SC Paderborn

Ein Paderborner Neuzugang kann sich einen Kindheitstraum erfüllen

Der 19-jährige Luca Kilian ist eingefleischter BVB-Fan und hofft nun beim SC Paderborn auf den Durchbruch als Erstliga-Profi

Jungspund mit Potenzial: Auch im Testspiel gegen Ipswich stellte Luca Kilian bereits seine Qualitäten unter Beweis. | © Marc Köppelmann

Frank Beineke
18.07.2019 | 18.07.2019, 05:30

Paderborn. Bis zum vergangenen Jahr hatte Luca Kilian eine Dauerkarte für Borussia Dortmund. Die hat er mittlerweile an seinen Bruder weitergereicht. Denn Luca Kilian ist nun selbst ein Erstliga-Fußballer. Der 19-jährige Innenverteidiger wechselte aus der U 23 des BVB zum SC Paderborn. Und wenn für ihn alles perfekt läuft, wird er am vorletzten November-Wochenende auf dem Rasen des Dortmunder Signal-Iduna-Parks stehen, um gegen sein großes Vorbild Mats Hummels zu kicken. Dann nämlich gastiert der SCP beim BVB.

„Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, in diesem Stadion zu spielen", sagt Kilian, der im Dortmunder Stadtteil Menglinghausen aufwuchs – keine vier Kilometer Luftlinie vom Signal-Iduna-Park entfernt. „Als ich vier oder fünf Jahre alt war, hat mich meine Mama zum Training geschleppt", erklärt der SCP-Neuzugang.

In der exzellenten Talentschmiede des Hombrucher SV, in der auch Mario und Felix Götze spielten, sollte sich zeigen, dass er die Gene seines Großvaters geerbt hatte. Denn Opa Amand Theis bestritt einst knapp 300 Bundesliga-Partien für Nürnberg, Offenbach, Dortmund und Düsseldorf.

Sein Opa hat reichlich Erstliga-Erfahrung

Der inzwischen 70-jährige Ex-Profi trug als kompromissloser Abwehrspieler den Spitznamen „Westerwälder Eisenfuß". Auch sein Enkel kann als Innenverteidiger durchaus mal dazwischen hauen, beweist aber vor allem ein feines Füßchen. Denn in der Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund, in die Luca Kilian als Elfjähriger wechselte, wird viel Wert auf ein gepflegtes Aufbauspiel gelegt. „Mitunter fehlt mir aber noch die Ruhe am Ball", sagt der 1,90-Meter-Mann, der durch Schnelligkeit und Kopfballstärke besticht.

So meistert Kilian den 30-Meter-Sprinttest in formidablen 3,85 Sekunden. Und in der Dortmunder U 19 erzielte er als Innenverteidiger stolze elf Tore in 48 Spielen. „Da war die Ecken-Taktik genau auf mich ausgerichtet", erinnert sich Kilian an diverse Kopfballtreffer. „Leider ist das im Männerfußball nun nicht mehr so einfach", ergänzt der SCP-Novize, der in der vergangenen Saison aber immerhin vier Regionalliga-Tore für die BVB-Reserve markierte.

Ein Elfmeter bleibt unvergessen

Nun wagt der 19-Jährige beim SC Paderborn den Sprung in die 1. Liga. Als ihn der Verein im vergangenen Winter kontaktierte, musste Kilian nicht lange überlegen. „Mir gefällt die Art und Weise, wie beim SCP Fußball gespielt wird. Und junge Spieler bekommen hier ihre Chance", sagt der Innenverteidiger.

Mit seiner Freundin, die an der Uni Paderborn studiert, hat er bereits eine Wohnung in der neuen Heimat bezogen. Und in der Mannschaft sei er ausgesprochen herzlich aufgenommen worden. „Das ist eine coole Truppe", schwärmt Kilian, der bei der Frage nach den persönlichen Zielen bescheiden bleibt. „Ich will hier erst mal viel von den erfahrenen Spielern wie Hünemeier und Strohdiek lernen", betont der Jungspund, der am 22. Mai 2017 den bisherigen Höhepunkt seiner Laufbahn erlebte.

Damals gewann er mit Dortmund die deutsche U19-Meisterschaft. Im Finale bezwang der BVB den FC Bayern München vor knapp 35.000 Zuschauern im Signal-Iduna-Park mit 8:7 nach Elfmeterschießen. Kilian verwandelte dabei den vorletzten Dortmunder Elfmeter. „Das war ein geiles Erlebnis", betont der 19-Jährige. Im November könnte er nun sogar vor gut 80.000 Zuschauern in Deutschlands größtem Fußball-Stadion auflaufen. Eines aber wird an diesem Tag im Spätherbst völlig anders sein: Erstmals in seinem Leben wird Luca Kilian dann auf eine BVB-Niederlage hoffen.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07