Paderborn hofft auf eine volle Hütte gegen den HSV

Paderborn. Zweitliga-Spitzenreiter SC Paderborn will an diesem Samstag im Heimspiel gegen Holstein Kiel (13.30 Uhr, Benteler-Arena) seine Erfolgsserie fortsetzen. Chefcoach Lukas Kwasniok hat dann insbesondere in der Offensive wieder die Qual der Wahl. Zwei junge Stürmer kommen allerdings noch nicht für die Startelf in Frage. Die SCP-Verantwortlichen hoffen unterdessen darauf, dass am 22. Oktober im Heimspiel gegen den HSV wieder 15.000 Zuschauer ins Stadion dürfen. Die Paderborner Oberliga-Reserve hat zwei prominente Trainingsgäste. Und ein gebürtiger Paderborner ist neuer Cheftrainer der deutschen U21. Hier sind die neuesten SCP-Splitter: Kwasniok und der feine Unterschied Nach dem überraschend guten Saisonstart thront der SC Paderborn erstmals an der Zweitliga-Tabellenspitze. Und so sah sich Lukas Kwasniok zuletzt mit den ersten Fragen nach einem möglichen Bundesliga-Aufstieg konfrontiert. Doch das geht dem SCP-Coach dann doch zu schnell und zu weit. "Ich habe auch nicht gesagt, dass wir uns oben festbeißen wollen. Ich habe gesagt, dass wir uns in der oberen Tabellenhälfte festbeißen wollen. Das ist ein großer Unterschied", sagt Kwasniok, der in jener oberen Tabellenhälfte mittel- bis langfristig auch mit Holstein Kiel rechnet. "Ich bin überzeugt davon, dass die Kieler noch eine gute Rolle spielen werden. Aber erst ab Sonntag", erklärt Paderborns Trainer mit Blick auf die Holsteiner, die am Samstag in Paderborn gastieren. Ein Duo muss sich noch gedulden Bei der Auswahl seiner Offensivspieler bewies Lukas Kwasniok zuletzt ein glückliches Händchen. Startelf-Debütanten beziehungsweise Startelf-Rückkehrer wie Felix Platte, Kai Pröger und Marco Stiepermann trafen jeweils im Doppelpack. Auch am Samstag gegen Kiel hat der SCP-Coach bei der Frage, wer neben Sven Michel im Angriff wirbelt, zahlreiche Optionen. Marvin Cuni zählt allerdings noch nicht dazu. Der 20-jährige Neuzugang vom FC Bayern München II, der am Deadline-Day verpflichtet worden war, soll am Sonntag für die Paderborner U21 im Oberligaspiel bei der SpVgg Vreden zum Einsatz kommen. Sein gleichaltriger Teamkollege Kelvin Ofori wird unterdessen am Samstag zum achten Mal im Profikader stehen. Auf sein Startelfdebüt muss der ghanaische Offensivspieler aber wohl noch warten. "Kelvin hat Moves, die Gegnern wehtun können. Er bringt Elemente ins Spiel, die eine Partie jederzeit verändern können. Aktuell aber noch zu sehr in beide Richtungen", urteilt Kwasniok und fügt an: "Kelvin ist ein junger Spieler, der im Schatten der Großen aufblühen kann. Von einem Startelfeinsatz ist er derzeit aber noch ein Stück entfernt." Hoffen aufs Heimspiel gegen den HSV Die zuständigen Behörden haben fürs SCP-Heimspiel gegen Holstein Kiel erstmals eine fünfstellige Kulisse genehmigt. Bis zu 10.000 Fans dürfen am Samstag in die Benteler-Arena. Diese Kapazitätsgrenze wird wohl auch am Freitag, 15. Oktober, im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg gelten. "Vielleicht wäre dann schon mehr möglich, aber wir wollen ja auch frühzeitig in den Vorverkauf gehen", sagt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW wird am 8. Oktober erwartet. Hornberger geht davon aus, dass dann weitere Beschränkungen aufgehoben werden. So ist der Geschäftsführer guter Dinge, dass beim Heimspiel gegen den Hamburger SV (Freitag, 22. Oktober) die Gesamtkapazität von 15.000 Zuschauern endlich wieder ausgeschöpft werden kann. Kiel will keinen Beton anrühren Der am Montagabend verkündete Rücktritt von Cheftrainer Ole Werner