SC Paderborn will auf dem neuen Rasen seinen Heimfluch besiegen

Paderborn. So beeindruckend der SC Paderborn in dieser Saison bislang auswärts auftritt: In der heimischen Benteler-Arena läuft es gar nicht rund. In elf Heimspielen gelangen dort lediglich zwei Siege. Zuletzt gab es im eigenen Stadion sogar drei Pleiten in Folge. Gegen Dynamo Dresden soll an diesem Samstag, 12. Februar, ab 13.30 Uhr ein erster Schritt gemacht werden, um diese Bilanz aufzupolieren. Dass der SCP für diese Partie bis Donnerstagmittag erst 2.800 der 7.500 Karten verkauft hat, hat aber wohl nur in zweiter Linie etwas mit der mageren Heimausbeute zu tun haben. Vielmehr dürften die Corona-Auflagen viele Fans vom Stadionbesuch abhalten. So benötigen selbst dreifach geimpfte Zuschauer am Samstag einen negativen Testnachweis. Trotz der vermutlich dürftigen Kulisse ist die Vorfreude bei SCP-Coach Lukas Kwasniok ziemlich ausgeprägt. Dies liegt nicht zuletzt am neuen Rasen, der in dieser Woche für gut 120.000 Euro in der Arena verlegt wurde. "Wir definieren uns darüber, guten Fußball zu spielen. Und da ist der Untergrund ein elementares Detail", sagt Kwasniok. Platte und Pröger als Edeljoker? Was das Fußballerische betrifft, hat sein Team im neuen Spieljahr tatsächlich deutliche Fortschritte gemacht. Das lag auch an Winterneuzugang Florent Muslija, der sich zu Beginn der Trainingswoche allerdings am Sprunggelenk verletzt hatte und am Mittwoch pausieren musste. "Flo hat aber am Donnerstag wieder mittrainiert. Er hat zwar noch leichte Problemchen, aber er steht uns auf jeden Fall zur Verfügung", berichtet Paderborns Coach, der jedoch nicht frei von Personalsorgen ist. So muss Kwasniok im Angriff wohl wie schon beim 2:2 auf St. Pauli improvisieren. Felix Platte konnte zwar am Donnerstag erstmals wieder das volle Trainingsprogramm absolvieren, doch für einen Startelf-Einsatz kommt der 25-Jährige noch nicht in Frage. "Hoffentlich kann Felix in den Minuten, in denen er auf dem Platz steht, das Spiel - falls nötig - mitentscheiden", sagt Kwasniok. Kai Pröger, Doppeltorschütze beim 3:0-Hinspielerfolg, ist laut Paderborns Trainer "immer eine Option" für die Startelf. Vermutlich bleibt ihm aber erneut nur die Rolle des Edeljokers. Teamkollege Marvin Cuni kehrte am Donnerstag ins komplette Mannschaftstraining zurück, kommt aber wohl höchstens für eine Rückkehr in den 20er-Kader in Frage. Und so ist es gut möglich, dass Innenverteidiger Jannis Heuer wieder als Stoßstürmer ran darf. Erneuter Rückschlag für Mehlem In der Innenverteidigung ist wiederum noch eine Personalentscheidung offen. So hatte sich der zuletzt äußerst zuverlässige Marcel Correia auf St. Pauli eine Gehirnerschütterung zugezogen. Jasper van der Werff kam für ihn in die Partie und bot eine tadellose Leistung. Correia kehrte am Donnerstag ins Training zurück. Wer von beiden gegen Dresden von Beginn an spielt, wird womöglich erst am Samstag entschieden. "Da werde ich wohl noch zwei Nächte drüber schlafen", so Kwasniok. Frederic Ananou (Sprunggelenk), Winterneuzugang Kemal Ademi (Trainingsrückstand) und Marcel Mehlem (Wade) fallen definitiv aus. Letztgenannter war zwar in dieser Woche ins Training zurückgekehrt, doch am Donnerstag erlitt Mehlem kurz vor dem Ende der Übungseinheit einen herben Rückschlag. "Das ist die traurigste Nachricht des Tages: Cellos Wade macht wieder Sperenzchen. Ich gehe davon aus, dass er uns am Samstag nicht zur Verfügung steht", erklärt Lukas Kwasniok. Dresden muss derweil auf Stammtorhüter Kevin Broll (Handverletzung) und Toptorjäger Christoph Daferner (Gelbsperre) verzichten. Zudem kassierten die Sachsen zuletzt eine bittere 1:4-Heimpleite gegen Rostock, was Paderborns Coach jedoch mit gemischten Gefühlen betrachtet: "Dynamo wird alles daran setzen, eine anderes Gesicht zu zeigen und uns weh zu tun. Wir können uns auf eine extrem motivierte Mannschaft aus Dresden einstellen." SCP-Coach erwartet aggressive Gäste Kwasniok rechnet hierbei nicht damit, dass sich die Gäste hinten einigeln. "Das ist nicht Dynamos Naturell. Die definieren sich über Wucht, Aggressivität und Laufbereitschaft", sagt der SCP-Coach und führt das im Januar errungene 1:1-Remis gegen den Hamburger SV als Beispiel an: "Da hat Dresden den HSV läuferisch aufgefressen." Heimsieg Nummer drei dürfte somit ein hartes Stück Arbeit werden. Anschließend warten übrigens noch Heimspiele gegen Aue, Düsseldorf, Karlsruhe, Hannover und Sandhausen. Das klingt nach lösbaren Aufgaben. Doch Lösungen hat der SC Paderborn in dieser Saison bislang meist nur auswärts gefunden. Sehen Sie hier die Pressekonferenz im Video: Und so könnten sie spielen: SCP: Huth - Schuster, Correia (van der Werff), Hünemeier, Justvan - Schallenberg, Yalcin - Srbeny, Muslija, Klement - Heuer. Dresden: Mitryushkin - Becker, Sollbauer, Ehlers, Löwe - Stark - Königsdorffer, Kade - Weihrauch - Drchal, Borrello.

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