Eine Woche vor dem Liga-Restart: Paderborns Motor stottert noch

Paderborn. Zwei Siege, zwei Mal zu Null gespielt. Auf den ersten Blick stimmt die Bilanz beim Testspiel-Doppelpack, den der SC Paderborn am Wochenende absolvierte. Doch zum einen ging es gegen klassentiefere Gegner. Zum anderen zeigte der SCP sowohl am Samstag beim 2:0-Erfolg in Verl als auch am Sonntag beim 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten Preußen Münster einige Schwächen. Vor allem spielerisch hat das Team von Trainer Lukas Kwasniok vor dem am Samstag, 15. Januar, anstehenden Zweitligaspiel beim 1. FC Nürnberg noch viel Luft nach oben. "Das war kein Zuckerschlecken", resümierte Kwasniok nach dem hart erkämpften Arbeitssieg beim Drittligisten SC Verl. "Das war nicht herzerwärmend", bilanzierte der SCP-Coach keine 24 Stunden später nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Münster. In beiden Spielen hatte Kwasniok jeweils nur zwei Wechsel vorgenommen.In der Partie gegen Verl durften vornehmlich die Spieler ran, die auch am Samstag in Nürnberg in der Startelf stehen dürften. Gegen Münster hatten Akteure aus der zweiten Reihe die Chance, sich für einen Platz in der Anfangsformation zu bewerben. Doch diese Chance sollte letztlich nur Innenverteidiger Marcel Correia nutzen. Die Sturmduos enttäuschen "Cello war heute der beste Spieler auf dem Platz", urteilte Kwasniok über den 32-Jährigen, der wohl beim Liga-Restart zusammen mit Uwe Hünemeier das Innenverteidiger-Duo bilden wird. Kelvin Ofori sammelte dagegen keine Pluspunkte, obwohl er gegen Münster in der 81. Minute das Siegtor erzielt hatte. "Das freut mich für Kelvin. Aber es gibt Gründe, warum er so wenig spielt. Fußball ist nun einmal ein Sport, in dem man sich in einer Gesamtstruktur zurechtfinden muss. Und da hat er definitiv Luft nach oben", so Paderborns Cheftrainer. Gar nicht zufrieden war Kwasniok am Wochenende mit seinen Stürmern. So blieben Sven Michel und Felix Platte in Verl deutlich unter ihren Möglichkeiten, wenngleich Platte in der 86. Minute den 2:0-Endstand markierte. Gegen Münster durften Kai Pröger und Marvin Cuni ran, doch sie enttäuschten auf ganzer Linie. "Es waren beides Deckel-Topf-Spiele, in denen es über den gesamten Platz Mann gegen Mann geht. Da ist es elementar, dass die Stürmer in der Lage sind, Bälle festzumachen, um die nachrückenden Spieler ins Spiel zu bringen. Das war in Verl gerade in der ersten Halbzeit nicht so gut und gegen Münster noch schlechter", bemängelte Kwasniok. Srbeny und Justvan überzeugen in neuen Rollen "Sorgenkind" Dennis Srbeny sorgte dagegen für einen Lichtblick. Der Torjäger der vergangenen Saison, der in dieser Spielzeit noch keinen einzigen Pflichtspieltreffer erzielt hat, durfte in Verl auf der ungewohnten Achterposition ran und schoss mit dem 1:0 in Minute 40 prompt ein Tor. Srbeny arbeitete zudem gut gegen Ball und könnte auch in Nürnberg seine Chance im Mittelfeld erhalten. Bester Paderborner beim 2:0-Sieg in Verl war aber Julian Justvan, der nicht zum ersten Mal in dieser Saison als Linksverteidiger agierte. "Es ist auf jeden Fall eine Option, dass Ju diese Position dauerhaft bekleidet. Er findet auch unter Druck immer eine fußballerische Lösung und hat das nötige Tempo, um in der Defensive alles wegverteidigen zu können", so Kwasniok. Auf der rechten Abwehrseite dürfte Robin Yalcin erste Wahl sein, zumal sich zwei Teamkollegen, die ebenfalls für die Rechtsverteidiger-Rolle in Frage kommen, am Wochenende verletzten. So erlitt Jannis Heuer im Duell gegen den Verler Kasim Rabihic eine Knöchelblessur. Frederic Ananou musste im Spiel gegen Münster nach gut einer Stunde ausgewechselt werden. Nach einem Foul an der Mittellinie klagte der 24-Jährige, der die komplette Hinrunde wegen einer Sprunggelenksverletzung verpasst hatte, erneut über Schmerzen im linken Knöchel. Heuer und Ananou sollen am Montag genauer untersucht werden.

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