hatte er den Auer Blondschopf erstmals aus den Augen verloren, doch Zolinski vergab die gute Chance. In der 65. Minute musste Correia den langjährigen SCP-Spieler erneut ziehen lassen. Und Zolinski vollstreckte in sehenswerter Manier zum 1:2. Correia redet Klartext Nicht nur deshalb war der 32-Jährige heilfroh, dass er mit seinem späten 3:3-Treffer für ein halbwegs versöhnliches Ende sorgte. "Aber es gibt nichts schönzureden. Wir waren extrem fahrig unterwegs und haben es zu keinem Zeitpunkt verstanden, die nötige Energie auf den Platz zu bringen. Es ist bezeichnend, dass die Auer sieben Kilometer mehr gelaufen sind", kritisiert Correia.Bei der lockeren Trainingseinheit am Samstagmorgen gab es zwar noch keine ausgiebige Spielanalyse. "Aber wir haben untereinander sehr viel über das Spiel gesprochen. Und irgendwie können wir uns die Leistung selbst nicht erklären, denn sie entspricht überhaupt nicht dem Charakter der Truppe", erklärt der Abwehr-Akteur. "Es war halt ein gebrauchter Tag", sagt Correia, "und ich bin mir ziemlich sicher, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war."

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