SC Paderborn

Paderborner Aufstiegsheld geht zum Absteiger nach Stuttgart

SCP-Mittelfeldmann Philipp Klement wechselt zum neuen Zweitligisten VfB Stuttgart und verzichtet auf die 1. Bundesliga für einen Vierjahresvertrag. Offensivspieler Pröger bleibt beim SCP.

Abschied: Philipp Klement (vorne) hat sich für den Wechsel zum Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart entschieden. | © Wilfried Hiegemann

29.05.2019 | 11.06.2019, 09:46

Paderborn. Vor eineinhalb Wochen jubelte Philipp Klement noch mit dem SC Paderborn über den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Doch der offensive Mittelfeldspieler wird auch in der kommenden nur in der 2. Liga spielen. Wie schon seit längerem vermutet hat sich Klement gegen das Abenteuer mit dem SCP und für den Erstligaabsteiger VfB Stuttgart entschieden. Dort bekommt er einen Vierjahresvertrag. Derweilen hat der SCP den Vertrag mit Kai Pröger um ein Jahr verlängert.

Der SC Paderborn hat sich mit Klement, dessen Vertrag noch eine Saison bis zum 30. Juni 2020 lief, auf einen vorzeitigen Abschied verständigt. Der 26-jährige Linksfuß wird sich dem VfB Stuttgart anschließen. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten die beiden Clubs Stillschweigen, es sollen aber rund 2,5 Millionen Euro nach Paderborn fließen.

SCP hält an Transferphilosophie fest

Zusammen mit dem Transfer von Bernard Tekpetey hat der Aufsteiger in der laufenden Transferperiode damit bereits fünf Millionen Euro eingenommen. Nicht schlecht für ein Duo, das insgesamt 400.000 Euro gekostet hatte. Dies bedeutet aber nicht, dass der SCP nun seine Transfer-Strategie ändert und üppige Summen reinvestiert. „Das ist nicht der Plan. Wir bleiben auf unserem Weg und möchten Spieler verpflichten, die möglichst ablösefrei oder für geringe Ablösesummen zu haben sind", betont SCP-Sport-Geschäftsführer Markus Krösche.

Schließlich sollen Neuzugänge weder das Gehalts- noch das Mannschaftsgefüge sprengen. Auch der potenzielle Klement-Nachfolger Rifet Kapic würde wohl nur einen niedrigen sechsstelligen Betrag kosten. „Wir sind auf einem guten Weg", sagt Krösche.

Krösche ist mit dem Ergebnis zufrieden

Klement, der von Radio Hochstift zum SCP-Spieler der Saison gekürt worden war, erklärte unterdessen, dass er "unabhängig von der Ligazugehörigkeit unbedingt zum VfB wechseln möchte, weil ich von der langfristigen Perspektive des Vereins und der Spielidee des Trainers überzeugt bin." Klement kam im Januar 2018 vom 1. FSV Mainz 05 nach Paderborn. Dort wurde er zu einem enorm wichtigen Spieler, der innerhalb von 15 Monaten zwei Aufstiege mitgestaltete. In seinen 47 Meisterschaftsspielen im SCP-Trikot erzielte er 18 Tore und bereitete zwölf weitere Treffer vor.

Beeindruckend war vor allem seine Quote in der 2. Bundesliga: In der Aufstiegssaison steuerte Klement 16 Tore in 31 Spielen bei und traf somit mindestens in jedem zweiten Spiel. "Philipp hat sich in Paderborn zu einem herausragenden Mittelfeldspieler entwickelt, der großen Anteile an dem zweiten Bundesliga-Aufstieg in unserer Vereinsgeschichte hat. Da der Spieler die sportliche Herausforderung in Stuttgart annehmen wollte, mussten wir mit Blick auf die Vertragssituation eine Lösung finden, mit der alle Parteien leben können. Wir bedauern den Verlust sehr, sind mit dem erzielten Ergebnis aber absolut zufrieden", kommentiert Markus Krösche den Transfer.

Kai Pröger verlängert vorzeitig

"Wir brauchen Spieler wie Philipp Klement, die uns in der zweiten Liga besser machen und auch ganz klar das Potenzial für die Bundesliga mitbringen", wird VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger im Kicker zitiert. Wichtig sei auch Klements Bereitschaft gewesen, sich frühzeitig für den VfB zu entscheiden, so Hitzlsperger.

Neben Klement Abschied kann der SCP aber auch eine vorzeitige Vertragsverlängerung vermelden. Offensivspieler Kai Pröger, der in der vergangenen Winterpause vom Regionalligisten Rot-Weiß Essen an die Pader gekommen war und zum Senkrechtstarter wurde, verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022. "Kai hat vom ersten Moment an gezeigt, dass er optimal zu unserem Verein und zu unserer Spielidee passt. Mit seinem hohen Tempo und seinen mutigen Dribblings kann er auch zukünftig ein wichtiger Faktor in unserer Mannschaft sein. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm", erläutert Markus Krösche die Vertragsverlängerung.


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