
Paderborn. Nach zehn Tagen Vorbereitungstraining stand am Donnerstagmittag das erste Testspiel des Bundesliga-Absteigers SC Paderborn an. Gegen den ambitionierten Drittligisten KFC Uerdingen zeigte der SCP auf den eigenem Trainingszentrum phasenweise schon temporeichen, druckvollen Fußball – allerdings auch mit einigen in dieser Trainingsphase verständlichen Schwächen. Paderborn gewann aufgrund eines Chancenplus aber verdient mit 2:1. Marlon Ritter (42.) und Christopher Antwi-Adjei (85.) trafen für den SCP. Christian Kinsombi glich zwischenzeitlich zum 1:1 (64.) aus.
Auch wenn das Ergebnis in solchen Spielen eher zweitrangig ist, freute sich SCP-Trainer Steffen Baumgart über die Leistung und auch über den Sieg. „Das war ein sehr gutes, intensives und ausgeglichenes Spiel gegen einen guten Gegner. Bei beiden Mannschaften gab es positive und negative Momente, aber das ist ganz normal, dass noch nicht alles klappt", so Baumgart, der anfügt: „Das Ergebnis spricht für uns." Uerdingens Coach Stefan Krämer hätte nichts gegen ein aus seiner Sicht verdientes Unentschieden gehabt, war aber mit dem intensiven Test zufrieden. "Die Qualität und die Laufleistung war schon fast auf dem Niveau eines Meisterschaftsspiels", meinte Krämer.
"Fast schon auf dem Niveau eines Meisterschaftsspiels"
Fast eine komplett neue Paderborner Elf stand beim Anpfiff auf dem Feld. Aus dem Bundesligakader waren lediglich Uwe Hünemeier, Marlon Ritter, Dennis Jastrembski und Sven Michel dabei. Im Tor stand der 19-jährige Moritz Schulze (von RB Leipzig), der als einziger durchspielte und sich mehrmals auszeichnen konnte. Mit Chima Okoroji,Maximilian Thalhammer und Pascal Steinwender standen weitere drei Neuzugänge in der Startelf sowie die Rückkehrer Ron Schallenberg und Johannes Dörfler. Die Startelf komplettierte Testspieler Fabian Rüdlin vom SC Freiburg, der an der Seite von Thalhammer im zentralen Mittelfeld in 45 Minuten durchaus seine Qualitäten zeigte und eine gute Bewerbung abgab. Sven Michel hatte schon früh zwei Chancen (8., 11.) zur Führung, vor allem der Kopfball aus fünf Metern nach schöner Flanke von Dörfler hätte drin sein müssen. Auch der Schuss von Steinwender - nach starker Vorarbeit von Michel - aus kurzer Distanz an den Pfosten (24.). Die verdiente Führung erzielte Ritter dann per Flachschuss aus 16 Metern – vorher klatschte sein 20-Meterfreistoß an die Latte, beim Nachschuss zielte er etwas genauer.
Nur ein Spieler darf durchspielen
In der zweiten Halbzeit tauschte Baumgart alle zehn Feldspieler aus und auch das System: Mit der Dreierkette bestehend aus Strohdiek, Fridjonsson in der Mitte und Rumpf stand der SCP allerdings nicht mehr so sicher wie beim 4-4-2 in den ersten 45 Minuten. "In der zweiten Halbzeit hat es nicht ganz so gut funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben, aber dafür gibt es ja Testspiele", sah es Baumgart nicht so eng. So war der Ausgleich für Uerdingen in dieser Phase verdient. Torwart Schulze rettete zweimal (73., 80.), ehe aber Paderborn wieder mehr anzog und sich gute Möglichkeiten durch den pfeilschnellen Pröger und Srbeny erspielte. Mit einem Schuss durch die Beine des Torwarts gelang schließlich Antwi-Adjei aus 14 Metern der Siegtreffer, vorher scheiterte er noch mit einem Heber am Uerdinger Keeper.
SC Paderborn (1. Halbzeit): Schulze, Dörfler, Hünemeier, Schallenberg, Okoroji, Thalhammer, Ritter, Rüdlin, Steinwender, Michel, Jastrzembski.
SC Paderborn (2. Halbzeit): Schulze, Strohdiek, Fridjonsson, Rumpf, Oeynhausen, Vasiliadis, Evans, Pröger, Antwi-Adjei, Führich, Srbeny.
INFORMATION
Aufbruch ins Trainingslager
Am frühen Freitagmorgen geht es für die Spieler und das Trainerteam auf nach Österreich, um in Villach (Kärnten) ein einwöchiges Trainingslager zu beziehen. Dort steht am Mittwoch, 19. August, das nächste Testspiel an. Gegner wird der Erstliga-Aufsteiger Austria Klagenfurt sein. "Ich freue mich schon darauf, es ist das erste Trainingslager außerhalb von Paderborn mit mir. Wir sind sehr gut vorbereitet", so Steffen Baumgart. Jamilu Collins und Sebastian Schonlau, die beim Testspiel wegen leichter Blessuren nicht zum Einsatz kamen, werden aber mit nach Kärnten fahren.