Nun muss der SC Paderborn wohl auch auf "Jimmy" verzichten

Paderborn. Die Verletztenliste des SC Paderborn ist derzeit bekanntlich lang. Beim Heimspiel gegen Hannover 96 droht an diesem Sonntag, 18. Oktober, der nächste Ausfall. Christopher "Jimmy" Antwi-Ajdei, der bislang nur eine einzige Saisonminute verpasst hat, hatte sich vor knapp zwei Wochen beim 0:0 in Heidenheim einen Kapselanriss im rechten Knie zugezogen. An eine Rückkehr ins Teamtraining war bislang nicht zu denken. "Es wird knapp mit Sonntag", sagt Antwi-Adjei, der trotz Verletzung in Heidenheim durchspielte. "Ich war in der zweiten Halbzeit in einer Situation, als ich den Ball geklärt habe, falsch aufgekommen. Im Spiel bist du voller Adrenalin, da spürst du nicht viel. Den Schmerz habe ich erst über Nacht gemerkt", berichtet der 26-jährige Flügelspieler, der in den letzten 25 Minuten des Heidenheim-Spiels als Linksverteidiger agierte und dabei half, die Null zu halten. Gleich zwei Mal im Fokus von Hannover 96? Seine immensen Offensivqualitäten hatte er in den ersten drei Zweitliga-Partien nur selten abrufen können. Beispielsweise in der ersten Hälfte des Heimspiels gegen den HSV. Ansonsten aber vermochte Antwi-Adjei nicht an die starken Leistungen anzuknüpfen, die er in der Vorbereitung sowie beim DFB-Pokalsieg gegen Wiedenbrück gezeigt hatte. "Ich habe sicher Luft nach oben", sagt der gebürtige Hagener, der in dieser Saison nicht zuletzt seine Treffsicherheit verbessern will. So war ihm in der vergangenen Saison nur ein Bundesliga-Treffer gelungen. Nichtsdestotrotz zählte Antwi-Adjei auch in diesem Sommer zu den SCP-Spielern, die als Wechselkandidaten gehandelt wurden. Als heißester Interessent galt der Gegner vom Sonntag: Hannover 96. Die Niedersachsen hatten angeblich schon 2019 ihre Fühler nach dem Paderborner Flügelflitzer ausgestreckt und wollten den Mann mit dem Spitznamen "Jimmy" nun erneut verpflichten. "Die Gerüchte habe ich auch gehört. Aber es gab nie Gespräche oder Anfragen", so Antwi-Adjei. "Bin kein Opfer der Corona-Krise" Vielleicht wäre der 26-Jährige aber tatsächlich in Hannover gelandet, wenn die 96er in diesem Sommer eine stattliche Millionen-Summe für ihr Toptalent Linton Maina kassiert hätten. Doch die Corona-Krise sorgte dafür, dass auch bei Hannovers U-21-Nationalspieler kein Wechsel zustande kam. Gleiches galt für SCP-Leistungsträger wie Antwi-Ajdei, Sebastian Vasiliadis oder Jamilu Collins. "Ich sehe mich jetzt aber nicht als Opfer der Corona-Krise. Natürlich will ich irgendwann auch mal eine neue Herausforderung annehmen. Aber ich wollte jetzt nicht zwingend weg aus Paderborn. Ich fühle mich hier wohl und bin immer noch glücklich, hier zu sein", betont Antwi-Adjei, der im Sommer 2017 vom Regionalliga-Absteiger TSG Sprockhövel zum SCP gewechselt war. Cheftrainer will unnötiges Risiko vermeiden Vorwürfe, wonach es bei dem ein oder anderen SCP-Kicker zuletzt aufgrund geplatzter Transfers einen Leistungsknick gab, weist "Jimmy" daher weit von sich. "Solche Gerüchte sind Blödsinn. Wir sind nicht unzufrieden. Und trotz des schlechten Starts ist die Stimmung nicht im Keller. Die Neuzugänge sind gut integriert. Das Mannschaftsgefüge passt. Wir verstehen uns alle gut", versichert Antwi-Adjei. Was bislang fehlt, sind Erfolgserlebnisse. Die nächste Chance gibt es gegen Hannover. Das Unternehmen Heimsieg muss der SCP allerdings wohl ohne seinen etatmäßigen Linksaußen in Angriff nehmen. "Wir müssen an seine Gesundheit denken. Wir brauchen Jimmy für die ganze Saison", mahnt Cheftrainer Steffen Baumgart. "Bei einer falschen Bewegung kannst du wieder weit zurückgeworfen werden", ergänzt Antwi-Adjei und hofft, dass am Sonntag nach 18 sieglosen Ligaspielen in Folge endlich wieder gefeiert werden kann. "Drei Punkte wären für den Kopf und für die Seele eine Wohltat", sagt Jimmy, "gerade gegen einen so starken Gegner wie Hannover."

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