traf Holstein Kiel bis ins Mark. Auch sein Assistenzcoach Dirk Bremser hatte noch bis zuletzt versucht, Werner zum Weitermachen zu überreden. Vergeblich. Und so wird Bremser die Kieler nun am Samstag in Paderborn als Interimstrainer coachen. "Paderborn ist die Mannschaft der Stunde. Das ist für uns eine große Herausforderung, aber auch eine Chance", sagt Bremser und fügt an: "Es wird wichtig sein, dass wir an unsere Qualität glauben und eine gewisse Lockerheit und Lust verspüren." Kiels Interimstrainer will hierbei keinen Beton anrühren. Sein Team soll vielmehr mutig nach vorne spielen. Bei diesem Vorhaben müssen die Störche vermutlich auf Lewis Holtby verzichten. Der angeschlagene Neuzugang konnte am Donnerstag nicht mittrainieren. Definitiv ausfallen werden unter anderem der rotgesperrte Torhüter Ioannis Gelios und Stürmer-Neuzugang Holmbert Fridjonsson. Prominente Trainingsgäste bei der Reserve Die U21 des SC Paderborn testete am Dienstag gegen den B-Ligisten SG Lichtenau/Kleinenberg und fuhr dabei einen standesgemäßen 15:0-Sieg ein. Drei Tore steuerte ein gewisser Marcel Heller bei. Der 35-jährige Flügelstürmer, der in der vergangenen Saison im Paderborner Profi-Kader gestanden hatte, ist derzeit vertragslos und hält sich in der Oberliga-Reserve des SCP fit. Heller ist hierbei nicht der einzige prominente Trainingsgast. Auch Andreas Wiegel (30) mischt derzeit bei den Übungseinheiten der U21 mit. Der gebürtige Paderborner, der in den vergangenen zwei Jahren für den belgischen Erstligisten Waasland-Beveren gekickt hatte, ist ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Zuletzt absolvierte der Rechtsverteidiger ein Probetraining beim Drittligisten Waldhof Mannheim. Neuer Job für einen ehemaligen SCP-Verteidiger Ein anderer ehemaliger SCP-Akteur hat unterdessen einen neuen Job: Der zuletzt vereinslose Lukas Boeder (24) unterschrieb in dieser Woche einen Einjahresvertrag beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Aufgrund von akuten Personalnöten in der Defensivabteilung musste der Ex-Klub von SCP-Coach Lukas Kwasniok noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Die Wahl fiel auf Boeder, der von 2017 bis 2019 insgesamt 63 Pflichtspiele für Paderborn bestritten hatte. "Lukas kann sowohl als Innen- als auch als Außenverteidiger spielen und kennt die 3. Liga bereits gut", sagt Saarbrückens Sportchef Jürgen Luginger. Ein Paderborner ist neuer U21-Nationaltrainer Die deutsche U21-Fußball-Nationalmannschaft wird ab sofort von einem gebürtigen Paderborner trainiert. Antonio Di Salvo ist neuer Chefcoach der U21 und übernimmt damit die Nachfolge von Stefan Kuntz, der bekanntlich nun die türkische A-Nationalmannschaft trainiert. Der 42-Jährige ist seit 2016 Co-Trainer der deutschen U21 und holte seitdem zwei Europameistertitel. Nun rückt Di Salvo zum Chefcoach auf. Neuer Assistenztrainer ist Hermann Gerland. Seine Fußballkarriere hatte Di Salvo beim BV Bad Lippspringe begonnen, ehe er als Zwölfjähriger zum TuS Paderborn-Neuhaus wechselte. Acht Jahre lang kickte der Stürmer für Paderborn. 1999 heuerte er beim FC Bayern München an. Dort sollte Di Salvo zwölf Jahre später als Assistenzcoach der U17 auch seine Trainerkarriere starten. Bei seiner Premiere als neuer U21-Cheftrainer wird der gebürtige Paderborner nun ein waschechtes Heimspiel haben. So steigt das EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Israel am Donnerstag, 7. Oktober, in der Paderborner Benteler-Arena. Anstoß ist um 18.15 Uhr (live auf Pro7 MAXX).

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