Als Paderborns Co-Trainer einst die Hose eines KSC-Profis ergatterte

Paderborn. Für drei Akteure des SC Paderborn wird die an diesem Sonntag, 31. Oktober, anstehende Zweitligapartie beim Karlsruher SC ein ganz besonderes Spiel sein. Chefcoach Lukas Kwasniok und Mittelfeld-Malocher Marcel Mehlem wuchsen in Karlsruhe auf und kickten viele Jahre für den KSC. Der einzige gebürtige Karlsruher im SCP-Kader ist aber der Co-Trainer: Frank Fröhling wurde am 15. Februar 1978 in der badischen Universitätsstadt geboren. "Da werden am Sonntag viele Leute im Stadion sein, die ich kenne", sagt der 43-Jährige vor seinem Gastspiel in der Heimat. Nach Karlsruhe pflegt er weiterhin enge Kontakte. "Meine Eltern, Geschwister und viele Freunde wohnen dort", berichtet Fröhling, der in seiner Heimatstadt Sportwissenschaften studierte und auch während seiner Trainerzeit bei der TSG Hoffenheim in Karlsruhe lebte. Mittlerweile hat er seine Wohnung jedoch vermietet. "Es lohnte sich nicht mehr. Ich komme einfach zu selten nach Karlsruhe", erklärt der A-Lizenz-Inhaber, der inzwischen seit 14 Jahren im Trainergeschäft tätig ist. Alte Studienkollegen sind nun Zweitliga-Trainer Ein Engagement beim Karlsruher SC fehlt hierbei in seiner Vita. Auch während seiner aktiven Spielerkarriere kickte Fröhling nie für den KSC. "Dafür war ich einfach zu schlecht", sagt der 43-Jährige, der es aber immerhin in die badische Auswahl schaffte. Zudem holte Fröhling mit der Studenten-Nationalmannschaft den WM-Titel. Und mit dem Karlsruher Stadtteil-Klub ASV Durlach stieg er einst in die Oberliga auf. Zum Erfolgsteam zählte auch ein gewisser Tim Walter. Der heutige HSV-Chefcoach war Fröhlings Studien- und WG-Kollege und ist immer noch ein guter Freund des Paderborner Assistenztrainers. So ist Frank Fröhling Patenonkel von Walters ältester Tochter Maxima. Im Duell gegen den HSV gab es somit unlängst ein Wiedersehen mit einem alten Kommilitonen. Am Sonntag folgt gleich das nächste, denn KSC-Trainer Christian Eichner war ebenfalls ein Studienkollege des gebürtigen Karlsruhers. Und wenngleich Fröhling nie beim KSC in Lohn und Brot stand, so verbrachte er während seines Studiums und bei späteren Besuchen in der Heimat doch viel Zeit mit Mitarbeitern und Spielern des Vereins. "Man hat sich oft zum Mittagessen getroffen", berichtet Fröhling. Souvenir von Slaven Bilic Als Kind und Jugendlicher war er ohnehin sehr eng mit dem Vorzeige-Klub aus seiner Geburtsstadt verbunden. So war Frank Fröhling als eingefleischter KSC-Fan Stammgast bei den Partien im Wildparkstadion. "Ich war dabei auch bei allen internationalen Heimspielen", sagt Paderborns Co-Trainer. Besonders schöne Erinnerungen hat er hierbei an den 2. November 1993. An diesem Tag feierte der KSC einen 7:0-Sieg gegen den FC Valencia, der als "Wunder vom Wildpark" in die deutsche Fußballgeschichte einging. Fröhling war damals 15 Jahre alt und staubte nach dem Spiel ein besonderes Andenken vom Torschützen des 7:0-Endstands ab. "Slaven Bilic hat mir sein Hose geschenkt", berichtet ein schmunzelnder Frank Fröhling. Am Sonntag wird der 43-Jährige nun auf der anderen Seite des Zaunes stehen. Und im Gegensatz zum 2. November 1993 hofft Fröhling dann auf eine Karlsruher Niederlage. Der SCP-Co-Trainer weiß allerdings nur allzu gut, dass die Trauben im Wildpark besonders hoch hängen. "Der KSC hat eine gestandene Zweitliga-Mannschaft, die immer wieder mal oben anklopft. Sie sind schwer zu bespielen, physisch stark und sehr gefährlich bei Standards. Wir müssen an unsere Grenzen gehen, um dort etwas mitzunehmen", betont Fröhling. Vielleicht hat ja auch er etwas zu verschenken, falls dem SCP am Sonntag der fünfte Auswärtssieg in Folge gelingt. Seine Hose dürfte Frank Fröhling allerdings anbehalten.

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