
Collins muss nach Hause fahren
Für Jamilu Collins läuft es derzeit nicht nach Plan. Beim SC Paderborn hat der 27-jährige Linksverteidiger seinen Stammplatz verloren. Und beim Afrika-Cup in Kamerun schied Collins mit dem Mitfavoriten Nigeria nun schon im Achtelfinale aus. So kassierten die "Super Eagles" am Sonntagabend eine 0:1-Pleite gegen Tunesien. Collins musst dabei zu allem Überfluss 90 Minuten lang auf der Bank schmoren, denn sein Konkurrent Zaidu Sanusi (FC Porto) durfte auf der linken Abwehrseite ran.
Der Ex-Paderborner Mohamed Dräger spielte derweil für Tunesien über die volle Distanz. Allzu viele einsatzfähige Akteure waren den "Adlern von Kathargo" allerdings auch nicht geblieben, denn sieben Spieler und Chefcoach Mondher Kebaier mussten aufgrund einer Covid-19-Infektion passen. Zwei Tage vor dem Spiel waren sogar noch zwölf tunesische Kicker positiv getestet worden.
Trotzdem gelang Dräger und Co. die Überraschung, denn die Nigerianer, die souverän durch die Vorrunde marschiert waren, enttäuschten auf ganzer Linie. So gaben die Super Eagles nur einen Schuss aufs Tor ab. Ab der 66. Minute spielte Nigeria zudem in Unterzahl, denn der kurz zuvor eingewechselte Alex Iwobi sah die Rote Karte. Tunesien buchte unterdessen in einer chancenarmen Partie durch das Goldene Tor von Youssef Msakni (47.) das Ticket fürs Viertelfinale, in dem am kommenden Samstag, 29. Januar, Burkina Faso wartet.
Immerhin: Jamilu Collins wird damit wohl schon in dieser Woche nach Paderborn zurückkehren, so dass er im nächsten Zweitligaspiel beim FC St. Pauli (Samstag, 5. Februar, 20.30 Uhr) wieder im Kader stehen könnte. Den Afrika-Cup in Kamerun wird er in schlechter Erinnerung behalten. So kam der SCP-Linksverteidiger lediglich beim 2:0-Vorrundensieg gegen Guinea-Bissau zum Einsatz.
Die SCP-Reserve wird zur Weltauswahl
Die U21 des SC Paderborn scheint es ernst zu meinen mit einem Aufstieg in die Regionalliga. Das Team von Trainer Mitch Kniat präsentiert jedenfalls nun vier internationale Winterneuzugänge. So wechseln der angolanisch-französische Flügelstürmer Presley Pululu (19), der Kanadier Kadin Martin-Pereux (18) sowie die beiden 19-jährigen Südkoreaner Dong-wan Ryu und Inwoo Choi zur SCP-Reserve.
"Die Jungs haben bereits ein sehr gutes Spielverständnis und beleben insbesondere unser Offensivspiel", kommentiert Kniat die Verstärkungen. Presley Pululu ist der jüngere Bruder des Fürther Neuzugangs Afimico Pululu, spielte bis Juli 2021 für die U21 des FC Basel und war zuletzt vereinslos. Kadin Martin-Pereux wechselt vom kanadischen Klub Highlanders FC an die Pader. Und die beiden Talente aus Südkorea stammen aus der Son Football Academy, die vom Vater des Tottenham-Stars Heung-min Son geleitet wird.
Beim SCP dürfte bei solchen Verpflichtungen stets die Hoffnung mitschwingen, einen echten Rohdiamanten zu erwischen, der dann auch ein Thema für die Profi-Mannschaft werden könnte. Das neue Quartett wird mit seinen U21-Teamkollegen in dieser Woche ein Trainingslager in der Türkei absolvieren. Dank SCP-Sponsor Mediacom können sich die Kniat-Schützlinge bis kommenden Montag in wärmeren Gefilden auf den Oberliga-Restart vorbereiten.
Eine ungewöhnliche Länderspielpause
Warum pausieren die 1. und 2. Bundesliga am kommenden Wochenende, obwohl keine Länderspiele stattfinden? Diese Frage mag sich derzeit so mancher Fußball-Fan stellen. Doch die Antwort lautet: Es finden Länderspiele statt, nur halt nicht in Europa. Dort nämlich konnten in einer Pause zwischen dem 31. August und dem 8. September 2020 Länderspiele durchgeführt werden. In allen anderen Kontinentalverbänden war dies Corona-bedingt nicht möglich.
Die FIFA entschied damals, die besagte Länderspielpause aus dem Sommer 2020 für alle Konföderationen außer der UEFA durch ein Fenster vom 24. Januar bis 1. Februar 2022 zu ersetzen. Und so finden in Asien, Südamerika, Nord- und Mittelamerika sowie Ozeanien in den kommendenTagen WM-Qualifikationsspiele statt. Zudem geht es beim Afrika-Cup in Kamerun in die entscheidende Phase. Der SC Paderborn wird die ungewöhnliche Länderspielpause unterdessen unter anderem für ein nicht-öffentliches Testspiel nutzen. Und Cheftrainer Lukas Kwasniok wird seinen Schützlingen sicher ein freies Wochenende gönnen.