Starke Auswärtsserie des SC Paderborn hält auch auf St. Pauli

Hamburg/Paderborn. Auch das stärkste Heimteam der 2. Bundesliga konnte dem SC Paderborn nicht die erste Auswärtsniederlage der Saison beibringen. So ergatterte ein spielstarker SCP am späten Samstagabend in einem sehenswerten Zweitligaspiel ein 2:2 beim FC St. Pauli. Vor 6.012 Zuschauern am Millerntor machten die Gäste zwei Mal einen Rückstand wett. Und so blieben die Paderborner saisonübergreifend im 13. Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen. "Hut ab vor der Leistung des Teams. Nach dem Abgang von Sven Michel war das für uns und für die Moral ein sehr wichtiger und absolut verdienter Punkt", bilanzierte Lukas Kwasniok. Paderborns Coach hatte im Vergleich zur jüngsten 3:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen zwei Startelfänderungen vorgenommen. Jannis Heuer und Robin Yalcin rückten für Felix Platte und den zu Union Berlin abgewanderten Torjäger Sven Michel in die Anfangsformation. Der SCP begann folglich mit einem neuen Sturmduo. Dieses bildeten Dennis Srbeny und Jannis Heuer, wobei Srbeny über weite Strecken eher als hängende Spitze oder gar als Achter agierte. Platte, der wohl zu den sechs Spielern gehört, die Anfang der vergangenen Woche positiv auf Corona getestet worden waren, nahm auf der Bank Platz. "Felix steht uns heute für die Startelf nicht zur Verfügung", erklärte Kwasniok kurz vor dem Anpfiff. Und so beorderte er den etatmäßigen Innenverteidiger Heuer in den Angriff. "Not macht erfinderisch", so Paderborns Cheftrainer. Last-Minute-Neuzugang Kemal Ademi stand unterdessen erst gar nicht im Kader. Mit dem "Turm-Sturm" Platte/Ademi hatte Kwasniok vor der Partie somit eine falsche Fährte gelegt. Sechs Änderungen im Kader Im Paderborner Kader gab es insgesamt sechs Änderungen. Neben Heuer ergatterten auch Torhüter Leopold Zingerle, Jamilu Collins, Marco Stiepermann, Justus Henke und Maximilian Thalhammer ein Ticket fürs 20er-Aufgebot. Zuhause blieben dafür Marvin Cuni, Johannes Dörfler, Kelvin Ofori und Keeper Moritz Schulze sowie die verletzten Akteure Marcel Mehlem und Frederic Ananou. Paderborns Plan war, mit spielstarken Akteuren wie Klement, Justvan, Yalcin, Muslija und Srbeny möglichst viel Kontrolle zu bekommen und "den Gegner durch Ballbesitzphasen zu zermüben" (O-Ton Kwasniok). Dieser Matchplan sollte letztlich aufgehen. Doch in der fünften Minute gab es erst einmal einen Paderborner Kontrollverlust. Nach starken Pässen von Leart Paqarada und Etienne Amenyido kam Maximilian Dittgen an den Ball. Der Pauli-Stürmer setzte sich gegen Marco Schuster durch und netzte aus sechs Metern zum 1:0 für die Hausherren ein. In der elften Minute machte es Schuster dann weitaus besser, als er gegen Amenyido das 0:2 verhinderte. "Wir wussten, dass es eine heikle Anfangsphase werden kann. Aber ab der 20. Minute haben wir dann deutlich besser ins Spiel gefunden und gezeigt, wozu wir spielerisch in der Lage sind", sagte SCP-Abwehrchef Uwe Hünemeier. Äußerst wackliger Beginn In der Tat: Nach diesem äußerst wackligen Beginn sollten die Gäste ihr Vorhaben von Minute zu Minute besser umsetzen. Paderborn hatte nun die Spielkontrolle. St. Pauli stand tief, trat offensiv kaum noch in Aktion und hatte in der 24. Minute Glück, dass ein 18-Meter-Freistoß von SCP-Winterneuzugang Florent Muslija haarscharf am rechten Pfosten vorbeistrich. Für Marcel Correia war die Partie dann schon nach gut einer halben Stunde beendet. Der SCP-Innenverteidiger war mit Dittgen zusammengeprallt und musste sichtlich angeschlagen