SC Paderborn

Paderborns Trainer kennt das Gefühl eines Sieges in Dortmund

Steffen Baumgart gewann als Spieler zwei Mal beim BVB. Am Freitag peilt er nun mit dem SCP eine Überraschung im Signal-Iduna-Park an

Frank Beineke
20.11.2019 | 20.11.2019, 14:19

Paderborn. Als Spieler konnte Steffen Baumgart zwei Mal das Gefühl auskosten, einen Auswärtssieg bei Borussia Dortmund zu feiern. Am 24. Februar 1996 gewann der Stürmer mit Hansa Rostock mit 2:1, wobei Baumgart die 1:0-Führung erzielt hatte. Mit Energie Cottbus gelang ihm am 4. März 2007 ein 3:2-Erfolg beim BVB. Nun wird Baumgart erstmals als Trainer ein Spiel im Signal-Iduna-Park erleben, wenn der SC Paderborn an diesem Freitag, 22. November, um 20.30 Uhr in Dortmund gastiert.

"Wenn du als kleiner Junge mit dem Fußball anfängst, dann träumst du davon, in bestimmten Stadien spielen zu dürfen. Das Dortmunder Stadion gehört dazu. Und so geht für meine Jungs ein Traum in Erfüllung", betont der SCP-Coach. Dabei hat er speziell Luca Kilian im Blick. Der 20 Jahre junge Innenverteidiger ist ein waschechter Dortmunder und bekennender BVB-Fan. Am Freitag wird Kilian vor 80.000 Zuschauern von Beginn an auflaufen. Die Vorfreude ist entsprechend groß. "Luca würde am liebsten jetzt schon losfahren", berichtet Baumgart.

Mit Energie Cottbus feierte Steffen Baumgart (r.), hier im Duell gegen BVB-Akteur Christian Wörns, vor gut zwölf Jahren einen 3:2-Erfolg beim BVB. 1996 hatte er bereits mit Hansa Rostock in Dortmund gewonnen. | © Imago Images
Mit Energie Cottbus feierte Steffen Baumgart (r.), hier im Duell gegen BVB-Akteur Christian Wörns, vor gut zwölf Jahren einen 3:2-Erfolg beim BVB. 1996 hatte er bereits mit Hansa Rostock in Dortmund gewonnen. | © Imago Images

Nationalspieler sind alle unverletzt

Doch Kilian muss sich gedulden, denn der SCP wird erst am Spieltag die kurze Anreise nach Dortmund in Angriff nehmen. Bis dahin wird Steffen Baumgart noch ganz genau hinschauen, in welcher Verfassung sich seine sieben Nationalspieler präsentieren. Vier davon absolvierten am Mittwoch erstmals wieder eine komplette Trainingseinheit. Sebastian Vasiliadis und Jamilu Collins sollen am Donnerstag folgen. Dann wird auch Mohamed Dräger, der am Dienstag mit Tunesien einen 1:0-Sieg in Äquatorialguinea einheimste, in Paderborn zurückerwartet.

"Keiner hat sich verletzt gemeldet", sagt der Cheftrainer, der die Länderspiel-Belastungen ohnehin nicht als Ausrede gelten lassen möchte. "Der BVB hatte meines Wissens 14 Abstellungen", erklärt Baumgart. Doch die zum Teil recht späte Rückkehr seine Nationalspieler sorgt dafür, dass diverse Personalfragen noch offen sind.

Keine Veränderungen wird es wohl im Tor und in der Viererkette geben. Im Mittelfeld dürften Vasiliadis, Gjasula und Sabiri die besten Karten haben. Unterm Strich aber hat Baumgart in allen Mannschaftsteilen zahlreiche Optionen, denn abgesehen von Marlon Ritter (Leistenprobleme) sind alle Spieler einsatzbereit. So hat Innenverteidiger Uwe Hünemeier seinen Bänderriss auskuriert. Die Entscheidung, ob er am Freitag im 20er-Kader steht, sei aber noch nicht gefallen.

Baumgart und der nächste Berg

Zudem lässt Baumgart offen, ob der SCP wieder auf ein 4-3-3-System setzt oder doch zum 4-4-2 zurückkehrt. Fakt ist, dass sich der Underdog in Dortmund nicht verstecken will. "Wir werden es wieder mit unserem Fußball versuchen und attackieren, um uns mehr Torchancen als zuletzt herauszuarbeiten. Und wir haben in solchen Spielen immer gezeigt, was wir können", sagt der 47-jährige Cheftrainer und hat dabei wohl die Auftritte gegen die Champions-League-Teilnehmer Bayern München und Bayer Leverkusen im Hinterkopf. "Wir wissen, dass die Spielweise gefährlich ist. Aber hinten reinstellen funktioniert nicht. Das habe ich auch am Dienstag bei Deutschland gegen Nordirland gesehen", ergänzt Baumgart angesichts der 1:6-Pleite der Nordiren.

Entscheidend sei letztlich die richtige Balance zwischen Attacke und Absicherung. "Es wird daher auf Spieler ankommen, die gezeigt haben, dass sie gut nach hinten arbeiten können", betont Paderborns Trainer und erklärt, dass sein Team die Aufgabe "mit Mut und Demut" in Angriff nehmen werden. "Wir stehen vor dem nächsten hohen Berg und dem nächsten Versuch, diesen Berg zu erklimmen", sagt Baumgart, der sich am Freitag auf lautstarke Unterstützung freuen kann. So sorgen 6.652 SCP-Fans für einen ausverkauften Gästeblock.

Das Video zur Pressekonferenz:

INFORMATION


Dräger siegt mit Tunesien

Als letzter von sieben SCP-Nationalspielern war Mohamed Dräger noch am Dienstagabend im Einsatz. Der Rechtsverteidiger spielte mit Tunesien in der Africa-Cup-Qualifikation in Äquatorialguinea. Die "Adler von Kathargo" gewannen durch einen Treffer von Stürmer Wahbi Khazri (74.) mit 1:0 und liegen mit sechs Punkten aus zwei Partien auf Kurs Richtung Endrunde, die 2021 in Kamerun steigt. Dräger spielte in seinem 13. Länderspiel erneut über die volle Distanz und wird am Donnerstag in Paderborn zurückerwartet. Trotz der späten Rückkehr ist ein Startelf-Einsatz am Freitag beim Gastspiel in Dortmund laut SCP-Coach Steffen Baumgart nicht ausgeschlossen.


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