SC Paderborn

Tekpetey steht vor dem Wiedersehen mit dem SC Paderborn

Der ghanaische Flügelflitzer gastiert am Samstag mit Fortuna Düsseldorf in der Benteler-Arena

Immer im Vorwärtsgang: Fortunen-Flügelflitzer Bernard Tekpetey, hier gegen die Berliner Maximilian Mittelstädt (l.) und Per Skjelbred, will oftmals mit dem Kopf durch die Wand. | © 2019 Getty Images

Frank Beineke
22.10.2019 | 22.10.2019, 11:30

Paderborn. "In den ersten drei Wochen ist er über jeden Ball gestolpert", hatte SCP-Trainer Steffen Baumgart einst etwas scherzhaft über Bernard Tekpetey geurteilt. Doch nach einer gewissen Anlaufzeit sollte der aus Ghana stammende Rechtsaußen stolze zehn Tore und sechs Assists zum Erstliga-Aufstieg des SC Paderborn beitragen. Die gerade einmal 150.000 Euro, die der SCP überwies, um den zunächst ausgeliehenen 22-Jährigen fest vom FC Schalke 04 zu verpflichten, sollten sich wahrlich rentieren.

Zumal die Schalker im vergangenen Sommer nach einigem Hin und Her ihre Rückkaufoption zogen und satte 2,5 Millionen Euro an Paderborn zahlten. Anschließend liehen die Königsblauen Tekpetey erneut aus - diesmal an Fortuna Düsseldorf. Eben jene Fortunen gastieren bekanntlich an diesem Samstag, 26. Oktober, beim SC Paderborn (Anstoß 15.30 Uhr, Benteler-Arena).

Platz in der Startelf ist ungewiss

Ob Tekpetey dann in der Düsseldorfer Startelf steht, ist noch ungewiss. Bislang kam der schnelle Flügelspieler in vier von acht Spielen zum Einsatz. Allerdings musste der ghanaische U23-Nationalspieler bis zum siebten Spieltag warten, ehe er in der Bundesliga-Partie bei Hertha BSC Berlin (1:3) sein Startelf-Debüt für die Landeshauptstädter feierte. Auch am vergangenen Samstag durfte Tekpetey beim Düsseldorfer 1:0-Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 von Beginn an ran.

Auf der rechten offensiven Außenbahn zeigte er jedoch eine durchwachsene Leistung, die die Westdeutsche Zeitung wie folgt kommentierte: "Bernard Tekpetey muss immer noch erkennen lernen, wann er mit dem Ball startet und wann es besser ist, noch einmal abzuspielen. Aber langsam steigert er sich."

Tekpetey schiebt Extra-Schichten

Welch großer Rohdiamant der 22-Jährige ist, sollten die Fortunen jedoch schnell erkennen. Denn in der Sommervorbereitung trumpfte Tekpetey zunächst groß auf. Der 1,72 Meter große Rechtsaußen wirbelte regelmäßig die gegnerischen Reihen durcheinander und schoss sehenswerte Tore. Doch das Trainingslager in Österreich schien ihm dann nicht gut zu bekommen.

Tekpeteys Leistungskurve zeigte steil nach unten. In vier der ersten fünf Erstliga-Spielen kam der Ghanaer nicht zum Einsatz. "Der Trainer sagt, dass ich große Qualität habe, dass ich aber noch mehr kann, wenn ich hart arbeite", erklärte Tekpetey vor ein paar Wochen gegenüber dem Kölner Express. Und der Ex-Paderborner gibt tatsächlich Gas. Tekpetey legt im Training Extra-Schichten ein und ist Stammgast im Kraftraum.

"Ich bin in einer sehr guten Form und hoffe, dass ich zeigen kann, was ich drauf habe. Ich bin auf jeden Fall wieder selbstbewusst", hatte der 22-Jährige dem Express gesagt. In Berlin und gegen Mainz sollte Tekpetey seine Chance erhalten. Tore oder Assists sind ihm bislang aber nur in Testspielen gelungen. So schoss der Mann mit der Nummer 37 in der vergangenen Länderspielpause auch den 1:0-Siegtreffer im Test gegen den niederländischen Erstligisten VV Venlo. Der Wohlfühlfaktor dürfte in Düsseldorf jedoch stimmen. Mit Kasim Adams, Kelvin Ofori und Nana Ampomah haben die Fortunen gleich drei weitere Ghanaer im Kader.

Olympia-Ticket im Visier

Apropos Ghana. Im November dürfte Tekpetey für die U23 seines Heimatlandes beim U23-Africa-Cup in Ägypten im Einsatz sein. In der entscheidenden Quali-Runde setzten sich die "Black Meteors" unlängst gegen Algerien durch. Bei der Endrunde in Ägypten geht es für Tekpetey und Co. nun um ein Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

Zuvor aber gibt es für ihn an diesem Samstag das Wiedersehen mit dem SC Paderborn. Und sollte ihm ausgerechnet in der Benteler-Arena das erste Pflichtspiel-Tor für die Fortuna gelingen, so könnte er die prekäre Lage seines Ex-Klubs weiter verschärfen.

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Viel Konkurrenz für Klement

Bernard Tekpetey war nicht der einzige SCP-Spieler, der im Sommer für 2,5 Millionen Euro den Verein wechselte. Die gleiche Summe kassierten die Paderborner auch für Philipp Klement, den es zum Erstliga-Absteiger VfB Stuttgart zog.

Der 27-jährige Edeltechniker konnte sich bei den Schwaben allerdings noch keinen Stammplatz erobern, was unter anderem an einer Sprunggelenksverletzung lag. Klement hat im Mittelfeld zudem äußerst namhafte Konkurrenten wie Daniel Didavi, Orel Mangala oder Gonzalo Castro.

Bislang kommt der Ex-Paderborner, der in der vergangenen Saison satte 16 Tore für den SCP erzielte, beim VfB auf sechs Zweitliga-Einsätze. Drei Mal stand Klement hierbei in der Startelf. Bei der jüngsten 0:1-Heimpleite gegen Kiel hoffte er vergeblich auf einen Einsatz.


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