raus. Für ihn kam Jasper van der Werff, der kurz nach seiner Einwechslung über den Ausgleich jubeln konnte. Srbeny nutzte ein traumhaftes Muslija-Zuspiel, um mit seinem schwächeren linken Fuß sein erstes Saisontor zu erzielen (37.). Und das 1:1 war auch hochverdient. Dennoch sollten die Gastgeber mit einer Führung in die Kabine gehen, denn St. Pauli erzielte in der 44. Minute aus dem Nichts das 2:1. Dittgen passte nach innen. Dort stand der stark aufspielende Amenyido sträflich frei, so dass er wenig Mühe hatte, Paderborns Keeper Jannik Huth zu überwinden. "Das war unnötig", ärgerte sich SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Die Edeljoker stechen Mit einem weiteren Wechsel nahmen die Gäste die zweite Hälfte in Angriff. Maximilian Thalhammer kam für Marco Schuster. Robin Yalcin rückte auf die Rechtsverteidigerposition. Der SCP erwischte den besseren Start in Durchgang zwei, denn der agile Muslija sorgte für die ersten Abschlüsse (49./54.). Anschließend hatte Heuer eine Großchance (55.), stand dabei aber wohl knapp im Abseits. Und keine zwei Minuten später verhinderte Pauli-Torhüter Nikola Vasilj mit einer Glanzparade ein Eigentor seines Teamkollegen Jakov Medic. Paderborn war weiter die bessere Mannschaft. Ein Lebenszeichen der Hausherren gab's in Minute 64, als SCP-Verteidiger van der Werff mit einer gekonnten Grätsche in höchster Not rettete. Nach 65 Minuten hatte der fleißige, aber glücklose Heuer seine Schuldigkeit getan. Kai Pröger, der im Hinspiel als Joker gestochen hatte, kam ins Spiel und zirkelte den Ball nur 20 Sekunden nach seiner Einwechslung ans Lattenkreuz (66.). In der 78. Minute brachte Kwasniok dann Felix Platte und Marco Stiepermann. Und das hochkarätige SCP-Jokerduo besorgte in Minute 84 das überfällige 2:2: Platte legte auf Stiepermann, der mit einem trockenen Schuss aus 16 Metern ins lange Eck traf. "Wir wollten unbedingt den Punkt und auswärts ungeschlagen bleiben", sagte Torschütze Stiepermann. Und dieses Remis hatten sich die starken Gäste im Spiel eins nach Michel redlich verdient. "Paderborn war permanent gefährlich und hat gezeigt, warum sie das beste Auswärtsteam der Liga sind", lobte Pauli-Trainer Timo Schultz den Gegner. "Wir hatten sogar mehrere Möglichkeiten, hier noch mehr zu erreichen", sagte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth, der mit der Vorstellung seiner Mannschaft ebenfalls sehr zufrieden war. Weiter geht's für den SCP am kommenden Samstag, 12. Februar, um 13.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden. Mit einer ähnlich guten Leistung wie auf St. Pauli sollte dann der dritte Heimsieg der Saison drin sein. FC St. Pauli - SC Paderborn 2:2 (2:1) St. Pauli: Vasilj - Zander (88. Dzwigala), Ziereis, Medic, Paqarada - Smith (88. Benatelli) - Irvine, Hartel (88. Daschner) - Amenyido (63. Becker) - Burgstaller, Dittgen (73. Makienok).Paderborn: Huth - Schuster (46. Thalhammer), Correia (35. van der Werff), Hünemeier, Justvan - Schallenberg - Yalcin, Klement - Srbeny (79. Platte), Muslija (79. Stiepermann) - Heuer (65. Pröger).Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)Tore: 1:0 Dittgen (5.), 1:1 Srbeny (37.), 2:1 Amenyido (44.), 2:2 Stiepermann (84.)Zuschauer: 6.012Beste Spieler: Paqarada, Dittgen - Srbeny, MuslijaGelbe Karten: Smith (4) - Thalhammer (2)Torschüsse: 7:14, Ecken: 2:4, Ballbesitz: 45:55 Prozent, Zweikämpfe: 48:52 Prozent, Laufdistanz: 126:122 Kilometer. Hier das Spiel zum Nachlesen: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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