Paderborns neues Abwehr-Ass besitzt viel Angriffslust

Paderborn. Chima Okoroji hat sich an der Pader schon bestens eingelebt. Der neue Linksverteidiger des SC Paderborn übernahm die Wohnung von Gerrit Holtmann, der zum FSV Mainz 05 zurückkehrte. Und auch in der Mannschaft hat sich der 23-Jährige schnell integriert. "Ich hatte in Paderborn von Anfang an ein positives Gefühl", sagt Okoroji, den der SCP für ein Jahr vom SC Freiburg ausgeliehen hat. Eine andere Freiburger Leihgabe hatte in den vergangenen beiden Jahren für Paderborn die rechte Abwehrseite beackert: Mohamed Dräger avancierte beim SCP zum tunesischen Nationalspieler, kehrte nun aber zum SC Freiburg zurück. Und in der schmucken Stadt an der Dreisam traf er in der Sommerpause auf Chima Okoroji. "Wir sind uns zufällig begegnet", berichtet Okoroji, der mit Dräger einst zusammen in der Freiburger U23 gekickt hatte. Und der 23-Jährige nutzte die Gelegenheit, um seinen ehemaligen Teamkollegen nach dessen SCP-Erfahrungen zu fragen. "Mo lobte Paderborn in den höchsten Tönen. Aber er sagte mir auch, ich solle selbst entscheiden, wohin ich gehe", so Okoroji, den der SC Freiburg in der vergangenen Saison an den SSV Jahn Regensburg ausgeliehen hatte. Als kleiner Steppke zu den Bayern Die Donaustädter hätten den Linksverteidiger gerne behalten. Schließlich hatte Okoroji in allen 34 Zweitliga-Partien der Spielzeit 2019/20 in der Jahn-Startelf gestanden. Doch der Sohn einer Engländerin und eines Nigerianers wechselte zum Ligakonkurrenten nach Paderborn, um gleichzeitig seinen Vertrag beim SC Freiburg bis Juli 2022 zu verlängern. "Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass es passt", sagt Okoroji und ist zuversichtlich, dass seine Fähigkeiten mit dem Paderborner Angriffsfußball perfekt harmonieren. Der gebürtige Münchener ist nämlich enorm antrittsschnell, interpretiert seine Linksverteidiger-Rolle offensiv und kann gut flanken. Die Qualitäten im Spiel nach vorne kommen nicht von ungefähr, denn in der Jugend war Okoroji eher auf vorderen Positionen beheimatet. Mit seinem besten Freund hatte er beim TSV Grünwald mit dem Fußball begonnen, ehe er schon als Siebenjähriger zum FC Bayern München ging. Zehn Jahre lang genoss Okoroji dort eine höchst professionelle Ausbildung. "Du nimmst extrem viel mit und kommst viel rum", urteilt der 23-Jährige und verteilt ein Sonderlob an Heiko Herrlich, der ihn in der U17 der Bayern trainiert hatte. In Regensburg geht der Plan auf Zu A-Junioren-Zeiten folgte der Wechsel zum FC Augsburg. Im Sommer 2017 heuerte er beim SC Freiburg an. Dort kam der 1,77 Meter große Außenverteidiger in der Saison 2018/19 zwei Mal in der Bundesliga zum Einsatz, kickte aber ansonsten mit Akteuren wie Mohamed Dräger und SCP-Testspieler Fabian Rüdlin in der Regionalliga-Reserve. Und so zog es ihn vor einem Jahr nach Regensburg, um Spielpraxis auf höherem Niveau zu sammeln. Der Plan ging auf. "Jetzt will ich dort weitermachen, wo ich aufgehört habe und die gute Zweitliga-Saison bestätigen. Und ich denke, dass ich mich beim SCP noch besser weiterentwickeln kann", sagt Okoroji und schwärmt von seinem neuen Chefcoach: "Steffen Baumgart ist ein super Typ. Er pusht uns und hilft dir enorm im Training." Der so Gelobte gibt das Kompliment zurück. "Chima ist ein ruhiger und besonnener Typ, der sehr konzentriert arbeitet", urteilt Baumgart und nennt die "Schnelligkeit und Geradlinigkeit" als größte Stärken seines Novizen. Dieser hat mit Jamilu Collins einen Konkurrenten, der seit knapp zweieinhalb Jahren beim SCP auf der Linksverteidiger-Position gesetzt ist. Allerdings ist der nigerianische Nationalspieler ein heißer Wechselkandidat. Nigerias Nationalteam ist eine Option Und so wäre Okoroji ein perfekter Collins-Ersatz, der seinem Vorgänger in der Nationalmannschaft durchaus Konkurrenz machen könnte. Denn neben einem britischen und deutschen Ausweis besitzt der SCP-Neuzugang auch einen nigerianischen Pass. Es gab auch schon eine Anfrage vom Fußballverband des westafrikanischen Landes. "Aber ich habe noch nicht entschieden, ob ich für Nigeria spielen würde", erklärt Okoroji. Vor einem Einsatz für die "Super Eagles" müsste er ohnehin erst einmal im Paderborner Trikot überzeugen, um dann womöglich den Sprung in die Bundesliga zu wagen. Von einem Engagement bei seinem Lieblingsverein ist Chima Okoroji dagegen noch weit entfernt. Der 23-Jährige ist nämlich eingefleischter Fan des FC Liverpool. Schließlich stammt seine Mutter aus der Stadt des frischgebackenen Premier-League-Siegers.

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