Paderborn. Die Anzeichen hatten sich in den letzten Tagen verdichtet, jetzt ist es amtlich: Martin Przondziono wird Geschäftsführer Sport beim SC Paderborn. Dies teilte der Verein am Freitagabend mit.
Bei der Neubesetzung der Position wählte der SCP damit eine interne Lösung. Przondziono, bisher "Leiter Sport Lizenzspielerbereich", übernimmt das Amt von Markus Krösche. „Ich habe eine riesige Lust auf diese Aufgabe. Und es ist für mich eine Ehre", sagt der Ex-Profi. Als rechte Hand von Krösche war Przondziono dabei eng in die Kaderplanung mit eingebunden.
Prondziono will der Linie seines Vorgängers treu bleiben
„Es war eine perfekte Zusammenarbeit. Wir verstehen uns auch privat super. Markus und ich haben am Freitag noch zusammen Kaffee getrunken. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn Markus jetzt seinen Schreibtisch räumt", sagt der neue Sport-Geschäftsführer, der an der SCP-Spielphilosophie nichts ändern will.
„Wir setzen weiter auf einen frischen, offensiven und mutigen Fußball mit viel Tempo. Das ist unsere Vereins-DNA, die wir weiterentwickeln wollen", betont Przondziono, der sich als langjähriger Fußballprofi, als Chefscout des 1. FC Nürnberg und als Kaderplaner von Hannover 96 bereits ein großes Netzwerk aufgebaut hatte. Seit 2012 wohnt er der Liebe wegen in Paderborn. Vor einer Woche heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Kristina. Am Dienstag feierte Przondziono seinen 50. Geburtstag.
„Er ist ein absoluter Fußball-Fachmann, in der Branche sehr gut vernetzt und mit unserem Verein schon gut bekannt", urteilt Präsident Volkmann, der zugleich Vorsitzender des Wirtschaftsrates ist. Auch bei Neuverpflichtungen will Przondziono der Linie seines Vorgängers treu bleiben. „Es wäre Blödsinn, teure Neuzugänge zu holen. Der SCP bleibt ein Ausbildungsverein. Daher setzen wir weiter auf junge und hungrige Spieler", so der neue Sportchef.
Sein Vorgänger Markus Krösche nimmt derweil am Montag seine Arbeit bei RB Leipzig auf. Krösche hatte die sportlichen Geschicke beim damaligen Drittligisten SC Paderborn im März 2017 übernommen. Zusammen mit dem Trainerteam um Chef-Trainer Steffen Baumgart krönte Krösche diese Zeit im Mai 2019 mit dem zweiten Bundesligaaufstieg in der Vereinsgeschichte.
Besondere Erfahrungen im Scoutingbereich
Der Wechsel Geschäftsführers und SCP-Rekordspielers war begleitet worden von der Verkündung einer umfangreichen und langfristigen sportlichen Kooperation beider Vereine. Dies hatte bei einigen Fans des SCP für erhebliche Irritationen gesorgt und von ihrer Seite erfolgte ein Boykott-Aufruf.
Martin Przondziono bestritt in seiner aktiven Zeit 27 Zweitliga-Partien und mehr als 300 Drittliga-Spiele. Zu seinen Vereinen zählten unter anderem Werder Bremen, der 1. FC Nürnberg, der VfL Osnabrück und Preußen Münster. Nach der Phase als Profifußballer arbeitete er als Sportmanager und Spielerberater, ehe er 2014 als Leitender Scout beim 1. FC Nürnberg einstieg. Ein Jahr später wechselte er in gleicher Position zu Hannover 96, wo er für die Kaderplanung der Bundesliga-Mannschaft sowie der U21- bis U17-Teams verantwortlich zeichnete. Im September 2018 schloss er sich dem SC Paderborn an.
INFORMATION
Ex-Paderborner heuert in Ingolstadt an
- Michael Heinloth hat einen neuen Job. Der aus Franken stammende 27-Jährige, der von 2013 bis 2016 insgesamt 67 Pflichtspiele für den SC Paderborn bestritten hatte, kickt ab sofort für den FC Ingolstadt. Der Rechtsverteidiger unterschrieb beim Zweitliga-Absteiger einen Vertrag bis Juli 2021. Nach seiner Zeit in Paderborn hatte der Mann mit dem Spitznamen „Heini" beim niederländischen Klub NEC Nijmegen angeheuert. In der vergangenen Saison war er dann für den polnischen Erstliga-Aufsteiger Zaglebie Sosnowiec im Einsatz. Heinloth bestritt 29 Ligaspiele, konnte den direkten Wiederabstieg aber auch nicht verhindern. Nun wechselt er ablösefrei nach Ingolstadt, das künftig bekanntlich vom ehemaligen Bielefelder Coach Jeff Saibene trainiert wird.
- In der
ARD-Sportschau wird an diesem Samstag, 15. Juni, ab 18 Uhr die erste Hauptrunde im DFB-Pokal 2019/2020 ausgelost. Der SC Paderborn wird dabei erstmals seit drei Jahren wieder im Topf der Erst- und Zweitligisten sein und damit in der Auftaktrunde (9. bis 12. August) definitiv kein Heimspiel haben. Als Gegner drohen dabei die Zweitliga-Aufsteiger aus Osnabrück, Karlsruhe und Wehen-Wiesbaden sowie Drittligisten wie Magdeburg und Duisburg. Reizvoll wären sicherlich OWL-Duelle gegen Rödinghausen oder Verl. Losfee ist Nia Künzer, deutsche WM-Finalheldin von 2003. Die Auslosung steigt wieder im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
