Paderborn. Der SC Paderborn fuhr am Sonntag zum Abschluss seiner Testspiel-Trilogie den zweiten Sieg ein. Keine 24 Stunden nach dem 2:0 beim SC Verl heimste der Fußball-Zweitligist im heimischen Trainingszentrum einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Regionalliga-West-Tabellendritten SC Preußen Münster ein. Dabei kamen bei den Hausherren vorrangig Akteure zum Einsatz, die in dieser Saison bislang zumeist Reservistenrollen inne hatten. Und von eben jenen SCP-Spielern konnten sich eine Woche vor dem Liga-Restart nur sehr wenige für Startelf-Einsätze empfehlen.
"Das war nicht herzerwärmend", bilanzierte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem zähen Testkick gegen Münster, bei dem seine Mannschaft gerade spielerisch enttäuscht hatte. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Phasenweise waren die Gäste aus Münster sogar besser. Beispielsweise in den ersten 20 Minuten, in denen vom SCP herzlich wenig zu sehen war. Den ersten Abschluss verzeichneten die Paderborner erst nach 25 Minuten durch Marvin Cuni, der zusammen mit Kai Pröger das Sturmduo bildete. Doch die beiden SCP-Angreifer hatten keinen guten Tag erwischt.
Ein Innenverteidiger ist bester Paderborner
So hätte Cuni in der 33. Minute nach einem feinen Pass von Innenverteidiger Marcel Correia das 1:0 machen müssen, doch die 20-jährige Bayern-Leihgabe scheiterte an Preußen-Keeper Maximilian Schulze Niehues. Fünf Minuten zuvor hätte Münster Lukas Frenkert die Gäste nach einem Eckball per Kopf in Führung bringen können. Ansonsten aber waren Torchancen auf beiden Seiten Mangelware. Es gab jede Menge Kampf und auf Seiten der Gastgeber auch ein wenig Krampf.
Kelvin Ofori lief sich im Mittelfeld immer wieder fest. Auch Maximilian Thalhammer enttäuschte. Allein Marco Stiepermann sorgte für etwas Spielkultur, wenngleich auch bei ihm nicht alles klappte. Bester Paderborner war noch Marcel Correia, der sich in Minute 56 allerdings einen Patzer erlaubte und Glück hatte, dass Münsters Flügelflitzer Henok Teklab im letzten Moment gestoppt wurde.
Der Unterhaltungswert der Partie blieb überschaubar. Und während Münster fleißig durchwechselte, brachte Kwasniok wie schon am Tag zuvor in Verl nur zwei neue Akteure in die Partie. Johannes Dörfler ersetzte dabei nach gut einer Stunde Rechtsverteidiger Frederic Ananou, der sich bei einem Foulspiel an der Mittellinie erneut am Sprunggelenk verletzt hatte. Zudem kam Prince Owusu für den glücklosen Cuni.
Ofori trifft und enttäuscht dennoch
In der 68. Minute zirkelte Stiepermann einen 25-Meter-Freistoß an die Unterkante der Latte. SCP-Innenverteidiger Jasper van der Werff versenkte den Abpraller, stand dabei aber im Abseits. Auf der Gegenseite scheiterte Preußen-Joker Deniz-Fabian Bindemann nur knapp mit einem frechen Lupfer (69.). Glück hatte der SCP auch in Minute 76, als Bindemann das Leder an die Latte köpfte.
Und dann fiel doch noch der Siegtreffer für Paderborn, der darüber hinaus sogar ein technisches Kabinettstückchen zu bieten hatte. Thalhammer schickte mit einen Hackentrick Ofori auf die Reise. Der 20-jährige Ghanaer traf frei vor Schulze Niehues ausnahmsweise mal die richtige Entscheidung und schob zum 1:0 (80.) ein. "Das freut mich für Kelvin", sagt SCP-Trainer Kwasniok, der an diesem Wochenende zahlreiche Erkenntnisse sammelte. Eine davon war, dass sein Team gerade aus spielerischer Sicht eine Woche vor dem Ligaspiel beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 15. Januar, 13.30 Uhr) noch eine Menge Luft nach oben hat.
SC Paderborn: Zingerle - Ananou (62. Dörfler), Correia, van der Werff, Carls - Henke - Stiepermann, Thalhammer - Ofori - Pröger, Cuni (62. Owusu)
Preußen Münster: Schulze Niehues - Schauerte (62. Mause), Scherder (46. Ziegele), Hoffmeier (46. Borgmann), Frenkert (46. Thiel) - Klann (62. Kloth) - Remberg (63. Di Pierro), Deters (46. Holtby) - Teklab (62. Schröder), Langlitz (46. Bindemann), Farrona Pulido (62. Kwadwo)
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Tor: 1:0 Ofori (80.)