Fußball mit der Ehefrau: SCP-Stürmer Sven Michel in der Quarantäne

Paderborn. Sven Michel ist ein Naturliebhaber, den es gerne ins Grüne zieht. Sein Bewegungsdrang ist groß. Doch zuletzt wurde dieser erheblich eingeschränkt. So zählte der 29-jährige Bundesliga-Stürmer zu den Spielern des SC Paderborn, die nach dem positiven Coronavirus-Test ihres Teamkollegen Luca Kilian bis vergangenen Freitag unter häuslicher Quarantäne gestanden hatten. Frust und Lagerkoller sollten bei Michel dennoch nicht aufkommen. "Meine Frau und ich haben zum Glück ein großes Haus und einen großen Garten", sagt der gebürtige Siegerländer, der passionierter Hobbygärtner ist. Und so konnte sich Michel auf seinem Anwesen so richtig austoben. "Ich habe alles umgegraben und baue gerade ein Gewächshaus", berichtet der SCP-Angreifer, der im heimischen Garten zudem seine Laufrunden drehen konnte. Passübungen mit der Ehefrau Treue Trainingspartnerin war hierbei seine Ehefrau Rebecca, mit der Michel sein tägliches Programm abspulte. Der 29-Jährige zog wacker seine Fitness- und Kraftübungen durch, wenngleich Michel nicht gerade ein Fan von Krafttraining ist. Er powert sich lieber auf dem grünen Rasen aus. "Der Fußball ist auch das, was ich in dieser Zeit am meisten vermisse", erklärt Michel. Immerhin konnte der SCP-Akteur den Muskelfaserriss in der Leiste, den er sich im Heimspiel gegen den 1. FC Köln zugezogen hatte, in den vergangenen zwei Wochen komplett auskurieren. Und letztlich musste Michel nicht gänzlich aufs Kicken verzichten. Denn da auch seine Frau recht gut mit dem Ball umgehen kann, waren Passübungen im Garten jederzeit möglich. Die hinzugewonnene Zeit mit seiner Liebsten war unterm Strich auch das Positive der Quarantäne-Zeit. "Wir haben beispielsweise ausgiebig gekocht und viel auf der Terrasse gesessen. Leider musste ich dabei immer Abstand zu meiner Frau halten. So haben wir in getrennten Zimmern geschlafen. Aber wir haben alles gut auf die Kette bekommen und uns nicht in die Haare gekriegt", bilanziert Sven Michel. Klopapier ist Mangelware Gattin Rebecca kümmerte sich dabei um die Einkäufe und ums Gassi gehen mit Hund Rico. Denn im Gegensatz zu ihrem Mann stand sie nicht unter Quarantäne. "Meine Frau ist nur immer ohne Klopapier und ohne Mehl nach Hause gekommen, weil das immer ausverkauft war. Zum Glück konnte der Nachbar aushelfen", berichtet Michel. Immerhin hatte er noch eine Rolle Klopapier übrig, um bei der sogenannten #StayAtHomeChallenge via Facebook-Video ein paar Fußball-Kunststückchen mit dem derzeit so heiß begehrten Hygiene-Artikel zu präsentieren. "Das war durchaus riskant, denn es war unsere letzte Rolle", witzelt Michel. Angst vor einer Covid-19-Erkrankung hatte und hat der 29-Jährige nicht. "Wenn ich mich infiziere, werde ich es schon überstehen", sagt Michel. Sorgen macht er sich dagegen um seine Eltern. "Sie sollten sich den Virus tunlichst nicht einfangen", betont der SCP-Stürmer, der sich insbesondere um seinen Vater Gerhard sorgt. Denn der hat eine Herz-OP hinter sich. Sorgen um die Eltern "Ich würde gerne meine Eltern besuchen. Aber das ist derzeit nicht ratsam", erklärt Michel, der auch nach dem Ablauf der Quarantäne weiter achtsam sein will. "Ich werde mich nicht unnötig in der Öffentlichkeit aufhalten", betont der 29-Jährige und hofft, dass auch der Profifußball Vorsicht walten lässt. "Klar, auch ich sehne mich danach, dass der Ball wieder rollt. Aber die Gesundheit geht vor. Es wäre ein Fehler, zu früh wieder in den Spielbetrieb einzusteigen", sagt Michel. Dessen Team wird frühestens am 6. April auf den grünen Trainingsrasen zurückkehren. Bis dahin dürfte Sven Michels Gewächshaus stehen. Ob seine Klopapier-Vorräte reichen, ist eine andere Frage.

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