Warum der SC Paderborn auswärts fleißiger punktet

Paderborn. Der SC Paderborn ist auch nach dem 21. Spieltag Schlusslicht der Fußball-Bundesliga. Doch die Richtung stimmt. In einer Tabelle der vergangenen acht Partien liegt der Aufsteiger beispielsweise mit einer ausgeglichenen Bilanz und insgesamt elf Punkten auf dem elften Platz. Acht dieser Zähler gab es dabei in den letzten fünf Auswärtsspielen. So punktete der SCP auch am Samstag mit einem hochverdienten 1:1 (0:0) beim FC Schalke 04. &bdquo;Auswärts ist es für uns einfacher, denn es kommt unserem Spielstil entgegen. Die Gegner müssen mehr anbieten und das Spiel machen. Da haben wir nach Balleroberungen oftmals mehr Räume", urteilt Mittelfeldspieler Klaus Gjasula, der mit seinem Kopfballtor zum 1:1 für Paderborner Jubel auf Schalke gesorgt hatte. Dabei war der SCP in den vergangenen fünf Partien in der Fremde stets das zweikampfstärkere Team gewesen. Der Ballbesitz-Anteil lag in diesen Spielen dagegen im Schnitt nur bei 41 Prozent. In drei der vergangenen fünf Heimspiele hatte Paderborn hingegen zum Teil deutlich mehr Ballbesitz. Doch während es in der Benteler-Arena bei 8:13 Toren nur vier Zähler aus fünf Spielen gab, waren es auswärts satte acht Punkte bei 7:6 Treffern. Gegen Hertha wartet ein Geduldsspiel &bdquo;Zuhause müssen wir meist das Spiel machen. Und die Gegner warten ab", konstatiert Gjasula. Häufig nutzen dann die Gäste die Räume, um den SCP auszukontern, während die Hausherren ihre enorme Geschwindigkeit in der Offensive nur bedingt ausspielen können. &bdquo;Wir haben zuletzt aber auch zuhause starke Leistungen gezeigt. Gegen Wolfsburg haben wir in Unterzahl ein richtig gutes Spiel gemacht", sagt Steffen Baumgart. &bdquo;Es ist auf jeden Fall nicht unser Plan, dass es auswärts besser läuft. Und wir wissen, dass wir insgesamt zu wenig Zähler geholt haben. Daher ist es mir egal, wo wir die Punkte holen", ergänzt Paderborns Cheftrainer. Nun wartet an diesem Samstag, 15. Februar, erst einmal das Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (15.30 Uhr, Benteler-Arena). Es dürfte eine undankbare Aufgabe werden. Unter Trainer Jürgen Klinsmann zeigte der Hauptstadt-Klub jedenfalls bislang zumeist wenig Interesse daran, das Spiel zu machen. Häufig rührte die Hertha Beton an. Der Ballbesitz-Anteil unter Klinsmann liegt bei gerade einmal 41 Prozent. Und so wartet auf den SCP wohl ein Geduldsspiel. Doch die Paderborner haben in den vergangenen Wochen und Monaten bewiesen, dass sie nun eben jene Geduld besitzen, die dem Aufsteiger im ersten Saisondrittel wiederholt gefehlt hatte. &bdquo;Wir sind reifer und solider geworden", betont Gjasula und fügt an: &bdquo;Auch wenn wir mal einen nicht so guten Tag erwischen, stehen wir defensiv jetzt besser." SCP vor Wochen der Wahrheit &bdquo;Zu Beginn der Saison haben wir zudem viel zu viele individuelle Fehler gemacht. Das haben wir nun besser im Griff", sagt SCP-Kapitän Christian Strohdiek. Dessen Mannschaft steht vor den vier (vor-)entscheidenden Wochen der Saison. So warten bis Mitte März die Partien gegen die direkten Konkurrenten Hertha BSC Berlin, Mainz, Köln und Düsseldorf. Wenngleich die Tendenz stimmt, so wird der Druck allerdings immer größer. Der SCP-Rückstand auf Mainz, das auf Rang 15 steht, beträgt bereits fünf Zähler. Somit sollte gegen Hertha möglichst ein Heimsieg her, zumal es eine Woche später zu den Bayern geht. Der besagte Druck ist bei der Konkurrenz jedoch noch ungleich höher – insbesondere bei den Tabellennachbarn aus Bremen und Düsseldorf. Und so ist die Ausgangssituation für das Schlusslicht von der Pader gar nicht mal so schlecht. Die Tatsache, dass sieben der letzten dreizehn Saisonspiele in der Fremde stattfinden, muss hierbei kein Nachteil sein. Im Gegenteil.

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