SC Paderborn: Drägers kurze Länderspielreise

Paderborn. Die achte Minute des Heimspiels gegen den FSV Mainz 05 war für Mohamed Dräger am Samstag, 5. Oktober, in doppelter Hinsicht schmerzhaft. Zum einen leistete sich der Rechtsverteidiger des SC Paderborn in dieser Szene einen folgenschweren Ballverlust, der zum Mainzer 1:0-Treffer führte und damit die Paderborner 1:2-Niederlage einleitete. Zum anderen verdrehte sich Dräger in diesem Zweikampf gegen FSV-Akteur Levin Öztunali den Rücken. Vor allem aufgrund dieser Blessur musste der 23-jährige SCP-Spieler nun seine Länderspielreise für Tunesien vorzeitig abbrechen. Obendrein bereitete auch noch Drägers rechtes Knie Probleme. Und so ging das Freundschaftsspiel zwischen Tunesien und Kamerun (0:0) am Samstag in Radès ohne den Paderborner über die Bühne. Sein zwölfter Einsatz für die "Adler von Kathargo" fiel dem Verletzungspech zum Opfer. "Ich war am Sonntag nach dem Mainz-Spiel nach Tunis geflogen und bin schon am Dienstag nach Deutschland zurückgekehrt", berichtet Dräger. Der Deutsch-Tunesier hatte zunächst überlegt, ob er angesichts seiner Verletzungen überhaupt zum Länderspiel reist. "Aber es gibt ja gewisse Verpflichtungen gegenüber dem tunesischen Verband. Der Flug war dann allerdings nicht so angenehm, denn der Rücken schmerzte", erklärt Dräger. Immerhin erhielt er bei der Nationalmannschaft kurzfristig einen Termin für eine MRT-Untersuchung. Das rechte Knie, das seit dem Afrika-Cup immer wieder mal Probleme bereitet, wurde gecheckt. "Es ist soweit alles in Ordnung", berichtet Dräger. Das Innenband sei lediglich leicht gereizt. Einsatz im Köln-Spiel ist wohl nicht gefährdet Größere Schmerzen hatte der Rechtsverteidiger ohnehin im Rückenbereich. "Ich war gegen Mainz irgendwie im Rasen hängen geblieben und hatte wohl Glück, dass nicht mehr passiert ist", erklärt Dräger. Der 23-Jährige konnte in der vergangenen Woche nur im regenerativen Bereich arbeiten und nutzte die Gelegenheit, um ein paar Tage bei seiner Familie in Freiburg zu verbringen. Inzwischen sind die Rückenschmerzen deutlich zurückgegangen. Dräger kehrte bereits am Montagnachmittag ins Mannschaftstraining zurück und absolvierte die komplette Einheit. Einem Einsatz im Bundesliga-Gastspiel beim 1. FC Köln (Sonntag, 20. Oktober, 15.30 Uhr) dürfte somit nichts im Wege stehen. "Da müsste schon eine Menge schief laufen", so Dräger. In der Rheinmetropole könnte der gebürtige Freiburger seine Mini-Serie fortsetzen, denn in den vergangenen drei Spielen bereitete Dräger stets einen Treffer vor. In Köln würde er zudem auf einen Nationalmannschaftskollegen treffen, denn der Tunesier Ellyes Skhiri kickt bekanntlich seit dieser Saison für den Effzeh. "Wir sprechen bei der Nationalelf häufig miteinander", sagt Dräger. Eine interne Wette haben die beiden tunesischen Nationalspieler jedoch nicht abgeschlossen. "Wir sind beide nicht in der Situation, in der man wetten sollte. Es ist für beide Mannschaften ein extrem wichtiges Spiel. Wir müssen drei Punkte holen", betont Mohamed Dräger und ist guter Dinge, dass im Aufsteiger-Duell der erhoffte Befreiungsschlag gelingt. "Mit Köln haben wir ja gute Erfahrungen gemacht", erinnert der 23-Jährige an die vergangene Zweitliga-Saison, in der Paderborn zwei spektakuläre Siege (5:3, 3:2) gegen die Geißbock-Elf landete und obendrein ein Testspiel mit 5:3 gewann. Dräger sollte in diesen Partien kein Tor erzielen. Ohnehin hat der Rechtsverteidiger in bislang 43 Pflichtspiel-Einsätzen für den SCP noch kein einziges Mal das Runde ins Eckige befördert. Am Sonntag wäre ein glänzender Zeitpunkt, um dies zu ändern.

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