Paderborns neuer Mann fürs Kreative

Paderborn. Mit 16 Toren, sieben Assists und bärenstarken Auftritten hatte Philipp Klement in der Zweitliga-Saison 2018/19 maßgeblich zum Bundesliga-Aufstieg des SC Paderborn beigetragen. Anschließend aber zog es den Mittelfeld-Strategen zum VfB Stuttgart. Die Lücke, die er hinterließ, konnte seitdem nicht geschlossen werden. Auch Rifet Kapic und Marlon Ritter, die der SCP in diesem Sommer abgegeben hat, scheiterten an dieser Aufgabe. Vielleicht schafft es nun Julian Justvan. Der 22-jährige Mittelfeldspieler wechselt vom VfL Wolfsburg zum SCP und erhält einen Zweijahresvertrag. Die Ablösesumme ist nicht bekannt, dürfte aber im unteren sechsstelligen Bereich liegen. Zugleich sicherten sich die Wolfsburger wohl eine Rückkauf-Option. &bdquo;Unsere Kreativabteilung war zuletzt etwas knapp ausgestattet. Da mussten wir nachlegen", kommentiert SCP-Sport-Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth die Verpflichtung des achten externen Neuzugangs, der nicht umsonst die Rückennummer 10 erhält. So ist Justvan ein klassischer Spielmacher, wenngleich der ehemalige U18-Nationalspieler auch als Rechtsaußen und als Stoßstürmer einsetzbar ist. &bdquo;Julian ist ein typischer Straßenfußballer, der technisch sehr stark ist", urteilt Wohlgemuth und fügt an: &bdquo;Er hat gute Dribbling-, Pass- und Abschlussqualitäten, die wir weiter verfeinern wollen. Bei uns kann er den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere machen." Ein Niederbayer in Niedersachsen Beim VfL Wolfsburg war Justvan der erhoffte Durchbruch im Profifußball verwehrt geblieben. So zählte der versierte Techniker zwar zu den absoluten Leistungsträgern der Wolfsburger U23 (81 Regionalliga-Spiele, 20 Tore, 19 Assist), doch Pflichtspiel-Einsätze in der ersten Mannschaft blieben aus. Immerhin durfte Justvan seit der Corona-Pause mit dem Bundesliga-Team trainieren. Zudem stand er in zehn Pflichtspielen der VfL-Ersten im Kader. Der aus Wörth an der Isar stammende Niederbayer hatte seine Fußballer-Laufbahn als kleiner Steppke beim SV Wörth begonnen und wechselte dann zum FC Dingolfing. Nach einem einjährigen Gastspiel bei der SpVgg Greuther Fürth kehrte er nach Dingolfing zurück, ehe er als U17-Spieler beim TSV 1860 München anheuerte. Mit der U19 der Löwen sollte Justvan das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft erreichen. Einst im Visier der Bayern In dieser Zeit wurde er einer der begehrtesten deutschen Nachwuchsspieler, um den auch der FC Bayern München buhlte. Das Rennen machte jedoch der VfL Wolfsburg, bei dem Justvan im Sommer 2017 anheuerte. Fabian Wohlgemuth war bei den Wölfen damals Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Justvans Verpflichtung war allerdings vornehmlich von der sportlichen Leitung der Profi-Mannschaft forciert worden. Und so erhielt das Nachwuchs-Ass seinen ersten Profivertrag, der eigentlich noch bis Juli 2021 datiert war. Doch da Justvans Einsatzchancen wohl auch in der kommenden Bundesliga-Saison bescheiden gewesen wären, versucht er sein Glück nun an der Pader. &bdquo;Auch Julian wird seine Eingewöhnungszeit brauchen. Aber er gehört sicher nicht in die Kategorie Perspektivspieler", sagt Fabian Wohlgemuth und ist guter Dinge, dass der 1,77 Meter große Novize dem Paderborner Spiel schon bald die nötigen kreativen Impulse verleihen kann. Die an diesem Sonntag, 20. September, anstehende Zweitliga-Partie bei Holstein Kiel (13.30 Uhr, Ostsee-Stadion) dürfte für Justvan noch zu früh kommen. Doch vielleicht steht der Neuzugang aus Wolfsburg dann schon im 20er-Aufgebot des SCP. Der Gegner ist für ihn übrigens kein Unbekannter. So bestritt Justvan vor drei Wochen mit Wolfsburg ein Testspiel gegen Kiel. Der VfL siegte mit 2:0.

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