11.02.2020 | 11.02.2020, 17:54
SC Paderborn
Einige Zuschauer sollen Affenlaute von sich gegeben haben, wenn Christopher Antwi-Adjei und Jamilu Collins am Ball waren.
Paderborn/Gelsenkirchen. Nach den Affenlauten gegen den Berliner Jordan Torunarigha im Pokalspiel zwischen Schalke 04 und Hertha BSC Berlin, hatte der Fußballklub aus Gelsenkirchen auf breiter Front Aufklärung der Vorfälle versprochen. Am Dienstag belegte das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes Schalke mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro für die Vorfälle. Nun soll es beim Heimspiel gegen den SC Paderborn erneut rassistische Beleidigungen auf Schalke gegeben haben.
Vor dem folgenden Heimspiel gegen den SC Paderborn gab es dann am vergangenen Samstag in der Arena eine groß angelegte Themenkampagne unter dem Motto "Steht auf, wenn ihr Schalker seid. Steht auf, wenn ihr Menschen seid." Unterstützt von vielfältigen Symbolen und einer Videobotschaft von S04-Trainer David Wagner. Ein Tweet, über den zuerst ruhr24.de berichtet hat, sorgt nun für Aufsehen im Netz. Der Nutzer Lukas (@lukasinho01) stellt auf Bitten eines anderen Schalke-Anhängers und Vereinsmitgliedes den anonymisierten Inhalt einer Mail an der Verein in den Kurznachrichtendienst. Der Inhalt zeigt, dass die Botschaft der Aktion längst nicht bei allen Anhängern angekommen zu sein scheint und lässt den Leser enttäuscht zurück, was die Reaktion des angesprochenen Stadionordners anbelangt.
Direkt nach Anpfiff der Partie hätten zwei junge Männer in der Nähe des Mail-Schreibers begonnen Affenlaute von sich zu geben, wenn der Ball in der Nähe der SCP-Spieler Christopher Antwi-Adjei und Jamilu Collins gewesen sei. Auf eine Ermahnung, hätten die beiden Männer mit "Was passiert sonst?" reagiert und den Rest der Halbzeit äußerten sie weiterhin rassistische Sprüche. In der Halbzeit sei der für den Sitzplatzblock zuständige Ordner angesprochen worden, dessen Antwort: "Das Beste ist, Sie hören einfach weg." Das langjährige Schalke-Mitglied bleibt ob dieser Reaktion und im Kontext der vorherigen Aktion konsterniert zurück. Er zeigt sich enttäuscht von der möglicherweise mangelhaften Sensibilisierung oder Schulung des Ordners und hinsichtlich der Spieltagsaktion befürchtet er zudem nur ein "Lippenbekenntnis" des Vereins und bittet um eine Stellungnahme des Vereins.
Der Tweet ist inzwischen knapp 100 Mal geteilt worden und viele Kommentatoren zeigen sich ähnlich schockiert, manche berichten von ähnlichen Ereignissen während des Spiels. Auch Verweise auf die Afrika-Äußerungen von Schalke-Boss Clemens Tönnies während des Paderborner Handwerkertages 2019 (nw.de berichtete exklusiv) werden geäußert.
Beim SCP habe man davon allerdings nichts mitbekommen. "Ich habe davon nichts gehört und auch kein Spieler noch einer aus dem Trainerteam", sagt SCP-Trainer Steffen Baumgart.
Der FC Schalke bestätigte am Dienstag gegenüber nw.de den Eingang der entsprechenden E-Mail. Man sei mit dem Autoren des Schreibens in Kontakt und prüfe die beschrieben Situation, so eine Sprecherin, mehr könne man jedoch zu dem Vorgang noch nicht sagen.
Der veröffentlichte Tweet:
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