Endlich Winterpause: SC Paderborn setzt auf den Neustart im neuen Jahr

Paderborn. Nach dem 13. Spieltag hatte der SC Paderborn noch von Tabellenplatz drei gegrüßt. Die Optimisten im Fanlager träumten schon vom dritten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte. Doch auch sie sind inzwischen wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet. Die Euphorie ist dem Frust gewichen. Dafür sorgten fünf sieglose Spiele in Folge. Zum Jahresabschluss gab es am Samstag eine 1:2 (0:0)-Heimpleite gegen den 1. FC Heidenheim und die Erkenntnis, dass der SCP zumindest in der aktuellen Verfassung auch nichts in der Spitzengruppe verloren hat."Heidenheim hat uns heute durch seine Athletik, Wucht und Bereitschaft den Zahn gezogen", konstatierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. Dieser konnte seinem Team in Sachen Bereitschaft zwar ebenfalls keinen Vorwurf machen. Doch gerade in der zweiten Hälfte sollte sich gegen das laufstärkste Team der 2. Bundesliga zeigen, dass der Akku bei dem ein oder anderen SCP-Akteur ziemlich leer ist. Selbst sonst so zuverlässige Leistungsträger blieben im Jahresendspurt angesichts der hohen Belastungen unter ihren Möglichkeiten, weil die Dynamik (Julian Justvan), die Konzentration (Jasper van der Werff) oder ganz einfach ein paar Körner (Ron Schallenberg, Marco Schuster) fehlten.Die Durchschlagskraft bleibt bescheiden Immerhin: Im Vergleich zu den Vorwochen entwickelte der SCP gegen Heidenheim wieder etwas mehr Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne, wenngleich sich das Startelf-Comeback von Maximilian Thalhammer als personelle Fehlentscheidung erweisen sollte. Von der offensiven Durchschlagskraft, die der SCP bis Ende Oktober regelmäßig gezeigt hatte, waren die Hausherren aber erneut ein ganzes Stück entfernt. "Dass wir uns in der ersten Halbserie oft an unseren Leistungsgrenzen bewegt haben, sehen wir an den letzten Begegnungen, wo uns dann doch weniger gelungen ist als noch zu Beginn", sagt SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Mit Darmstadt (0:1) und Heidenheim erwischten die Paderborner dabei ausgerechnet in den letzten beiden Partien die vermutlich physisch stärksten Teams der Liga. "Und Heidenheim war spielerisch noch einmal besser als Darmstadt", erklärt Abwehrchef Uwe Hünemeier und bilanziert: "Jedenfalls sind es beides Mannschaften, die uns derzeit noch einen Schritt voraus sind." Gegen Topteams fehlt die Qualität Zudem hatte der SCP Pech, dass der Gegner am Samstag auch noch einen Sahnetag erwischte. Heidenheims Trainer Frank Schmidt sprach nach dem Spiel gar von der "besten Auswärtsleistung im Kalenderjahr". Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte dominierte sein Team die zweiten 45 Minuten, um durch Treffer von Kapitän Patrick Mainka (63.) und Torjäger Tim Kleindienst (81.) zum hochverdienten Dreier zu kommen. Jonas Carls hatte unterdessen mit seinem ersten Zweitliga-Treffer den 1:1-Ausgleich (65.) erzielt und im Paderborner Lager kurzzeitig Hoffnungen auf den dritten Heimsieg geschürt. Stattdessen stand am Ende die fünfte knappe Heimniederlage der Saison zu Buche. In Unterzahl hatte der SCP in der Hinserie ein 1:2 gegen Kiel kassiert. Zudem gingen die Kwasniok-Mannen in der heimischen Benteler-Arena gegen Schalke (0:1), Hamburg (1:2), Darmstadt und Heidenheim leer aus. "Wir versuchen uns mit den Spitzenteams zu messen, ziehen aber bislang meistens den Kürzeren", sagt SCP-Trainer Kwasniok und fügt an: "Heidenheim hat mehr Qualität auf den Platz gebracht. Das Gefühl hatte ich auch gegen Darmstadt. Und das ist auch nicht verwerflich." Hoffnung auf den Neustart Und so bleibt die Vermutung, dass der SCP über weite Strecken der Hinrunde über seine Verhältnisse gespielt hat und nun auf ein Normalmaß zurechtgestutzt worden ist. Fakt ist aber auch, dass sich die Paderborner wieder deutlich steigern müssen, sonst wird die Rückrunde alles andere als ein Vergnügen. "Die Pause kommt zur rechten Zeit. Wir werden Kräfte sammeln und in der Rückrunde wieder voll angreifen", betont Sportchef Wohlgemuth, dessen Team nun lediglich als Tabellenneunter mit 27 Punkten ins neue Spieljahr geht."Wir hatten uns vor ein paar Wochen natürlich mehr erhofft. Aber man darf mit der Gesamtausbeute nicht unzufrieden sein", bilanziert Uwe Hünemeier. Sein Trainer gab nach dem Heidenheim-Spiel in der Kabine folgende Devise aus: "Ich habe zur Mannschaft gesagt: Steht auf, arbeitet härter und gebt Gas. Dann ziehen wir unsere Bilanz nach 34 Spieltagen." Dass der SCP dann vom dritten Tabellenplatz grüßt, ist momentan aber trotz eines Rückstandes von nur drei Punkten schwer vorstellbar.

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